Regionalverein "Umsatteln"
Nachhaltigkeitsforscher referierte in Hagenberg

- Gemeinsame Radausfahrt, veranstaltet durch den Regionalverein Umsatteln Anfang Mai.
- Foto: Willibald Weiß
- hochgeladen von Elisabeth Klein
Die gemeindeübergreifende, überparteiliche Initiative zur Förderung des Radverkehrs im Alltag "Umsatteln", lud am 26. Mai zum Vortrag mit anschließender Diskussionsrunde.
HAGENBERG. Nach einer gelungenen Frühlings-Rad-Rundfahrt durch die Gemeinden Hagenberg, Pregarten, Unterweitersdorf und Wartberg, bei der über Rad-Aktivitäten des Vereins Umsatteln und der Gemeinden informiert wurde, fand kürzlich in Kooperation mit der Gemeinde Hagenberg eine weitere interessante Veranstaltung des Regionalvereins "Umsatteln" statt.
Bewegungsmangel ist größte Gesellschaftskrankheit
Klaus Renoldner referierte im Gemeindesaal in Hagenberg zum Thema nachhaltige Mobilität und Gesundheit. Vor einem sehr interessierten Publikum zeigte der als radelnder Landarzt und Nachhaltigkeitsforscher weithin bekannte Mediziner auf, dass Bewegungsmangel ein Grund für zahlreiche Erkrankungen und Todesfälle ist. Studien belegen, dass weltweit mehr Menschen an Bewegungsmangel sterben als am Rauchen. Sein Rezept ist einfach und wirkungsvoll und lautet: “Auf dem Fahrrad für die persönliche Gesundheit und gegen den Klimawandel kräftig in die Pedale treten." Schon eine Stunde zügige Bewegung pro Tag hat enorm positive Auswirkungen auf Kreislauf, Stoffwechsel, Bewegungsapparat, Psyche und Nerven – und Immunsystem. Durch Radfahren, etwa zur Arbeit, zum Einkauf oder zu Freizeitaktivitäten, lässt sich diese Bewegung wunderbar in den Alltag integrieren. Gleichzeitig sinken dadurch die gefahrenen Autokilometer und der damit verbundene CO2-Ausstoß.
Persönlichen Energiewendepunkt erreichen
Sehr anschaulich und nachvollziehbar erklärte Renoldner anhand des von ihm entwickelten „Triple Benefit Principles“, dass durch einen Lebensstil mit niedrigem Energieverbrauch der sogenannte persönliche Energiewendepunkt erreicht werden kann. Dies ist der Moment, in dem man der Öffentlichkeit denselben Anteil an nachhaltiger Energie zur Verfügung stellen kann, der einem als Anteil am Brutto-Inlandsenergieverbrauch an fossiler Energie zufällt. Dafür sei es wichtig, einen Lebensstil mit niedrigem Verbrauch an fossiler Energie zu entwickeln. Das Fahrrad sei ein wunderbarer Hebel, um den Bedarf an Mobilität mit weniger CO2-Ausstoß zu decken. Die damit erwirkten Ersparnisse können dann in Erzeugung von erneuerbarer Energie und in weitere fossile Energie reduzierende Maßnahmen investiert werden.
Anerkennende Worte fand Renoldner für die bewusstseinsbildenden Aktivitäten des Vereins Umsatteln und den Umsetzungswillen der Gemeinden. Mit dem ärztlichen Rat „Steig um aufs Rad“ und der Empfehlung „Mehr Rad und Zug als Auto und Flug“ verabschiedete sich Renoldner um mit Fahrrad und Zug den Heimweg anzutreten.




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