Bürgermeisterwechsel in Hoheneich

Grümeyer: "Es ist der richtige Zeitpunkt"

Nach sieben Jahren übergibt Christian Grümeyer das Bürgermeisteramt an Manfred Zeilinger.

HOHENEICH. In der Marktgemeinde Hoheneich kommt es demnächst zu einem Bürgermeisterwechsel: Christian Grümeyer (ÖVP) tritt mit Ende Jänner zurück. Es ist alles für eine geordnete Übergabe vorbereitet.

"Doppelbelastung"

2016 wurde Christian Grümeyer Bürgermeister von Hoheneich. Davor war er einige Jahre Vize. Nun, fast sieben Jahre später, übergibt er das Amt des Gemeindechefs. Der Auslöser für seine Entscheidung war die immer schwieriger gewordene Vereinbarkeit seines Berufes als NÖ Personalvertreter für rund 5.300 Polizisten mit den Aufgaben eines Bürgermeisters. "Die Beweggründe sind ganz einfach erklärt mit der Doppelbelastung", erzählt Grümeyer. "Man kann sagen, dass beide Tätigkeiten eigentlich zwei 40-Stunden-Jobs sind und das ist auf Dauer enorm anstrengend und belastend. Bei einer 80-Stunden-Woche bleibt auch das Privatleben auf der Strecke." Ein Dank gilt an dieser Stelle seiner Frau, die immer hinter ihm gestanden ist.

Der Entschluss sei ihm nicht leicht gefallen, vor allem weil er mit Leidenschaft Bürgermeister war. "Ich habe es jede Minute mit Freude und aus Überzeugung gemacht. Es war in keinster Weise ein Schnellschuss, ich habe lange überlegt", so Grümeyer. Es sei aber jetzt der richtige Zeitpunkt: "Bevor es zu spät ist, möchte ich so abtreten, wie es sich gehört und nicht den richtigen Zeitpunkt verpassen." Mit Manfred Zeilinger, dem bisherigen Vizebürgermeister, habe er einen guten Nachfolger. Neuer Vize wird der geschäftsführende Gemeinderat Martin Wagensonner. Die offizielle Übergabe erfolgt am 2. Februar. Grümeyer wird dem Gemeinderat aber auf Wunsch von Zeilinger noch eine Zeit lang unterstützend als Mandatar erhalten bleiben und seine Erfahrung sowie sein Know-how einbringen.

"Möchte keine Sekunde missen"

Rückblickend auf seine Zeit als Bürgermeister sei ein wegweisendes Projekt der Glasfaserausbau gewesen - Hoheneich war eine der ersten beiden Gemeinden im Bezirk Gmünd, die 2017 den flächendeckenden Ausbau gemacht haben. Ein großes Anliegen war ihm auch die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED. Und mit dem Café am Marktplatz habe man wieder einen wichtigen Treffpunkt für die Bürger geschaffen. "Das waren für mich die federführenden Projekte, die auch nachwirken und von denen die Bevölkerung auf Dauer profitiert", sagt Grümeyer. Eine große Herausforderung und Ausnahmesituation war natürlich Corona. Die positiven Dinge hätten aber bei weitem überwogen.

"Ich möchte mich bei unseren Einwohnern für die gute Zusammenarbeit bedanken. Ich habe es gern gemacht und möchte keine Sekunde missen, weil es wirklich schön war, für die Bürger und die Gemeinde zu arbeiten", betont Grümeyer. Die positiven Rückmeldungen aus der Bevölkerung seien für ihn immer die schönste Belohnung gewesen. Die Resonanz vieler auf seinen Rücktritt, dass sie ihn gerne weiterhin als Bürgermeister gehabt hätten, sei für ihn auch "eine Bestätigung, dass ich was richtig gemacht habe." Am 31. Jänner verabschiedet er sich mit einem Bürger(meister)fest in seiner Funktion.