Gemeinschaft hilft
Crowdfunding-Projekt für das Hochmoor Schrems

Die gemeinnützige Bundesstiftung COMÚN hat gemeinsam mit der Stadt Schrems ein Crowdfunding-Projekt zum Erhalt des Schremser Naturparks gestartet. | Foto: Julia Winkler
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Der Naturpark Hochmoor Schrems braucht Hilfe: Die seit Anfang 2022 stark steigenden Kosten stellen ihn vor finanzielle Herausforderungen, die nicht mehr nur von der öffentlichen Hand bewältigt werden können. Nun wurde ein Beteiligungsprojekt ins Leben gerufen, um den Naturpark zu unterstützen und seine Zukunft zu sichern.

SCHREMS. Der Naturpark Hochmoor Schrems mit dem Besucherzentrum Unterwasserreich ist ein einzigartiges Naturschutzgebiet. Die Teuerung und steigende Kosten setzen dem Naturpark, der sich in öffentlicher Hand befindet, aber immer mehr zu.

Aus diesem Grund hat die gemeinnützige Bundesstiftung COMÚN, seit dem Vorjahr in Alt-Nagelberg ansässig, gemeinsam mit der Stadt Schrems und dem Naturpark ein neues Beteiligungsprojekt ins Leben gerufen, um diesen bedeutenden Biodiversitäts-Hotspot in Zeiten der Inflation zu stärken. Durch den "Förderkreis Hochmoor Schrems" sollen Privatpersonen und Unternehmen gleichermaßen dafür gewonnen werden, das Moor mit einem finanziellen Beitrag zu unterstützen.

10.000 Euro bis Ende Oktober

"Die letzten drei Jahre brachten große Herausforderungen für Menschen und Betriebe. Unter anderem war und ist die Tourismusbranche stark betroffen. Zuerst kam die Pandemie und dann die enorme Teuerungswelle", erklärt Naturpark-Geschäftsführerin Christiane Mader. Aufgrund der betrieblichen Struktur sei man, wie andere gemeindenahe Betriebe, von den Corona-Unterstützungsmaßnahmen ausgeschlossen worden und habe den Einnahmenentgang durch Lockdowns und Besucherbeschränkungen ohne Hilfe überstehen müssen.

Nun gelte es, die durch die Teuerung entstandenen Probleme zu bewältigen. Die stark gestiegenen Einkaufspreise bei Gastronomie- und Souvenirware könne man nicht eins zu eins an den Gast weitergeben. "Was bleibt, ist eine geringere Marge. Dazu kommen die exorbitant hohen Energiepreise, unsere Stromkosten haben sich seit 2021 verdreifacht", so Mader.

Da die öffentliche Hand die nötigen Mehrkosten nicht mehr alleine tragen könne, setze man auf die Partnerschaft mit der Bevölkerung und der Wirtschaft, erläutert Sebastian Bohrn Mena, Vorstand der Stiftung COMÚN. "Bürger, Unternehmen und die Kommune arbeiten im neuen Förderkreis aktiv zusammen, um diesen wichtigen Naturpark finanziell abzusichern", so Bohrn Mena.

Bis Ende Oktober sollen 10.000 Euro an Spenden gesammelt werden. Die Stadt Schrems erhöht bei Erreichen dieses Ziels ihre Jahressubvention um ebenfalls 10.000 Euro, wodurch dem Naturpark für 2024 dann 110.000 statt bisher 90.000 Euro an Budget zur Verfügung stehen werden. Die zusätzlichen 20.000 Euro sollen in den Erhalt der weitläufigen Flächen und in den Ausbau des Bildungsangebots investiert werden.

Gemeinsam für eine erfolgreiche Weiterentwicklung

Bei dieser Aktion gehe es um viel mehr als nur Geld, wie Bürgermeister Peter Müller (SPÖ) betont: "Diese Zusammenarbeit steigert die Identifikation der Bevölkerung und der Unternehmen mit unserer Heimat und ihren vorhandenen Schätzen, die es zu erhalten gilt. Es ist eine Initiative, die der Bewusstseinsbildung dient und die Notwendigkeit zur Unterstützung und Erhaltung unseres Naturparks aufzeigt", so Müller.

Stadtrat David Süß (ÖVP), Vorsitzender des Gemeinderatsausschusses für Land- und Forstwirtschaft der Stadt Schrems, hält fest: "Der Schremser Naturpark ist ein einzigartiger Naturschauplatz, der mit all seinen Facetten weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt ist." Mit diesem neuen Projekt werde nun ein weiterer Mosaikstein für eine gute Weiterentwicklung der Moorlandschaft gelegt.

Alle helfen zusammen

Ohne die Unterstützung durch ökologisch verantwortungsbewusste Unternehmen aus der Region wäre das Projekt nicht möglich. Ein Pionier im Bereich Ökologie und Biodiversität ist die Backwelt Pilz. Nun unterstützt das Unternehmen auch den Förderkreis Hochmoor Schrems. Geschäftsführer Johannes Pilz dazu: "Da uns als Waldviertler Unternehmen die Region sehr am Herzen liegt, ist es uns ein besonderes Anliegen einen Beitrag dazu zu leisten, diese einzigartige und wunderschöne Landschaft auch für die nachfolgende Generation zu erhalten. Wir haben im Unternehmen seit jeher verschiedensten Maßnahmen rund um das Thema Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Umwelt gesetzt. Darüber hinaus unterstützen wir regional, nachhaltige Projekte." Jeder Beitrag sei wichtig, um die Region Waldviertel und seine wunderbare Natur auch für zukünftige Generationen zu bewahren.

Zu den Pionier-Unternehmen im neuen Förderkreis zählt ausserdem die Waldviertler Werkstätten GmbH, die auch die GEA-Akademie und das GEA-Hotel in Schrems betreibt. "Vor fast 30 Jahren hat mich die Arbeit in der Waldviertler Schuhwerkstatt nach Schrems gebracht", so Geschäftsführer Heini Staudinger, "die Stadt Schrems fand ich nicht besonders schön, allerdings fand ich die Umgebung immer so richtig zauberhaft. Die Teiche, die Wälder, die gigantischen Granitsteine, die überall herumliegen. Besonders berührend finde ich die archaische Natur im Hochmoor. Unwillkürlich spürt man das Wilde und das Ursprüngliche. Und so wächst eine Verbundenheit mit dieser reinen Natur, die nicht von der Wirtschaft her- bzw. hingerichtet wurde. Die Urkräfte der Natur schlummern auch in uns. Das Schremser Hochmoor kann diese Kräfte wecken."

Mehr Informationen zum Beteiligungsprojekt unter hochmoor.at.

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