Revitalisierung
Innovametall belebt alte Landwirtschaftsschule Freistadt
Die ehemalige Landwirtschaftsschule im Inkoba-Gewerbegebiet Freistadt-Süd bekommt wieder eine "Aufgabe" sowie ein modernes, funktionales Design. Ab Juli dieses Jahres verlegt die Firma Innovametall ihre Fertigung von Linz nach Freistadt. Das Büro-Team ist bereits vor kurzem von St. Oswald in das Gebäude, das komplett revitalisiert wird, übersiedelt.
FREISTADT. Die Innovametall Stahl- und Metallbau GmbH entwickelt und fertigt Metallkonzepte, welche die Bereiche Wohnen und Mobilität nachhaltig verändern sollen. In den vergangenen Jahren hat sich das Unternehmen vor allem mit zwei international patentierten Produkten einen Namen gemacht: "Sybkon", ein individualisierbares Balkon-System im Business-to-Business-Wohnbaubereich, und "Safetydock", Fahrrad-Parkstationen, die bei Wohngebäuden und Verkehrs-Knotenpunkten zum Einsatz kommen, auch am Stifterplatz in Freistadt. Der stetige Wachstumskurs der vergangenen Jahre und die längst erreichten Kapazitätsgrenzen von Büro und Fertigung veranlassten Geschäftsführer Klaus Pichlbauer, die Fühler nach einem neuen Betriebsstandort auszustrecken. Fündig wurde er in Freistadt.
Bewusst keine grüne Wiese gewählt
Bei der Wahl eines neuen Standorts waren für den 45-Jährigen zwei Dinge entscheidend: Erstens musste das neue Gebäude außerhalb des Zentralraums liegen, um möglichst kurze und staufreie Arbeitswege und somit mehr Lebensqualität für die Mitarbeiter zu gewährleisten. Zweitens hat er sich bewusst für die Revitalisierung eines bestehenden Gebäudes entschieden. "Mit der Modernisierung der lange Zeit ungenutzten Landwirtschaftsschule werden wir zeigen, wie alte Gebäude aufgewertet und belebt werden können, entgegen dem Trend der Bodenversiegelung", betont Pichlbauer. Adaptiert wird die Außenhülle des Gebäudes mit der eigenen Systemlösung Sybkon.
Musterbeispiel für innovatives Bauen & Sanieren
Die Mitarbeiter des ehemaligen Entwicklungsstandortes in St. Oswald sind vor wenigen Wochen in das Gebäude im Inkoba-Gewerbegebiet Freistadt-Süd übersiedelt. Ab dem Sommer sollen auch Fertigung und Produktion vom Standort in Linz nach Freistadt verlegt werden, um Ressourcen zu sparen und die Umwelt zu schützen. 40 Mitarbeiter werden dann in der ehemaligen Schule und dem nördlich angrenzenden Grundstück ihren Arbeitsplatz haben. Der Produktionsstandort in Niederkappel (Bezirk Rohrbach) bleibt bestehen. "Die Renovierung des Gebäudes soll ein Musterbeispiel für innovatives Bauern werden, sowohl optisch als auch funktional", erzählt der gebürtige St. Leonharder, der in St. Oswald lebt. Die Fertigstellung des Gebäudes mit moderner Produktionshalle, Laubengängen, PV-Anlagen auf Dach und Wänden sowie Fassadenbegrünung ist für Ende des Jahres geplant. Pichlbauer:
"Die neue 'alte Landwirtschaftsschule' bietet einiges an Platz und Möglichkeiten, die derzeit noch ungenutzt sind. Jeden Unternehmer und kreativen Kopf, der auf der Suche nach Räumlichkeiten ist und sich in den Themen modernes Bauen und umweltfreundliche Mobilität wiederfindet, laden wir herzlich ein, sich bei uns zu melden."
Öffentliche Drehscheibe für Mobilität
Am neuen Betriebsstandort wird Innovametall außerdem eine öffentlich zugängliche Safetydock-Mobilitäts- und Paketstation errichten. Auch Leihfahrzeuge wie E-Lastenräder, E-Bikes und die eigens entwickelten Trimover können dort ausgeliehen werden. Für Pichlbauer ist das Thema nachhaltige Mobilität – dabei vor allem das Potenzial des Fahrrades – eine Herzensangelegenheit. "Mit Mobilitätsdrehscheiben am Hauptplatz, Stifterplatz und dem Gewerbegebiet Freistadt-Süd könnte Freistadt ein wichtiger Impulsgeber werden, wie man eine echte Alternative zum Auto schafft", betont Pichlbauer.
Freistadts Bürgermeisterin Elisabeth Teufer (ÖVP), die bereits bei der Generalsanierung des Stifterplatzes mit Pichlbauer zusammenarbeitete, ist voller Lob für dessen Ideen:
"Er ist ein Vordenker und vor allem auch ein Umsetzer, der nicht nur Konzepte entwickelt, die dann in Schubladen verstauben, sondern wirklich etwas bewegen. Mit Innovametall siedelt sich ein topmodernes, hochinnovatives und sehr erfolgreiches Unternehmen in Freistadt an und bringt hochwertige Arbeitsplätze in die Region."
Neuzugang am Inkoba-Betriebsbaugebiet Freistadt-Süd
Innovametall ist eines von insgesamt sechs Unternehmen, dass sich im neuen Inkoba-Gewerbegebiet Freistadt-Süd angesiedelt hat. Auch die Brauerei Freistadt oder E&S Motors bauen dort gerade neue Standorte. "Anfänglich werden etwa 200 Mitarbeiter im Gewerbegebiet beschäftigt sein", sagt Christa Kreindl von der Inkoba-Region Freistadt. "Mittelfristig, also in drei bis fünf Jahren, rechnen wir mit etwa 400 Mitarbeitern." Das gesamte Investitionsvolumen im Gewerbegebiet Freistadt-Süd beträgt zwischen 40 und 50 Millionen Euro. Lediglich ein Grundstück von 7.000 Quadratmetern ist südlich vom neuen Standort von E&S-Motors noch frei. "Das ist unsere letzte Reserve und die werden wir in jedem Fall an einen regionalen Betrieb vergeben", betont Inkoba-Obmann Fritz Stockinger. Zusätzlich gibt es noch zwei Hektar westlich des Spitals, die für das Klinikum Freistadt reserviert sind. Insgesamt befinden sich im Bezirk Freistadt neun Inkoba-Standorte mit 30 Unternehmen.
Näheres:
innovametall.at
safetydock.at
sybkon.at
freistadt.inkoba.at
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