SPÖ
Partei im totalen Umbruch: Wer tritt 2021 an?

Bezirksparteichef Michael Lindner (li.) mit dem zukünftigen Sandler Bürgermeister Gerhard Neuneufel (M.) und dem aktuelle Bürgermeister Alois Pils (r.). | Foto: SPÖ
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BEZIRK FREISTADT (rowo). Bei der letzten Gemeinderatswahl im Jahr 2015 konnte die SPÖ ihre sieben Bürgermeister im Bezirk halten. Ob nach der Wahl 2021 die Bilanz aus roter Sicht ebenso erfreulich sein wird, steht in den Sternen. Das Unterfangen wird jedenfalls schwierig. Die BezirksRundschau Freistadt hörte sich in den SPÖ-Gemeinden um.

St. Oswald

Der Tod von Bürgermeister Alois Punkenhofer am Neujahrstag hat eine große Lücke gerissen. Sein Nachfolger wird bei einer außerordentlichen Sitzung des Gemeinderates im Februar gekürt. Und dort verfügt die ÖVP über eine Mehrheit von 13:12. Das heißt, der nächste Bürgermeister wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Walter Kreisel heißen, der derzeit Vizebürgermeister ist. Die SPÖ wird wenige Tage vor der Gemeinderatssitzung entscheiden, ob sie auch einen Kandidaten aufstellt. Die Chance auf das Bürgermeisteramt ist de facto aber null.

Unterweitersdorf

In Unterweitersdorf schien alles lange auf Schiene. Rudolf Brandstetter sollte Wilhelm Wurm (64) ablösen. Nach dem plötzlichen Ableben des Vizebürgermeisters herrschen in Unterweitersdorf nach wie vor große Betroffenheit und Unklarheit. "Die Nachfolge ist weiterhin völlig offen", sagt Wurm. Die Wahl von Rene Wöckinger Anfang des Jahres zum Vizebürgermeister sei kein Signal. "Für Rene kommt die Bürgermeisterei noch zu früh. Er hat kleine Kinder."

Sandl

Auch in Sandl ging der ursprüngliche Plan nicht auf. Der ins Auge gefasste Nachfolger von Alois Pils (68) erteilte der Partei eine Absage. In Gerhard Neunteufel konnte allerdings rasch adäquater Ersatz gefunden werden. Der 56-jährige selbstständige Baumeister, verheiratet und Vater dreier erwachsener Kinder, wird am 17. April vom Gemeinderat zum neuen Bürgermeister gewählt werden. Anders als in St. Oswald verfügt in Sandl die Sozialdemokratie über eine absolute Mehrheit (12:7). Neunteufel ist ein Mann mit viel Erfahrung. Er sitzt seit 1991 im Gemeinderat und übt seit 2003 das Amt des Vizebürgermeisters aus.

Gutau

In Gutau ist seit 2003 Josef Lindner im Amt. Ob der 59-Jährige allerdings noch einmal antritt, ist unsicher. "Ich werde im Juni 60 Jahre alt", sagt Lindner. "Bis dahin werde ich in Absprache mit meiner Frau und meiner Fraktion eine Entscheidung getroffen haben."

Liebenau

Erich Punz (63) ist mit seiner Entscheidungsfindung schon einen Schritt weiter als sein Gutauer Kollege. "Es wird sehr wahrscheinlich einen Wechsel geben", sagt der Liebenauer Bürgermeister. Punz wird aber auf jeden Fall die aktuelle Legislaturperiode zu Ende bringen. Ein frühzeitiger Rücktritt hätte die Wahl eines ÖVP-Bürgermeisters zur Folge, denn das Mehrheitsverhältnis in der höchst gelegenen Gemeinde im Bezirk lautet 11:8 für die Schwarzen.

Wartberg

"Es macht mir nach wie vor großen Spaß als Bürgermeister", sagt Dietmar Stegfellner. Der 41-Jährige wird im Jahr 2021 "auf jeden Fall" wieder fürs höchste Amt kandidieren.

Neumarkt

Ähnlich klare Worte sind von Christian Denkmaier zu vernehmen. "Es spricht nichts gegen und vieles für eine Kandidatur", sagt der 58-jährige Direktor der Musikschule der Stadt Linz.

Die Schicksalsschläge in Unterweitersdorf und St. Oswald sind für Bezirksparteichef Michael Lindner aus Kefermarkt nicht nur menschlich eine Tragödie: "Sie haben natürlich auch unsere Pläne ordentlich durcheinandergewirbelt." Lindner ist sich dessen bewusst, dass sich seine Partei in einer "Zeit des Umbruchs" befindet. "Wir haben momentan extrem viel Klärungsbedarf." Den Wahlen 2021 sieht er dennoch zuversichtlich entgegen. Auch danach soll es weiterhin mindestens sieben rot regierte Gemeinden geben. "Und wer weiß, vielleicht gelingt uns in der einen oder anderen Gemeinde sogar eine Überraschung." Er selbst schließt eine Kandidatur in Kefermarkt nicht aus.
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MEHRHEITSVERHÄLTNISSE IN DEN SPÖ-GEMEINDEN
Gutau (25 Mandate):
SPÖ 12, ÖVP 10, FPÖ 3
Liebenau (19 Mandate):
ÖVP 11, SPÖ 8
Neumarkt (25 Mandate):
SPÖ 10, ÖVP 8, FPÖ 4, Grüne 3
Sandl (19 Mandate):
SPÖ 12, ÖVP 7
St. Oswald (25 Mandate):
ÖVP 13, SPÖ 12
Unterweitersdorf (25 Mandate):
SPÖ 14, ÖVP 9, Bunt 2
Wartberg (25 Mandate):
SPÖ 14, ÖVP 7, Grüne 4
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ZUR SACHE
Normalerweise wird der Bürgermeister vom Volk gewählt. Es gibt jedoch Ausnahmen. Wenn zum Beispiel ein Bürgermeister nach Ablauf des vierten Jahres nach dem Tag der allgemeinen Wahl des Gemeinderates und des Bürgermeisters stirbt oder aus dem Amt scheidet, dann wählt der Gemeinderat den Nachfolger.

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