Franz-Josefs-Bahn
Kritik von Pro FJB zum Fahrplanwechsel

Der "Silva Nortica" am Bahnhof Gmünd. | Foto: Pro FJB/Hohenbichler
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Die Initiative Pro FJB übt Kritik zum Fahrplanwechsel auf der Franz-Josefs-Bahn. Verkehrslandesrat Udo Landbauer kündigt Fahrzeitverkürzungen um bis zu 15 Minuten an.

WALDVIERTEL. Die Intitiative Pro FJB spart nicht mit Kritik zum ÖBB-Fahrplanwechsel vom 10. Dezember. "Müsste man den Zustand der Franz-Josefs-Bahn und ihrer Verbindungen nach dem Schulnotensystem bewerten, würde es maximal eine Fünf ergeben", sagt Pro FJB-Sprecher Gerald Hohenbichler. Anhand der verschiedenen Wordings der letzten Jahre, von "Ausbau" über "Ertüchtigung" bis zur nunmehrigen "Modernisierung", sei bereits ablesbar gewesen, wohin die Reise gehe. Die NÖ Verkehrspolitik habe in den letzten Jahren erfolgreich auf das Motto "bestmögliche Behinderung" jeder langfristigen Verbesserung auf der Franz-Josefs-Bahn gesetzt. Es fehle ein Zukunftsplan, wie zum Beispiel die Einbindung an die S-Bahn nach Wien.

Pro FJB-Sprecher Gerald Hohenbichler | Foto: privat
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Die alte Kurventrasse werde bis 2028 mittels Erhaltungsmaßnahmen für die nächsten Jahrzehnte "verbetoniert", bauliche Beschleunigungen für die nächsten 30 Jahre "verhindert". Statt Fahrzeitverkürzungen durch typenreine Desiro-Mainline-Cityjets und die bauliche Abkürzung des sogenannten Allentsteiger Knies einzuleiten, werden Desiro-Cityjets abgezogen und man auf die Jahre nach 2040 vertröstet. Statt neuen, schnell beschleunigenden Zügen bekomme man alte behäbige mit neuer Kaschierung, statt Streckenbegradigungen werden die bestehenden Bögen bis ins Jahr 2030 schrittweise einbetoniert.

"Verkehrspolitisch sind wir als Waldviertel wieder Grenzregion wie vor dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989, also dort, wo man uns Waldviertler in St. Pölten sieht", heisst es seitens Pro FJB, die die "Verkehrspolitik in St. Pölten einlädt, mit euren SUVs einmal morgens auf den Franz-Josefs-Bahnhof zu kommen, um den Waldviertler Pendlern zu erklären, warum ihr ihnen jeden Tag eine halbe Stunde Zeit raubt." Zudem sei kein zeitgemäßer Reisekomfort für Pendler gegeben, es fehle in manchen Zügen Wlan, Steckdosen an allen Plätzen und große Laptoptische.

"Wir im Waldviertel sind also wieder am Abstellgleis gelandet", so Gerald Hohenbichler.

Fahrzeitreduzierung um bis zu 15 Minuten

"Die Infrastrukturausbauten sind mit der ÖBB Infrastruktur vereinbart, aktuell laufen die Vorbereitungen für die notwendigen Verfahren und die ÖBB Infrastruktur ist intensiv mit den Gemeinden zu den Themen der Modernisierungen der Verkehrsstationen im Austausch", wird in einer Stellungnahme aus dem Büro von Verkehrslandesrat Udo Landbauer erklärt. So sei beispielsweise die Direktanbindung Horn mit der Einreichung der Umweltverträglichkeitsprüfungen in Vorbereitung und auch für den selektiven zweigleisigen Ausbau auf der Trasse der Franz-Josefs-Bahn laufen die Vorbereitungen zur Umweltverträglichkeitsprüfung. Von 2024 bis 2027 sollen ausserdem unter anderem die Bahnhöfe Sigmundsherberg, Eggenburg, Limberg-Maissau, Ziersdorf und Groß Weikersdorf modernisiert werden. 

Bund und Land NÖ investieren in die FJB rund 270 Mio. Euro allein in die Modernisierung des Abschnitts Absdorf-Hippersdorf - Gmünd, zusätzlich sollen der Abschnitt Absdorf-Hippersdorf - St. Andrä-Wördern und Kritzendorf sowie der Abschnitt Tulln - Tullnerfeld bis Anfang der 2030er Jahre modernisiert werden.

"Mit den geplanten Ausbauten reduziert sich die Fahrzeit von Wien FJB nach Gmünd um bis zu 15 Minuten bei den Sprinter-Zügen und 10 Minuten bei den Taktzügen. Die Maßnahmenumsetzung wird ab nächstem Jahr bis 2030 abhängig von den Verfahren erfolgen", so Udo Landbauer.

Verkehrslandesrat Udo Landbauer | Foto: FPÖ

In den letzten Jahren habe es auf der Franz-Josefs-Bahn bereits viele Verbesserungen gegeben. So verkehren seit nunmehr vier Jahren die modernisierten Doppelstockzüge mit WLAN zwischen Wien FJB und Gmünd und die Desiro-Mainline-Züge werden aktuell am Wochenende zwischen Wien FJB und Gmünd eingesetzt, als zusätzliches Angebot für die Wochenendpendler. Seit Dezember 2019 gebe es neue Spätzüge bis Sigmundsherberg, seit Dezember 2020 neue Spätzüge bis Gmünd und seit Dezember 2023 einen neuen Spätzug bis Sigmundsherberg um 23.30 Uhr ab Wien FJB.

Mehr Verbindungen nach Prag

Hingewiesen wird auch auf die Wiedereinführung von Direktzügen nach Prag nach über 20 Jahren mit dem "Silva Nortica" im Dezember 2022. Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember verkehren nun zwei tägliche Zugpaare von Wien FJB über Gmünd nach Prag und retour. Für Pendler ergebe dieses ausgeweitete Angebot eine zusätzliche schnelle Verbindung ab Wien FJB um 15 Uhr nach Gmünd, so Landbauer.

Diese zusätzlichen Touristen-Verbindungen nach Prag sehen auch Pro FJB als positiv. Sie fordern aber endlich auch Sprinter-Züge nach Budweis.




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