Drei Ideen für Hermagor
Ideen, die in unserer aktuellen Zeit gut realisierbar sind und die nachhaltige Wertschöpfung und Lebensqualität für die Bevölkerung sichern
IDEE 1: Die Stadtgemeinde, wie auch die Gemeinden des Bezirkes streben das Wirtschaftsmodell der Gemeinwohl-Ökonomie an. Private Betriebe, Unternehmen, Investoren usw. werden ermutigt eine Gemeinwohlbilanz zu erstellen und zu veröffentlichen, um so nachvollziehbar und vergleichbar ihre Leistungen und Beiträge für die Bevölkerung in unserer Region aufzuzeigen.
Leider gab es auch in unserer Region kecke ‘Finanzinvestoren’, die sich bei ihren Projekten zunächst gütlich fördern (und feiern) ließen, um dann wieder sang- und klanglos zu verschwinden. Nachhaltige Wertschöpfung für die Bevölkerung: Fehlanzeige!
Die Gemeinwohl-Ökonomie basiert auf einer ethischen Marktwirtschaft, deren Ziel nicht die Vermehrung von Geldkapital für Einzelne ist, sondern das qualitativ gute Leben für alle. Der Österreicher Christian Felber hat mit diesem, von ihm mitentwickelten Wirtschaftsmodell einen Hebel für positive Veränderungen auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene geschaffen. Sehr interessant also für Gemeinden und Betriebe, die sich mit messbaren Leistungen am Gemeinwohl ehrlich beteiligen und auszeichnen wollen! Mehr dazu erfährt man auf https://web.ecogood.org/de/idee-vision/
IDEE 2: Die Stadtgemeinde, wie auch die Gemeinden des Bezirkes veröffentlichen proaktiv aktuelle Grunddaten der Luftgüte in unserer Region, wie Stickstoffdioxid, Feinstaub, Ozon usw. Grosse LCD Displays entlang der B111 und an häufig frequentierten Orten, sowie bestehende Webseiten der Region bieten sich dafür an.
Unsere einzigartige Naturregion lädt nicht nur zum Tourismus ein, sondern auch zum qualitätsvollen Leben und kreativen Arbeiten in einer anregenden und gesunden Umgebung. Aktuell werden zum Imageaufbau in diesem Sinne Fotos, Videos, Berichte usw eingesetzt. Auch Informationen zur Wassertemperatur, Wassergüte, Lufttemperatur, Schnee- und Pistenverhältnisse werden zwar veröffentlicht, aber bisher keine Daten zur Luftqualität in Hermagor und seiner Umgebung.
Ist denn gute Luft keine besondere Qualität, die mit Fakten kommuniziert werden soll und kann? Wie gut ist denn unsere “gute Luft”?
IDEE 3: Renaturierung des Burgermoos als hochwertiges, EU-geschütztes (und gefördertes) Feuchtgebiet mit zentralem Besucher- und Informationszentrum der “Naturarena Kärnten”. Ein dem Burgermoos angeschlossener Informationsbereich für Tourismus, Kultur und Sport mit Erholungsbereich und einem grossen Naturteich, sowie einem Naturlehrpfad im Feuchtgebiet könnten dieser Biotop die Naturarena Kärntens insgesamt aufwerten.
Zum Burgermoos am Stadtrand von Hermagor wurde bereits gar Gruselhaftes geplant: „Großprojekt, Industrie vor den Toren Hermagors", mit “40 m hohen Schloten”, “Umwandlung in Industriezone”, “Silicon Valley in Hermagor” und “mehrere großformatige Hallen am Burgermoos”, “...und das Wasser kostet nichts. (!)”. “Die hochsensiblen Nervenzentren dieser Anlage sollen allerdings in einem Stollen im Eichforst anschlagsicher untergebracht werden. Der weitaus größte Teil der Anlage soll dann am Burgermoos stehen”. Eine Nutzung des Burgermooses im Sinne eines schonenden Umgangs mit der Natur ist nicht bekannt. Im Gegenteil: Beton, Industrie, Austrocknung, also Vernichtung der Natur zur Profitmaximierung war bei diesen Projekten stets der Leitgedanke. Wie weit sind wir da entfernt von der Gemeindewohlökonomie!
Die EU Kommission hat am 22. Juni 2022 richtungsweisende Vorschläge zur Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme und Renaturierung in ganz Europa angenommen. Der sogenannte “Gründe Deal” sieht die Wiederherstellung von Feuchtgebieten als wichtige Massnahme, die “Gesundheit und das Wohlbefinden von Bürgerinnen und Bürgern und Beschäftigten in der Landwirtschaft schützen…”
Quelle: https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_22_3746
Zudem könnte - vereinbar mit den Zielen einer Renaturierung - aus den umfangreichen Wasserreserven des Burgermooses mittels Wärmepumpe Grüne Energie gewonnen werden. Auch dafür sind sehr interessante EU-Förderungen ausgeschrieben.
Würden die Bügerinnen und Bürger nicht geradezu stolz sein auf solche Projekte, die nachhaltig das Gemeinwohl sichern? Würden die Gemeinden und die Betriebe im Bezirk Hermagor durch die Umsetzung dieser Ideen nicht eine weithin beachtenswerte Anerkennung erfahren?
Wären das nicht gerade in diesen Zeiten, voll mit schrecklichen Nachrichten von Dürre, Überschwemmungen, wirtschaftlichen Unsicherheiten, Energiewende, genau die Projekte, die wir dringend umsetzen müssten?
Auch Hermagor braucht Projekte, die uns unabhängiger vom Diktat selbstsüchtiger Spekulanten machen und die auf unsere einzigartigen und wertvollen Naturressourcen aufbauen. Stellen wir uns dabei auch die Frage:
Welche der noch ansatzweise vorhandenen natürlichen Ressourcen in Hermagor werden wir unseren Kindern noch weiterreichen können? Eine heruntergewirtschaftete Schrott-Natur oder ein lebenswertes gesundes Gailtal?
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