Hilfe für Ukrainer
"Die Familie kann solange bleiben, wie sie will"

Foto aus unbeschwerten Zeiten. Die Familie Maidan: Mutter Anna, Vater Roman und die kleine Soffia.
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Die Familie Sarsteiner aus Kallham bot Kriegsflüchtlingen ein "Zwischenquartier", doch plötzlich kam es anders, als geplant. Im Interview berichtet die Familie über die Hilfe für eine ukrainische Flüchtlingsfamilie.

KALLHAM. Im Gespräch erzählt Hannes Sarsteiner, wie es zur Aufnahme der Flüchtlingsfamilie gekommen ist: "Gleich zu Beginn des Krieges haben meine Frau und ich beschlossen für Kriegsfüchtlinge ein Quartier bereit zu stellen. Es gab Agenturen bei denen man die Bereitstellung von Unterkünften melden konnte. Zuerst dachten wir als "Zwischenquartier" aber es kam anders."

Wie kam die Familie zu Ihnen?

Laut Sarsteiner ist das soziale Engagement seiner Familie im Bekannten- und Familienkreis sehr positiv aufgenommen worden. Eine Arbeitskollegin und Freundin seiner Tochter, erzählte Sarsteiner die Geschichte einer ukrainischen Familie, die unbedingt "aus der Kriegszone herausgebracht" werden musste. "Zwei Tage später stand die Familie Maidan bei uns. Insgesamt waren sie fünft Tage durch die Ukraine geflüchtet. Von der polnischen Grenze wurden sie von einem Freund in zwei Tagen bis zu uns gebracht. Oma Valentyna, ihre Tochter Anna und Enkeltochter Sofiia (4 Jahre)waren mit wenigen Habseligkeiten angekommen", erinnert sich der Landwirt. Seit März 2022 wohnt die Flüchtlingsfamilie nun im Hause Sarsteiner.

"Anfang Dezember 2022 konnte der Vater und Ehemann nachkommen. Er durfte aufgrund Untauglichkeit für den Kriegsdienst legal aus der Ukraine ausreisen",

so der Kallhamer.

Gitti und Hannes Sarsteiner.
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"Meine Frau Gitti und ich sind grundsätzlich sehr sozial eingestellt. Kriegsflüchtlinge haben wir aber noch nie davor in unserem Haus aufgenommen. Wir haben das große Privileg in einem grossen Bauernhof zu wohnen. Wir konnten der ganzen Familie eine komplett eingerichtete Wohnung bereitstellen – somit gab es kein Platzproblem. Ängste gab es von Anfang keine, es herrschte stets eine Atmosphäre des Vertrauens. Alle unsere Türen waren von Anfang an für alle offen inklusive unserer eigenen Privatwohnung am Hof", betont Sarsteiner.

Wie klappt die Verständigung?

Mutter Anna kann etwas Englisch, die restliche Kommunikation läuft mit Hilfe von "Händen und Füßen" ab. Laut Sarsteiner kann der Ehemann von Anna ein sehr gutes Englisch, Verständigungsprobleme gibt es keine.

"Die Reaktionen auf die Aufnahme der Flüchtlingsfamilie waren ohne Ausnahme sehr positiv. Mittlerweile haben sich Freundschaften gebildet. Ein großes Netzwerk an hilfsbereiten und zumeist jungen Leuten bieten ihre Hilfe an. Wir haben Ihnen gesagt, von unserer Seite können sie solange, wie sie möchten, wie es aus ihrer Sicht notwendig ist, bleiben",

sagt Sarsteiner.

Auf dem Bauernhof der Sarsteiners: Soffia, ihre Oma Valentyna und ein kleines Lamm aus der Schafzucht.
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Voraussetzungen für die Aufnahme

Bei der Aufnahme einer Flüchtlingsfamilie sind klare Kriterien festgelegt: Grundversorgung, AMS Registrierung, Sprachkurse Caritas Registrierung, Krankenversicherung und vieles mehr. "Wir haben alle rechtlichen Schritte gemeinsam mit der Familie gemacht, dies war sicher auch eine große Unterstützung für sie. Die wichtigste Voraussetzung ist ein entsprechend großes Wohnungsangebot bieten zu können, und die geflüchteten als "Familienmitglied" zu sehen. Der Lohn dafür ist Dankbarkeit und ein schönes Gefühl helfen zu können", erklärt die Gastgeberfamilie abschließend.

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