"Verein Umsatteln"
Im Kernland ist Mobilitätswende in vollem Gange

Mobilitätsfest in Pregarten. Links: Der Obmann des Regionalvereins Umsatteln, Gerhard Lehrner, und seine Stellvertreterin Christiane Jogna.  | Foto: Verein Umsatteln
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  • Mobilitätsfest in Pregarten. Links: Der Obmann des Regionalvereins Umsatteln, Gerhard Lehrner, und seine Stellvertreterin Christiane Jogna.
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Der Regionalverein Umsatteln beschäftigt sich bereits seit mehreren Jahren mit der Frage, wie man die Menschen im Bezirk dazu bewegen kann, auf sanftere Mobilität, vor allem aufs Fahrrad, umzusatteln. Der kleine aber höchst engagierte Verein leistet wichtige Aufklärungsarbeit und organisiert vielfältige Aktionen. Deshalb ist er in der Kategorie "Mobilität und erneuerbare Energien" für den diesjährigen Regionalitätspreis der BezirksRundschau nominiert. 

HAGENBERG, PREGARTEN, WARTBERG, UNTERWEITERSDORF. Die Welt bekommt die negativen Folgen der starken Zunahme und Bevorzugung des privaten Autoverkehrs immer deutlicher zu spüren: Massive Klimaschäden und Wetterextreme, Parkplatznöte in Städten und Ortszentren, Gesundheitsschäden durch Lärm, Abgase, aber auch durch den Bewegungsmangel im Alltag. All diese Gründe haben eine Gruppe engagierter Menschen aus der Region untere Feldaist (RUF) dazu bewegt, den "Regionalverein Umsatteln" zu gründen. Die Mitglieder wollen auf persönlicher, kommunaler und regionaler Ebene Wege für eine Mobilitätswende suchen, Bewusstsein schaffen und gezielt Schritte zur Verbesserung der Infrastruktur für den Radverkehr im Alltag anstoßen.

Zahlreiche Gründe fürs Umsatteln

"22 Prozent der Wege im Alltag sind kürzer als zehn Kilometer, 43 Prozent sogar kürzer als fünf Kilometer", erklärt Umsatteln-Obmann Gerhard Lehrner. "Zahlreiche Wege könnten also problemlos mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurückgelegt werden." Während die technischen Entwicklungen des Fahrrads erfolgreich neue Zielgruppen und neue Distanzen auch in topografisch anspruchsvollen Regionen erschließen, bremsen schlechte Rahmenbedingungen die Zunahme des Radverkehrs im Alltag.

"Um mehr Menschen auf die Fahrradsättel zu bringen, braucht es sichere Geh- und Radwege, Fahrradstraßen, Begegnungszonen, überdachte Abstellplätze mit geeigneten Absperrmöglichkeiten, gegenseitige Rücksichtnahme und eine friedliche Koexistenz aller Verkehrsteilnehmer und -innen"

betont Lehrner und nennt zahlreiche Gründe fürs Umsatteln: "Es ist gesund, leise, verursacht keine Emissionen, spart Platz, entschleunigt, man erlebt mehr, ist schneller, es ist billiger und heutzutage gibt es Räder für jedes Wetter, jeden Anspruch und jede Steigung."

Enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden

Der Regionalverein zählt derzeit 25 Mitglieder, die sich monatlich treffen, um ihre Aktivitäten zu koordinieren. "Bisher haben wir verschiedene Aktionen und Veranstaltungen auf die Beine gestellt, um den Bürgern die Vorteile von sanften Mobilitätsformen bewusst zu machen und zum eigenen Handeln bzw. Umsatteln zu motivieren", erzählt Lehrners Stellvertreterin Christiane Jogna. Die Umsetzung von konkreten Maßnahmen zur Verbesserung des Fuß- und Radverkehrs liegt bei den Gemeinden, der Verein leistet aber wichtige Vor- und Zuarbeit. "Wir stehen laufend in Kontakt zu den Bürgermeistern der RUF-Gemeinden sowie den Gemeinderäten in den Infrastruktur- und Verkehrsausschüssen."

