Das Prinzip der generellen Schonung hat ausgedient
Bewegung ist wichtiger Bestandteil der Rheuma-Therapie
FREISTADT. Am 12. Oktober ist Weltrheumatag. Mit Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des „Rheumatischen Formenkreises“ setzt das Landes-Krankenhaus Freistadt einen medizinischen Schwerpunkt. Aufklären und Mut machen, das möchte Rheumatologin Gertraud Lang. Betroffene sollten durch körperliche Aktivität positiven Einfluss nehmen.
Es gibt immer mehr Studien, die die positiven Auswirkungen von körperlicher Aktivität auf den Menschen belegen. Leben heißt Bewegung: sowohl im körperlichen, als auch im seelisch-psychischen und auch im sozialen Bereich. Das gilt auch für Patienten mit chronisch entzündlichen Gelenkserkrankungen. „Das Prinzip der generellen Schonung hat ausgedient“, bestätigt Oberärztin Gertraud Lang. „Die Erkrankten profitieren von gezieltem Training - ein inaktiver Lebensstil dagegen ist ein zusätzlicher Risikofaktor.“ Wichtig ist ein individuelles Trainingsprogramm. Empfohlen wird ein dosiertes Kraft- und Ausdauertraining. Dies verbessert nicht nur die Funktion des Bewegungsapparates, sondern verringert die Krankheitsaktivität und auch die Schmerzen. Darüber hinaus beeinflusst Bewegung und Sport generell das Herz-Kreislauf- und Immunsystem positiv und steigert die Lebensqualität.
Patienten mit rheumatoider Arthritis schätzen Aktivität durchaus als wichtig ein. Dennoch ist ein inaktiver Lebensstil in dieser Patientengruppe besonders verbreitet. Gründe dafür sind, dass die Betroffenen häufig unter Schmerzen und Ermüdbarkeit leiden sowie Angst vor einer weiteren Verschlechterung haben. Geachtet werden muss natürlich auf Warnsignale wie starke Schmerzen oder Gelenksschwellungen beim oder nach dem Training. Auch im akuten Schub, oder wenn die Gelenke bereits stark geschädigt sind, gelten eigene Regeln. Für einen positiven Effekt wichtig ist die Dauer und Art des körperlichen Trainings sowie eine Anleitung, wie der Umfang langsam gesteigert werden kann. „Neben der gezielten Trainingstherapie motiviere ich die Patienten, möglichst viel körperliche Aktivität in ihren Alltag einzubauen“, so Lang.
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