Samariterbund Alkoven
Anna Platzer war erste Notfallsanitäterin in OÖ

Mit 50 Jahren wurde Anna Platzer als erste Frau beim Samariterbund in Oberösterreich Notfallsanitäterin. | Foto: Samariterbund Alkoven
  • Mit 50 Jahren wurde Anna Platzer als erste Frau beim Samariterbund in Oberösterreich Notfallsanitäterin.
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Anna Platzer aus Wilhering ist seit 1986 im Rettungsdienst aktiv, eine der drei Gründer der Samariterbund-Dienststelle in Alkoven und absolvierte einmal 700 Stunden Fortbildung in einem Jahr, um den Patienten als Rettungssanitäterin gerecht zu werden. Ab 1988 begann sie ihr Wissen in Unterrichtsstunden weiterzugeben, unter anderem in Linz, Wilhelmsburg, Graz und Villach. Zehn Jahre später schrieb die 76-Jährige Geschichte.

ALKOVEN, WILHERING. Denn mit 50 Jahren wurde sie als erste Frau in Oberösterreich Notfallsanitäterin beim Samariterbund. Besonders denkwürdige Einsätze gab es für Platzer einige: "Was ganz schlimm ist, wenn Kinder involviert sind", erzählt sie. Wenngleich auch nicht mehr im Rettungsauto, so ist Platzer auch heute noch überall dort für den Samariterbund im Einsatz, wo sie gebraucht wird – sei es, wenn Schüler bei der Dienststelle vorbeikommen, um Erste Hilfe zu lernen oder bei Schulungen.

"Danke Anni, für deinen unermüdlichen Einsatz, dein Wissen und deine Leidenschaft! Du hast den Weg nicht nur für viele Frauen im Rettungsdienst beeinflusst, sondern auch von vielen jungen Burschen und Männern!",

bedankt sich der Samariterbund Alkoven bei der Rettungsdienst-Pionierin.

32 Stunden Ausbildung

Seit Platzer vor rund 40 Jahren als Rettungssanitäterin begann, hat sich vieles im Sanitätswesen verändert, besonders die Ausbildung:

"Heute sind es 108 Stunden Theorie und 160 Stunden Praktikum. Meine Ausbildung dauerte nur 32 Stunden – und damit bin ich ins Rettungsauto."

Als sie das erste Mal bei einem Einsatz dabei war, hatte sie große Angst ausgestanden, erzählt sie. "Das war eigentlich die Motivation dafür, dass ich gesagt habe: Mein Wissen ist mir zu wenig. Ich habe zu lernen begonnen, Leute ausgequetscht, bin nach Wien gefahren – in einem Jahr bin ich einmal 700 Stunden in der Schule gesessen, weil ich einfach mehr wissen wollte", erzählt Platzer. Denn:

"Wenn man wenig weiß, wird man unsicher – ich hatte fürchterliche Angst, dass ich etwas falsch mache und dem Zustand eines Patienten nicht gerecht werde."

Platzer behielt ihr angesammeltes Wissen aber nicht für sich – besonders auf der Dienststelle stand und steht sie auch heute noch Kollegen und Zivildienern, die vor der Prüfung zum Rettungssanitäter stehen, mit ihrem Rat zur Seite.

"Defi war sein Heiligtum"

Eine große Verwandlung haben in den vergangenen Jahrzehnten außerdem die Rettungsautos durchgemacht – und das nicht nur von außen, berichtet Platzer: "Es hat sich unheimlich viel verändert. Wir haben viel mehr Geräte darin. Als ich begonnen habe, gab es zwar schon einen Defi, aber das war der vom Doktor, das war sein Heiligtum. Heute gibt es in jedem Rettungsauto einen." Die Arbeit für die Sanitäter sei durch die Neuerungen unheimlich erleichtert worden – alleine dass die Trage mittlerweile Räder hat, mache viel aus.

Fortbildung, Familie und Beruf

Um sich als Rettungssanitäterin neben Beruf und Familie weiterzubilden, hat Platzer jede freie Minute genutzt. Dabei wurde sie sowohl von ihren Liebsten als auch bei der Arbeit unterstützt: "Ich bin im Vorzimmer von einem sehr netten Chef gesessen, sonst hätte ich das nie machen können. Er hat mich unterstützt, wo es nur ging, auch meine Kollegen." Sie betont:

"Alle haben zusammengehalten, meine Familie hat mir immer den Rücken gestärkt."

Aber nicht nur die 76-Jährige engagiert sich beim Samariterbund in Alkoven – etliche Familienmitglieder halfen und helfen, wo es nur ging: Platzers Mann hat als Tischler Reparaturarbeiten auf der Dienststelle erledigt, ihr Sohn war zeitweise selbst Rettungssanitäter. "Mein Enkelsohn hat den Zivildienst bei uns gemacht und ist immer noch Sanitäter." Der Lebensgefährte der Enkeltochter ebenso.

ZUR SACHE
Der Samariterbund in Alkoven zählt insgesamt 120 aktive Mitglieder, die sich unter anderem aus der Jugendgruppe, dem Vorstand, der teilweise auch im Rettungsauto sitzt, den Ehrenamtlichen, jenen, die Essen auf Rädern ausliefern, einer Rettungshundebrigade und den Zivildienern zusammensetzten. Das Einzugsgebiet des Samariterbunds Alkoven sind die Gemeinden Alkoven, Wilhering und Kirchberg.

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