Exkursion
Geschichten von der Grenze virtuell und hautnah erleben
Zu einer außergewöhnlichen Exkursion lud der Verein Übergänge Prechody. Historische Schauplätze aus der Zeit des Eisernen Vorhanges wurden besucht.
REGION. Die Geschichte der Grenze und die Ereignisse während der Zeit des Eisernen Vorhangs berühren noch heute. Im Rahmen des KPF-Projekts "Virtuell und hautnah" wurden zehn Punkte an der tschechisch-österreichischen Grenze von Pohoří/Buchers über Nové Hrady bis Gmünd/České Velenice und Staré Město/Altstadt bis zur Thayabrücke bei Hardegg von einem renommierten Historiker-Team ausgewählt und die dazugehörenden Geschichten recherchiert (die BezirksBlätter berichteten). Bei einigen Stationen sind nun am Smartphone per App nicht nur Fotos und Hörproben zu erleben sondern auch Animationen.
Wechselhafte Geschichte
Vor wenigen Tagen wurden die Stationen der Öffentlichkeit präsentiert und einige davon bei einer Exkursion besucht. Die erste Station war im Lesní Hotel bei Neubistritz, wo der Stein der Republik steht, auf dem sich die wechselhafte, tschechisch-österreichische Geschichte verewigt hat. Harald Winkler erzählte am "Originalschauplatz", am Grenzübergang Böhmzeil von Fluchtversuchen, die Menschen aus der Tschechoslowakei unter Lebensgefahr auf sich genommen haben.
Zu einem kaum bekannten Platz, dem Denkmal des Soldaten Ruso im Wald von Nová Ves, führte Julia Köstenberger. Der Historiker Franz Pötscher skizzierte die Situation der vertriebenen Deutschsprachigen nach dem Krieg, und Hildegard Schmöller zeigte, dass zum Beispiel im Bereich Sport Begegnung sogar in der Zeit des Eisernen Vorhangs möglich war: Spitzensportlerinnen aus Gmünd fuhren jede Woche zum Training nach Budweis. Nach einem Besuch in der Kirche von Zuggers, die einst Kaserne war und derzeit renoviert wird, endete die Exkursion in Buchers, wo Erich Altmann mit seinem Bucherser Heimatverein die Gäste empfing.
Die Initiative zu dem Projekt ging von Nina Mocová, von Jihočeská rozvojová o.p.s. und vom Kulturverein "Übergänge Prechody" mit Thomas Samhaber aus. Die Firma Virtual Lab s.r.o. sorgte für die technische Realisierung. Die von Anna Helmreich gestalteten Broschüren zu dem Projekt sind kostenlos am Gemeindeamt in Gmünd erhältlich.
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