Integration
Preisgekröntem Projekt im Bezirk Freistadt geht das Geld aus

Die interkulturelle Begleiterin Malwina Grück – eine gebürtige Polin, die in St. Oswald bei Freistadt lebt – mit der fünfjährigen Zofia. | Foto: Privat
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  • Die interkulturelle Begleiterin Malwina Grück – eine gebürtige Polin, die in St. Oswald bei Freistadt lebt – mit der fünfjährigen Zofia.
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Integrationsarbeit in Kindergärten: Um ganzen Bedarf im Bezirk Freistadt zu decken, fehlen 35.500 Euro.

BEZIRK FREISTADT. Mit seinem Projekt "Integrationsarbeit in den Kindergärten des Bezirkes Freistadt" ist dem Sozialhilfeverband Freistadt in Kooperation mit dem Regionalen Kompetenzzentrum für Integration und Diversität (Reki) ein großer Coup gelungen – 2022 verlieh Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer den Verantwortlichen sogar den "OÖ Landespreis für Integration".

Keine Begleitung in Freistadt

Doch jetzt geht dem Projekt die Luft aus, besser gesagt: das Geld! "Um den gesamten Bedarf im Bezirk Freistadt zu decken, bräuchten wir für das laufende Kindergartenjahr 58.000 Euro", sagt Reki-Koordinatorin Cigdem Carikci. "Uns stehen allerdings nur 22.500 Euro zur Verfügung". Deswegen musste eine harte Auswahl getroffen werden: Mit interkulturellen Begleitpersonen werden aktuell nur die vier Kindergärten in Neumarkt, Sandl, St. Oswald und Rainbach bedient. Freistadt, wo enormer Bedarf herrscht, fiel durch. Allein im Kindergarten in der Ginzkeystraße gibt es 15 Kinder, die vorwiegend türkisch sprechen. Für diese Kinder würden sich die Pädagoginnen die wertvolle und dringende Unterstützung von Reki erhoffen.

Projekt hat Ziele erreicht

Das Projekt "Integrationsarbeit in den Kindergärten des Bezirkes Freistadt" läuft seit Juni 2022. Im ersten Jahr wurden die zwei wichtigsten Ziele erreicht: Die meisten Kinder nicht-deutscher Muttersprache haben große Fortschritte in der deutschen Sprache erreicht und sich sozial sehr gut entwickelt. "Sie sind offener und kooperativer geworden und haben dadurch den Anschluss in der Gruppe gefunden", berichtet eine Kindergartenpädagogin. Auch die Kommunikation mit den Eltern wurde durch die Dolmetscher-Unterstützung deutlich erleichtert. In einigen Fällen erfolgte zudem eine gute private Vernetzung zwischen den Begleitpersonen und den Familien, die zu einer nachhaltigen Förderung der Kinder führte.

Sprache ist Um und Auf

Derzeit sind fünf interkulturelle Begleitpersonen in den Kindergärten tätig, die polnisch, türkisch, rumänisch, ukrainisch und bulgarisch sprechen. Gesucht werden noch Personen, deren Muttersprache tschechisch oder georgisch ist. "Wer eine dieser beiden Sprachen kann und gern mit Kindern arbeitet, soll sich bitte bei uns melden", sagt Reki-Koordinatorin Carikci. Ein Glücksfall ist Malwina Grück. Die gebürtige Polin lebt in St. Oswald bei Freistadt und betreut in den Kindergärten polnischsprachige Kinder. "Je früher man eine Sprache lernt, desto besser", sagt sie. "Der Erwerb der deutschen Sprache ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Schul- und Berufslaufbahn." Darüber hinaus vermitteln die Begleitpersonen auch Werte und Strukturen, die ein soziales und respektvolles Miteinander erst ermöglichen.

Bemühungen um Gelder

Die 22.500 Euro, die dem Projekt zur Verfügung stehen, kommen vom Ressort Hattmannsdorfer. Von allen übrigen Landesstellen bekam Carikci eine Absage. "Ich werde mich weiterhin bemühen, Fördertöpfe anzuzapfen, aber ich kann das wirklich dringend benötigte Geld leider auch nicht herzaubern."
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ZUR SACHE
Die interkulturellen Begleitpersonen sind ein bis drei Stunden pro Woche in den Kindergärten in Neumarkt, Sandl, St. Oswald und Rainbach vor Ort, um sich speziell den Kinder nicht-deutscher Muttersprache zu widmen. Der sprachliche Einsatz erfolgt flexibel je nach Bedarf, wobei neben vorwiegend Einzelbetreuungen auch die gesamte Kindergartengruppe miteinbezogen wird. Wer Interesse hat, als interkulturelle Begleitperson zu arbeiten, soll sich an das Regionale Kompetenzzentrum für Integration und Diverstität (Reki) wenden: Für Fragen steht das Reki-Team unter reki-freistadt@volkshilfe-ooe.at zur Verfügung. Telefon: 0676 8734 7117 oder 0676 8734 7359.

Die interkulturelle Begleiterin Malwina Grück – eine gebürtige Polin, die in St. Oswald bei Freistadt lebt – mit der fünfjährigen Zofia. | Foto: Privat
Malwina Grück mit ihrem Sohn Benjamin (3) und Zofia (5) im Kindergarten St. Oswald. | Foto: Privat
Cigdem Carikci ist Koordinatorin des Regionalen Kompetenzzentrums für Integration und Diversität im Bezirk Freistadt. | Foto: BRS/Roland Wolf
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