Offener Brief
Kritik an Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer
Hans Käferböck von der Plattform für Kultur und Menschlichkeit Freistadt wendet sich in einem offenen Brief an Landesrat Wolfgang Hattmansdorfer.
"Sehr geehrter Herr Hattmannsdorfer, als Integrations-Landesrat scheinen Sie mir sehr einseitig die Interessen jener zu vertreten, die Asylwerbern das Leben möglichst schwer machen wollen. Sie gehen einfach davon aus, dass Asylwerber nicht bereit seien, ihren Beitrag zur Integration zu leisten. Asylrecht und unsere Gastfreundschaft soll es nur für jene geben, die dafür mit Arbeitsleistung bezahlen können. Nach Rückendeckung vom Innenministerium versprechen Sie, das Land Oberösterreich werde ein Modell zur Verpflichtung von Asylwerbern zu kommunalen und gemeinnützigen Hilfstätigkeiten ausarbeiten. Wer dieser Verpflichtung nicht nachkommt, dessen Taschengeld (40 Euro pro Monat!) soll halbiert werden können. Viele Asylwerber wollen ja arbeiten, dürfen das jedoch nicht. Wäre es nicht vornehmer, ihnen gemeinnützige Arbeiten anzubieten und sie dafür entweder zu ent-, besser noch zu belohnen, anstatt sie zum Arbeiten zu verpflichten? Ab wann spricht man von Lohndumping, ab wann von Zwangsarbeit? In der vor 75 Jahren unterzeichneten Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte heißt es im Artikel 1: 'Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.' Gilt der Geist der Brüderlichkeit auch für Asylwerber in Österreich? Als Integrations-Landesrat sollten Sie eigentlich Integration fördern und nicht gegen Asylwerber Stimmung machen. Denn genau das machen Sie, wenn Sie ihnen unterstellen, man müsse sie zur Arbeit zwingen."
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