REGIONALITÄTSPREIS
Das Mühviertel ist ein Hort für gute Ideen
Wertschätzung für Ideen aus der Region
Ein Kommentar von Elisabeth Klein
Die Corona-Pandemie hat uns deutlich vor Augen geführt, wie wichtig eine regionale Nahversorgung mit heimischen Produkten und Dienstleistungen ist. Die Menschen in unserem Bundesland haben zahlreiche beeindruckende Ideen. Von ihnen gehen großartige Initiativen aus – nicht nur in Krisenzeiten. Die fünf Nominierten aus dem Bezirk Freistadt für den diesjährigen Regionalitätspreis der BezirksRundschau sind der beste Beweis dafür: Ein Tierarzt lässt mit seinen Kaltblutpferden ein traditionelles Mühlviertler Brauchtum aufleben. Eine Foodcoop beweist, dass Regionalität und Digitalisierung sich keinesfalls ausgrenzen, sondern bestens ergänzen. Eine Familie in Waldburg zeigt Kindern die Ferien über, was es bedeutet, auf einem Bauernhof zu leben und zu arbeiten. Und ein Lasberger erobert mit Stand-up-Paddling ganz Oberösterreich.
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Mit dem Regionalitätspreis schärft die BezirksRundschau das Bewusstsein für heimische Produkte.
BEZIRK FREISTADT. Bereits zum zehnten Mal wird der "Regionalitätspreis" der BezirksRundschau in diesem Jahr vergeben. „Gerade die Corona-Krise führt uns vor Augen, wie wichtig die hohe Dichte an regionaler Wertschöpfung in unserem Land ist", sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer über die Bedeutung des Preises. Auch aus dem Bezirk Freistadt sind mehrere Betriebe in den unterschiedlichen Kategorien nominiert, darunter der Sitznhof der Familie Hofer in Waldburg oder das innovative Tourismusprojekt "Weitblick" in St. Leonhard, die wir in den vergangenen beiden Wochen bereits vorgestellt haben.
Uraltes Kulturgut belebt
Zu den diesjährigen Nominierten in der Kategorie "Land- und Forstwirtschaft" gehört außerdem Bruno Nigsch aus Grein (Bezirk Perg). Der gebürtige Vorarlberger ist seit vielen Jahren Mitglied der Mühlviertler Pferdezüchter mit Sitz in Königswiesen. Mit seinen Norikern lässt der 56-Jährige eine uralte heimische Tradition wiederaufleben: das Holzrücken. "Für mich ist es ein wunderschönes Hobby, das ich in jungen Jahren auf den Almen in Vorarlberg erlernt habe," betont der Tierarzt, der auf Pferde spezialisiert ist. Er ist amtierender Österreichischer Meister im Holzrücken und hielt im Vorjahr auch bei der Europameisterschaft im deutschen Nordrhein-Westfalen die oberösterreichischen Fahnen hoch. Die Holzarbeit mit den Kaltblutpferden macht jedoch nicht nur Spaß, sondern auch Sinn: "Im Vergleich zu schweren Traktoren verursacht man mit dem Pferd deutlich weniger Bodenschäden. Es ist eine besonders nachhaltige Form der Waldarbeit. Mein 'Fahrzeug' kommt aus der Region, ebenso wie der Treibstoff dafür und auch die Wertschöpfung bleibt in der Region", erklärt Nigsch.
Digitalisierung nutzen
Ebenfalls ins Rennen um den diesjährigen Regionalitätspreis gehen das Stand-Up-Paddle-Center von Mario Schimpl-Herzog aus Lasberg (Kategorie "Dienstleistung & Handel") und das Wartberger "Aistkistl" in der Kategorie "Regional & Digital". Letzteres wurde aufgrund der Corona-Krise ins Leben gerufen, um Konsumenten mit regionalen Lebensmittel zu versorgen und ihnen den Wert selbiger vor Augen zu führen. Seit Anfang Juni kann man als Mitglied der Foodcoop unter aistkistl.at mehr als 200 Produkte von Produzenten aus der Region bestellen und abholen.
Neun Kategorien und ein Sonderpreis
Der Regionalitätspreis wird in zehn Kategorien verliehen:
1. Dienstleistung/Handel
2. Industrie
3. Handwerk/Gewerbe
4. Land-/Forstwirtschaft
5. Vereine/Institutionen/Behörden
6. Tourismus
7. Gastronomie
8. Mobilität/erneuerbare Energien
9. Regional & Digital: Blogger, Vlogger etc., die sich für regionale Wertschöpfung engagieren. Und Unternehmen, die ihre regionalen Produkte & Dienstleistungen online anbieten.
Sonderpreis "Oberösterreicher von Herzen" für Landsleute, die sich besonders fürs Hoamatland engagieren.
Einreichung bis 16. August – per Post an: BezirksRundschau GmbH, Dr. Herbert-Sperl-Ring 1, 4060 Leonding oder online: meinbezirk.at/regionalitätspreis-oö
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