Lehrlingsrundschau

Michael Wallaberger tritt bei EM im Sensenmähen an

Sensenmähen ist eine alte Handwerkskunst, die leider viele nicht mehr kennen. Früher wurde die Sense als Arbeitswerkzeug zum Mähen von Getreide oder Gras verwendet.  Heutzutage kommt sie bei Sportbewerben zum Einsatz.

Beitrag von LehrlingsRedakteur Michael Wallaberger, Pöttinger Landtechnik

BEZIRK GRIESKIRCHEN. Verschiedene Ortsgruppen der österreichischen Landjugend gestalten jedes Jahr unzählige Bewerbe. Vom Bezirksmähen zum Landesmähen, dann der Bundesentscheid bis zur Europameisterschaft, wo die Besten ihr Können unter Beweis stellen. "Das hört sich einfach an, erfordert aber hartes Training, um die richtige Technik, Kraft und Ausdauer anwenden zu können", so Michael Wallaberger, der ganz genau weiß, wovon er spricht.

Qualifiziert für Europameisterschaft
"Seit heuer startete ich zum ersten Mal in der Profiklasse, wo ich nach einem Sieg beim Bezirksmähen zum Landesbewerb durfte. Dort verschaffte mir ein zweiter Rang einen Startplatz beim Bundesentscheid in Kärnten. Unter schwierigen Verhältnissen durch viel Regen und leichter Hanglage mähte ich mich dort auf Platz 6, was für die Qualifikation für die Europameisterschaft (EM) 2022 in Slowenien reicht."

Auf die Länge kommt's an
Bei den Veranstaltungen werden die Bewerbe in verschiedene Klassen eingeteilt: Burschen unter 18 Jahre und über 18.  Jene, die es sich zutrauen, können in der Profi-Klasse starten. Die gleiche Einteilung gilt auch bei den Damen. Je nach Kategorie müssen die Starter nach einem Startsignal unterschiedlich große Parzellen so schnell und so sauber wie möglich abmähen. Die Profiklasse der Herren bewältigt eine Fläche von 100 Quadratmetern – mit Spitzenzeiten von sogar unter zwei Minuten. Hier werden Sensen mit einer Schneidenlänge bis zu 135 Zentimeter eingesetzt. In den kleineren Klassen sind nur bis zu 90 cm Blattlänge gestattet. "Die Schneidenlänge spielt eine große Rolle, denn je länger die Schneide ist, desto mehr Vorschub kann man mit einem Schwung nach vorne machen. Vorausgesetzt, man kann die Futtermasse durchziehen, was bei den großen Sensen schwierig wird, wo man 50 bis 60 cm mit einem Zug vorwärts kommt."

"Die Schneid' verlieren"
Die Wahl des Sensenblattes ist sehr wichtig: Wenn das Material zu weich ist, verliert es schnell die „Schneide“, sprich die Sense ist nicht mehr scharf. Das bedeutet, es muss während des Mähens häufiger gewetzt werden, was viel Zeit kostet. Also je härter die Schneide, desto länger kann man ohne nachschärfen arbeiten. Der Nachteil dabei ist aber, dass sicher einige Stunden für das Dengeln aufgebracht werden müssen. Beim Dengeln wird die Sense mit einem Hammer bearbeitet. Durch ständiges Hämmern auf den vordersten Bereich der Schneide werden cirka drei bis vier Millimeter dünn geklopft. Danach wird noch fein gedengelt. Der vorderste Millimeter wird so lange bearbeitet wird, bis man den so genannten "Dangel" leicht bewegen kann, wenn man mit dem Fingernagel darüberstreicht.