Flora & Fauna
Land- und Forstwirte sind vom Biber genervt

Landwirtschafskammerrat Matthias Raab aus Pierbach versinkt in einer Wiese an der Großen Naarn. Für das Loch ist der Biber zuständig. | Foto: BRS/Roland Wolf
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  • Landwirtschafskammerrat Matthias Raab aus Pierbach versinkt in einer Wiese an der Großen Naarn. Für das Loch ist der Biber zuständig.
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PIERBACH, KÖNIGSWIESEN, SCHÖNAU. "Jedes Tier braucht seinen Platz", sagt ein Bauer aus Pierbach. "Aber es gibt Grenzen, wenn aus einem schützenswerten Tier eine Gefahr wird." Eine Gefahr – das ist in den Augen vieler Land- und Forstwirte der Biber. 

Schäden entlang der Naarnflüsse

Die Nagetiere, die vor Jahren erfolgreich wiederangesiedelt wurden und keine natürliche Feinde haben, sind zwar süß anzuschauen, ihr Werk stößt aber sauer auf. Insbesondere in der Forstwirtschaft sind die Biber überhaupt nicht gern gesehen. Sie knabbern Bäume an und fällen sie sogar. Weiche Auhölzer wie Weiden oder Pappeln haben sie am liebsten. Sie machen aber auch vor Nutzhölzern wie Fichten, Tannen oder Ahorn nicht Halt. Entlang der Großen Naarn, Grenzfluss zwischen Pierbach und Königswiesen und der Kleinen Naarn, Grenzfluss zwischen Schönau und Pierbach, haben sie zum Teil schon enorme Schäden angerichtet. 

Riesige Löcher in Wiesen

Die von den Bibern fleißig errichteten Bauten wie Staudämme und Burgen wurden in den vergangenen Jahren nur allzu oft vom Hochwasser weggerissen und verteilten sich dann über die landwirtschaftlichen Nutzflächen. Die Biber arbeiten sich von den Gewässern aus auch aufs "Festland" vor. Auf der Wiese von Heinrich Westermayer in Mönchwald (Königswiesen) tun sich wenige Meter von der Großen Naarn entfernt riesige Gräben auf, in die man knietief versinkt. "Kleine Kinder würden ins solchen Löchern fast vollständig verschwinden", sagt Landwirtschaftskammerrat Matthias Raab aus Pierbach. Er weist auf die Ferienzeit hin, in der sich viele Familien in der idyllischen Gegend entlang der Naarnflüsse aufhalten. "Und die Haftungsfrage ist nicht geklärt", sagt Raab. "Was ist, wenn wirklich einmal etwas passiert?" Auch für die Landwirte stellen die Löcher eine Gefahr da, denn beim Mähen sind sie oft nicht zu sehen. Es besteht die Gefahr von Unfällen, bei den nicht nur die Maschinen, sondern auch Menschen zu Schaden kommen können.

Landesrätin: "Schäden melden!"

Seitens der Naturschutzabteilung wird aktuell ein Bibermonitoring durchgeführt, um Auskunft über die Bestandsentwicklung zu erhalten. "Für die Grundbesitzer ist es wichtig, bei den Bezirksbehörden entsprechende Schadensmeldungen abzugeben", sagt Landesrätin Michaela Langer-Weninger. "Einerseits, um eine Entschädigung zu erhalten. Andererseits aber auch, um zu dokumentieren, dass aufgrund der steigenden Population die Gefahren und Schäden zunehmen." Langer-Weninger spricht nicht nur Schäden in der Land- und Forstwirtschaft an. Es gehe auch um die Gefährdung der öffentlichen Sicherheit etwa durch umstürzende Bäume. Gerade der Johannesweg auf der Mühlviertler Alm zieht Wanderer magisch an. Nicht auszudenken, wenn hier einmal etwas passieren sollte.

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