Bezirk Freistadt
Kindergartenkinder dürfen soziale Integration erleben

Stehend (von links): Laura Wagner, Elke Leitner, Sandra Wunder-Stumpner, Renate Haas-Schwaiger, Remziye Özen, Sena Vural und Cigdem Carikci. Sitzend: Andrea Außerweger und Oswald Hons. | Foto: BRS/Roland Wolf
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Das Projekt "Deutsche Sprache in Kindergärten" des Sozialhilfeverbandes Freistadt wurde mit einem landesweiten Preis ausgezeichnet.

BEZIRK FREISTADT. Mit seinem Projekt "Deutsche Sprache in Kindergärten" ist dem Sozialhilfeverband Freistadt in Kooperation mit dem Regionalen Kompetenzzentrum für Integration und Diversität ("Reki") ein großer Coup gelungen (siehe weiter unten: OÖ Landespreis für Integration). Knapp 60 Kinder nicht-deutscher Muttersprache profitieren nachhaltig davon. Worum geht's?

Enorme Fortschritte

Kinder, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, werden gefördert – und zwar von mehrsprachigen Begleitpersonen. Diese besuchen regelmäßig die Kindergärten in Freistadt (vier Standorte), Grünbach, Mönchdorf, Rainbach, Sandl und St. Oswald bei Freistadt. Die Fortschritte sind enorm, wie Laura Wagner berichtet. Die Gutauerin, deren Muttersprache Rumänisch ist, kümmert sich einmal pro Woche um die rumänisch-sprachigen Kinder in Sandl. "Manche von ihnen haben sich vorher abgekapselt, doch durch die intensive Arbeit machen sie jetzt auf."

Sieben Begleitpersonen

Aufmachen heißt: Innerhalb weniger Monate können sie sich unterhalten und ihre Bedürfnisse mitteilen. Von Außenseitern werden sie so zu wichtigen Mitgliedern der Gemeinschaft. Erfreulicher Nebeneffekt: Die österreichischen Kinder interessieren sich plötzlich auch für die fremde Sprache. "Es ist irrsinnig schön, wenn man etwas bewegen und bewirken kann", sagt Sena Vural, die sich um türkisch- und kurdischsprachige Kinder kümmert. Insgesamt sind derzeit sieben interkulturelle Begleitpersonen in den Kindergärten tätig, die Türkisch, Kurdisch, Rumänisch, Polnisch, Arabisch, Ukrainisch und Persisch sprechen.

Soziale Integration

Für Cigdem Carikci von Reki hat das Projekt einen unglaublich großen Wert: "Es ist so wichtig, dass die Kinder nicht-deutscher Muttersprache nicht verstummen, und dass sie schon im Kindergarten soziale Integration erleben dürfen." Für die Pädagoginnen sind die interkulturellen Begleitpersonen eine große Unterstützung im Alltag. "Jede helfende Hand tut uns gut", sagt Elke Leitner, die Leiterin des Pfarrcaritaskindergartens in Freistadt. Und so wie sich die Kindergartenkinder für die anderen Sprachen interessieren, so stellt Leitner auch ein gesteigertes Interesse der Pädagoginnen an fremden Kulturen fest. Damit wird Vielfalt sichtbar und erlebbar.
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OÖ LANDESPREIS FÜR INTEGRATION
Der OÖ Landespreis für Integration wurde heuer erstmals von Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) ausgelobt und verliehen. Der Preis steht klar im Zeichen der oberösterreichischen Integrationsleitlinie „Deutsch und Arbeit“. Er soll das besondere Engagement von Gemeinden, Vereinen, Initiativen und freiwillig Engagierten im Bereich der Integration anerkennen und auszeichnen sowie positive Beispiele für gelungene Projekte vor den Vorhang holen. In Summe wurden bei der Premiere des OÖ Landespreises für Integration mehr als 60 Projekte eingereicht, aus denen eine Jury die Preisträger in drei Kategorien auswählte. In der Kategorie "Ehrenamt" siegte die Stadtgemeinde Attnang-Puchheim, in der Kategorie "Einfach Deutsch lernen" der Sozialhilfeverband Freistadt und in der Kategorie "Beschäftigung" gewannen die Streetworker aus Vöcklabruck.

"Der Preis ist eine große Wertschätzung für unsere Arbeit. Es ist wichtig für die Kinder, die deutsche Sprache zu erlernen, damit sie am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können." (Andrea Außerweger, Bezirkshauptfrau und Obfrau des SHV Freistadt)

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KLEINES GELD, GROSSE WIRKUNG (Kommentar)
Über Steuerverschwendung kann man immer wieder nur den Kopf schütteln. Der viel zu klein dimensionierte Kreisverkehr in Unterweitersdorf, der jetzt – nur ein paar Jahre nach seiner Eröffnung – um ein Heidengeld ausgebaut werden muss, ist ein Paradebeispiel dafür. Man darf sich aber auch darüber wundern, was mit ganz wenig Geld gelingen kann. Für sein Projekt "Deutsche Sprache in Kindergärten" stehen dem Sozialhilfeverband Freistadt, dem Zusammenschluss der 27 Gemeinden im Bezirk, lediglich 22.500 Euro zur Verfügung. Mit diesem durchaus überschaubaren Geldbetrag leisten die interkulturellen Begleitpersonen in sieben Kindergärten im Bezirk Freistadt äußerst wertvolle Arbeit. Sie führen knapp 60 Kinder an die deutsche Sprache heran, um ihnen die Teilhabe an der Gemeinschaft zu erleichtern.

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