Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung
Für OÖ Bauern das Gebot der Stunde

In einem österreichischen Haushalt landen jährlich Lebensmittel im Wert von 300 bis 400 Euro im Müll. | Foto: AndreyPopov/panthermedia
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  • In einem österreichischen Haushalt landen jährlich Lebensmittel im Wert von 300 bis 400 Euro im Müll.
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Jedes weggeworfene Lebensmittel ist eines zu viel. Bezirksbäuerin und Bundesrätin (ÖVP) Johanna Miesenberger aus Pregarten macht gemeinsam mit dem OÖ Bauernbund und den OÖ Bäuerinnen erneut auf ein zentrales gesellschaftliches Problem aufmerksam: Unnötige Verschwendung von Lebensmitteln. 

BEZIRK, OÖ. In der Europäischen Union fallen rund 50 Prozent der Lebensmittelverluste in den privaten Haushalten an. Jedes Jahr werden in der EU entlang der gesamten Wertschöpfungskette etwa 88 Millionen Tonnen an Lebensmitteln vernichtet. Das sind 173 Kilo Lebensmittel pro EU-Bürger oder anders gesagt:  20 Prozent der gesamten EU-Nahrungsmittelproduktion (Quelle: EUA-Europäische Umweltagentur).

400 Euro pro Jahr für die Tonne

Auch in Österreich landen laut Prüfung des Rechnungshofes jedes Jahr rund 800.000 Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle im Müll. Das sind in etwa 70.000 volle LKW, mit denen man ein Jahr lang ganz Tirol und Vorarlberg versorgen könnte. Eine BOKU-Studie verdeutlicht, dass noch genussfähiges Brot und Gebäck (28 Prozent), Obst und Gemüse (27 Prozent), Milchprodukte und Eier (12 Prozent) sowie Fleisch und Fisch (11 Prozent) weggeworfen werden. In einem österreichischen Haushalt landen jährlich Lebensmittel im Wert von 300 bis 400 Euro im Müll.

"Schockierende Bilder, wie Lebensmittel vernichtet werden, tun mir persönlich sehr weh. Zu sehen, wie Produkte bäuerlichen Ursprungs vernichtet werden, macht viele Bäuerinnen und Bauern traurig und zurecht wütend"

sagt Bezirksbäuerin Johanna Miesenberger.

Bezirksbäuerin Johanna Miesenberger macht erneut auf das Problem der Verschwendung von Lebensmittel aufmerksam.  | Foto: Privat
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Miesenberger hofft jedoch, dass diese Bilder die Gesellschaft wachrütteln und sie den Konsum, den Umgang mit dem Essen und unser Versorgungssystem überdenkt. "58 Prozent der Lebensmittel in privaten Haushalten werden weggeworfen, knapp 20 Prozent im Außer-Haus-Verzehr, 14 Prozent bei der Verarbeitung und knapp 10 Prozent im Handel. Alle Beteiligten entlang der Versorgungskette sind mitverantwortlich und gefordert, in ihrem Verantwortungsbereich etwas zu ändern", appelliert die Pregartnerin das Thema Lebensmittelverschwendung ernst zu nehmen. 

Lebensmittel müssen mehr Wert haben

Vor allem solche Lebensmittel, die besonders günstig angeboten werden, landen schnell im Müll. "Kenne ich als Konsument aber die Bauern hinter den Produkten und weiß, mit wie viel Herzblut und ehrlicher Arbeit die Produkte erzeugt werden, ist ein wertschätzender Umgang mit diesen Lebensmitteln verständlich", betont Miesenberger und gibt ein paar einfache Tipps, die jeder einfach umsetzen, damit jedoch einen großen Beitrag leisten kann. 

  • Beim Einkauf auf Qualität als auf Quantität und Preis achten
  • Bei der Zubereitung auf saisonales Kochen und regionale Lebensmittel achten
  • Lebensmittelreste können günstig zu schmackhaften Gerichten verarbeitet werden. Online findet man viele Rezeptideen für eine schnelle "Restlküche"
  • "Mindesthaltbar bis" heißt nicht "tödlich ab": Auf Lebensmittel-Verpackungen muss immer ein Ablaufdatum angegeben sein. Viele Produkte sind auch nach Ablauf noch zum Verzehr geeignet, deshalb immer sehen, riechen und schmecken, ob das Produkt noch gut ist. 
  • Weitere wertvolle Tipps geben die OÖ Seminarbäuerinnen unter anderem online auf regionale-rezepte.atund esserwissen.at 
  • Auch Schulen und pädagogischen Einrichtungen sind wertvolle Impulsgeber im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung. 

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