Der Verein setzt sich für eine bessere Fuß- und Radinfrastruktur in den Gemeinden der Region untere Feldaist (RUF) ein.  | Foto: Verein Umsatteln
  • Der Verein setzt sich für eine bessere Fuß- und Radinfrastruktur in den Gemeinden der Region untere Feldaist (RUF) ein.
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Gemeinsame Ausfahrten und Vorträge

Ein Schwerpunkt der Vereinsarbeit ist auch die Organisation von gemeinsamen Radausfahrten, Workshops oder Vorträgen. Lehrner und sein Team haben etwa schon Nachhaltigkeitsforscher Klaus Renoldner, den Leiter des Fachbereichs Mobilität am Energieinstitut Vorarlberg, Martin Reis, oder "Klimamönch" Edmund Brandner zu Vorträgen in die Region geholt. Mit dem Leader Projekt „Umsatteln im Kernland“ wurden außerdem erste Schritte zur Bewusstseinsbildung gesetzt. Ein gemeinsam mit dem Energiebezirk Freistadt (EBF) erstellter Folder wurde in 17 Kernlandgemeinden, meist als Beilage zu den Gemeindeblättern, an alle Bürger verteilt. Im September 2019 wurde gemeinsam mit dem EBF und den RUF-Gemeinden ein großes "Mobilitätsfest" organisiert. Weiters gibt es in Kooperation mit Ärzten und Apotheken in den RUF-Gemeinden die Aktion "Radln auf Rezept". Für die Zukunft hat der Regionalverein bereits viele weitere Ideen geplant. 

Gemeinsame Radausfahrten stehen regelmäßig am Programm, ebenso wie Workshops und Vorträge mit Experten für Nachhaltigkeit und Mobilität.  | Foto: Verein Umsatteln
  • Gemeinsame Radausfahrten stehen regelmäßig am Programm, ebenso wie Workshops und Vorträge mit Experten für Nachhaltigkeit und Mobilität.
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Nähere Infos: radlobby.at/aist

Regionale Vordenker in zehn Kategorien gesucht

Auch heuer wird der Regionalitätspreis wieder in 10 Kategorien verliehen. Gesucht werden Unternehmen und Projekte, die sich für die Region starkmachen.

1. Dienstleistung/Handel
2. Industrie
3. Handwerk/Gewerbe
4. Land-/Forstwirtschaft
5. Vereine/Institutionen/Behörden
6. Tourismus
7. Gastronomie
8. Mobilität/erneuerbare Energien
9. Regional & Digital: Blogger, Vlogger etc., die sich für regionale Wertschöpfung engagieren. Und Unternehmen, die ihre regionalen Produkte & Dienstleistungen online anbieten.
10. Sonderpreis "Oberösterreicher von Herzen" für Landsleute, die sich besonders fürs Hoamatland engagieren.

Regionalitätspreis 2021 - jetzt mitmachen

Die Einreichung ist bis zum 22. August möglich. Entweder über das Online-Formular oder per Post an: BezirksRundschau GmbH, Dr. Herbert-Sperl-Ring 1, 4060 Leonding

Über die Entstehung des "Regionalvereins Umsatteln"

Im Juni 2014 kamen neun interessierte und engagierte Personen aus der Region Pregarten, Hagenberg und Wartberg zu einem Gespräch zusammen, das von Gerhard Lehner, Peter Neuhuber und Willibald Weiß initiiert wurde, um sich mit dem Thema "Klima-Killer Verkehr" auseinanderzusetzen. Die überparteiliche, gemeindeübergreifende Initiative hat bis Mitte 2017 unter dem Titel „Arbeitsgruppe Umsatteln“ im Rahmen des Vereins "Energie Pregarten" monatliche Sitzungen, Radrundfahrten und Sternfahrten durchgeführt, an Vernetzungstreffen teilgenommen, Workshops, Diskussions- und Abendveranstaltungen organisiert, sowie die Ziele und Anliegen bei Gemeinderatssitzungen in Pregarten, Hagenberg, Wartberg und Unterweitersdorf vorgebracht. Im Sommer 2017 wurde der Verein „Energie Pregarten“ auf „Regionalverein Umsatteln“ geändert.

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