Hagenberger Kreuzung entschärfen!
Die Einbindung der L580 in die B124 muss endlich einer Lösung zugeführt werden.
HAGENBERG. Täglich spielen sich auf der Kreuzung, an der die L580 (Hagenberg Straße) in die B124 (Königswiesener Bundesstraße) mündet, haarsträubende Szenen ab. Wer von Hagenberg kommend links in die B124 einbiegen will, muss damit rechnen, von anderen, die denselben Plan haben, rechts überholt zu werden.
Christiane Jogna, Gemeindevorständin der Grünen, schlägt Alarm: „Es muss dringend etwas passieren an dieser Kreuzung. Mir ist jede Lösung recht, die zu mehr Verkehrssicherheit beiträgt.“ In der jüngsten Gemeinderatssitzung hat ihre Fraktion einen Dringlichkeitsantrag für die Errichtung einer provisorischen Ampelanlage eingebracht. Obwohl der Antrag abgelehnt wurde, hat sich das Land Oberösterreich in der Zwischenzeit damit beschäftigt. Das Ergebnis ist negativ.
Man könne die Regelung der Kreuzung nicht getrennt von der Verwertung der angrenzenden Krenner-Gründe sehen, sagt Bürgermeisterin Kathrin Kühtreiber. Nachdem die Ansiedelung eines Hofer-Marktes abgelehnt worden war (Kühtreiber: „Das hätte die Nahversorgung zerstört.“), gibt es jetzt eine neue Variante, deren Wirtschaftlichkeit gerade geprüft wurde. Unter anderem soll der Billa umsiedeln, auch für andere Handelsbetriebe und Büros soll in der „Regionalen Mitte“ Platz sein. Demnach könnte es voraussichtlich 2014 zu einer Regelung kommen.
Christiane Jogna geht das alles zu langsam. „Es gab schon so viele Konzepte, die in der Schublade verschwunden sind.“
Sie schlägt vor, die Kreuzungsregelung von einer Verwertung der Krenner-Gründe zu entkoppeln. „Denn diese Kreuzung stellt alle Verkehrsteilnehmer auf eine Nervenprobe.“ Jogna berichtet, dass sich viele Ortskundige bereits Schleichwege durch Siedlungsgebiete wie Friensdorf suchen.
In der Bevölkerung steigt der Unmut. Viele wünschen sich einen Kreisverkehr. Diese Variante wurde vom Land Oberösterreich bereits vor Jahren ausgeschlossen. Dass dringend etwas geschehen muss, ist allen klar, denn so kann es nicht weitergehen. „Wahrscheinlich muss erst ein schwerer Verkehrsunfall mit Toten passieren, bevor gehandelt wird“, ärgert sich ein Anrainer auf der Zainze.
Stellungnahme von Erich Untereichner, Straßenbezirksleiter beim Amt der Oö. Landesregierung:
Darum kein Kreisverkehr:
„Aufgrund der stark ausgeprägten Pendlerspitzen ist eine Verkehrslösung, die auf unterschiedlich hohe Verkehrsaufkommen reagieren kann, besser geeignet als eine starre bauliche Lösung. Dies kann nur durch eine verkehrsabhängige Lichtsignalanlage gewährleistet werden.“
Darum kein Provisorium:
„Da ein Kreuzungsumbau nach dem derzeit vorliegenden Konzept aufgrund der Schaffung der rechtlichen Voraussetzungen wahrscheinlich erst 2014 erfolgen kann, wurde die Frage nach einem Provisorium gestellt. Eine provisorische Ampelregelung müsste - um zu funktionieren - die im Konzept vorgeschlagenen Umbaumaßnahmen beinhalten. Ein Provisorium ist daher nicht möglich.
Manchen reißt der Geduldsfaden (Kommentar)
Beim Bau der Ortsumfahrung Pregarten, die Ende der Neunziger Jahre eröffnet wurde, hat man auf eine Kleinigkeit vergessen. Nein, nicht auf die Froschdurchlässe, die wurden selbstverständlich eingeplant. Man hat es verabsäumt, eine vernünftige Lösung für eine der meist frequentierten Kreuzungen im Bezirk Freistadt anzubieten. Die Einbindung der Hagenberg Straße in die Königswiesener Bundesstraße ist bis heute mangelhaft. Vor allem Hagenberger, die täglich Richtung Pregarten, Wartberg oder Tragwein müssen, wissen ein Lied davon zu singen. Zu Stoßzeiten ist Geduld gefragt: Da kann es schon einmal vorkommen, dass man mehrere Minuten wartet, bis man sich in den Verkehr einordnen kann. Manchen reißt der Geduldsfaden und sie fahren riskant in die Kreuzung ein. Es vergeht kaum eine Woche ohne Blechschäden. Egal ob Kreisverkehr oder Ampel: Wichtig ist, dass rasch etwas geschieht - denn schließlich geht es um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer.
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