Fasten ist nicht zum Abnehmen geeignet

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BEZIRK FREISTADT. Fasten ist ein uralter Brauch, der in den meisten Weltreligionen vorkommt. Für die Gläubigen bedeutet er, den Körper vor religiösen Festen zu reinigen oder ein persönliches Opfer zu bringen.
Viele Übergewichtige fasten, um in kurzer Zeit Gewicht abzunehmen. "Wer durch Fasten abnehmen will, ist nur erfolgreich, wenn danach eine Ernährungsumstellung erfolgt, die langfristig beibehalten wird. Der kurzzeitige Verzicht auf Essen kann die Wahrnehmung für Hunger, Sättigung und Appetit bewusster machen. Dies kann für eine Ernährungsumstellung hilfreich sein. Fasten allein zur Gewichtsreduktion ist jedoch nicht empfehlenswert", weiß die Diätologin am Landeskrankenhaus Freistadt, Raphaela Leitner.
Beim Fasten wird für eine bestimmte Zeit völlig oder teilweise auf Essen verzichtet.
Wenn der Körper keine oder weniger Nahrungsenergie erhält als er braucht, stellt er auf den so genannten Hungerstoffwechsel um: Der Stoffwechsel brennt auf Sparflamme. Der Organismus greift dann seine Energiereserven in Form von Glykogen in Leber und Muskeln, Körpereiweiß und Körperfett an. "Wird zu lange gefastet, kann es zu einem bedrohlichen Abbau von Muskeleiweiß kommen und zum Jo-Jo-Effekt führen", warnt Leitner. Daher ist, so die Diätologin, Heilfasten aus ernährungsmedizinischer Sicht problematisch. Wer aus Überzeugung fasten möchte, sollte seine Fastenkur unter ärztlicher Begleitung durchführen. Für Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche, alte und kranke Menschen ist längeres Fasten ungeeignet und kann gesundheitsschädlich sein.
Heilfasten wird heute oft angewendet, um ernährungsbedingten Krankheiten vorzubeugen oder den Verlauf positiv zu beeinflussen. Der Körper soll von „Schlackenstoffen“ befreit werden. Raphaela Leitner: "Der Begriff 'Entschlacken' ist wissenschaftlich nicht begründbar. In einem gesunden menschlichen Körper gibt es keine Ansammlung von Schlacken und Ablagerungen von Stoffwechselprodukten. Nicht verwertbare Stoffe werden bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr über den Darm und die Nieren ausgeschieden!"

Einzelne Fastentage (Obsttag, Reistag etc), gelegentlich zu Hause eingeschoben, können problemlos ohne ärztliche Kontrolle durchgeführt werden, ohne dass eine Schädigung zu befürchten wäre. Fastentage alleine bewirken aber keine gesündere Ernährung und sind für eine langfristig notwendige Ernährungsumstellung nicht geeignet. "Die bessere Lösung, sowohl für eine gesündere Ernährung als auch für eine Gewichtsreduktion, ist eine abwechslungsreiche Mischkost, die reich an Gemüse, Obst und Vollkornprodukten ist", so Raphaela Leitner abschließend.

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