Wie reagiert man im Ernstfall?
Experten sprechen über heimische Schlangen

Mit den heißen Außentemperaturen steigen die Vorkommnisse von Tierrettungen. Besonders Schlangen müssen in den Bezirken Grieskirchen und Eferding immer öfters von der Freiwilligen Feuerwehr oder der Tierrettung geborgen werden.

BEZIRK GRIESKIRCHEN, BEZIRK EFERDING. Hermann Kollinger von der Freiwilligen Feuerwehr Alkoven erklärt, wie die Einsatzkräfte bei einer Schlangenrettung vorgehen. Ebenso äußert sich Schlangenexperte Erich Starlinger aus Aistersheim zu Wort.

„Ich arbeite mit dem Haus des Meeres zusammen und habe mein Hobby seit 1988. Im Jahr 2003 habe ich meine Zoohandlung eröffnet. Da die Tierheime bis auf das Tierheim Dornach in Linz meist keinen Platz für Reptilien oder Amphibien haben, landen die Tiere bei mir. Ich fahre auch in die Kindergärten und Schulen, damit den Kindern die Angst genommen und Wissen geschenkt wird",

erzählt Schlangenexperte Erich Starlinger.

Weiters betont der Aistersheimer, dass Amphibien und Reptilien in Österreich geschützt sind und ein Tier zu töten oder einzusperren eine strafbare Handlung ist. In der Not möchte Starlinger am Liebsten persönlich unter der Nummer 0664/4425968 kontaktiert werden. Für den Repitilienexperten ist vor allem eines wichtig:

„Die Leute schaffen sich oft ein Reptil an ohne dass sie wissen, wie der Charakter des Tieres ist. Durch die Strompreise haben zudem noch mehr Leute ihr Terrarium auflassen. Eine ordentliche Beratung in einem Fachgeschäft ist meiner Meinung nach sinnvoller als ein Kauf in irgend einer Zoohandlung."

Wie läuft eine Schlangenrettung durch die Feuerwehr ab?

Hermann Kollinger: Da es sich hierbei um keinen zeitkritischen Einsatz handelt, werden hier die Mitglieder über unsere WhatsApp-Gruppe informiert, dass eine Handvoll Leute gebraucht wird. Diese machen sich dann zur Adresse auf und suchen einmal den Bereich ab, wo das Tier zuletzt gesehen worden ist. Hat man das Tier gefunden und es handelt sich um eine Standardtier wie Blindschleiche oder eine Natter, dann wird die Schlange meist gleich mit Handschuhen genommen, in eine Transportbox gegeben und dann meist im Auwald an der Donau wieder freigelassen.

Wen verständige ich, wenn ich eine Schlange finde? 

Kollinger: Nun, die Fachleute sind durchaus bei der Tierrettung zuhause. Darüber brauchen wir nicht diskutieren, deren Wissen ist garantiert umfassender als das unsere. Wir werden aber, wenn wir gerufen, den Betreffenden sicher auch nicht im Regen stehen lassen. Der Aistersheimer Schlangenexperte von der Zoohandlung Erich Starlinger betont:

„Die Leute können, bevor sie gleich Alarm schlagen, auch mich anrufen oder mir ein Foto der Schlange auf Whatsapp schicken und ich gebe ihnen dann einen Rat, was zu tun ist. Einige Schlangen haben sich versteckt, sobald die Feuerwehr kommt."

Im Notfall Erich Starlinger unter der Telefonnummer 0664/4425968 kontaktieren. Für den Repitilienexperten ist vor allem eines wichtig: „Die Leute schaffen sich oft ein Reptil an ohne dass sie wissen, wie der Charakter des Tieres ist. Durch die Strompreise haben zudem noch mehr Leute ihr Terrarium auflassen. Eine ordentliche Beratung in einem Fachgeschäft ist meiner Meinung nach sinnvoller als ein Kauf in irgend einer Zoohandlung."

Gibt es dafür eigene Schulungen oder kann das jeder machen von der Feuerwehr?

Kollinger: Nun, eine eigene Ausbildung gibt’s nicht. Aber wir holen uns dann und wann zu Schulungszwecken einen Experten ins Haus. Dieser oder diese erzählen uns dann ein wenig was über den Umgang mit exotischen Tieren, die man heute ja auch in den Haushalten findet. Hinzu kommt, dass wir im Team der Feuerwehr Alkoven auch mehrere Mitglieder haben, die hauptberuflich im Feuerwehrwesen tätig sind. Deren Erfahrungen mit Einsätzen dieser Sorte lassen wir natürlich ebenso in die Mannschaft einfließen. Im Grunde kann dann jedes Mitglied zu einem Einsatz wie diesen ausrücken. Dass er natürlich nicht selbst dann Unwohlsein bei diesem Getier haben sollte, erklärt sich von selbst. Aber er muss dann ja nicht, meist reichen ja zwei, drei Leute, die diesen Job erledigen.

War die Schlange in Alkoven gefährlich bzw. was ist, wenn sie giftig ist?

Kollinger: Nein, sie war ungiftig und somit auch ungefährlich. Wenn wir uns nicht sicher sind, um welche Art es sich handelt, gibt’s heute Dank Internet oder Tierschutzorganisationen rasch Wege, sich zu informieren. Ein Foto per Handy an die entsprechende Stelle geschickt. Diese kann dann nicht nur Auskunft über die Schlangenrasse geben, sondern, wenn erforderlich, auch informieren, wie man am besten damit umgeht. Und wird’s ganz heikel, kann man immer noch auf wirkliche Fachleute zurückgreifen. Aber außer aus Terrarien geflüchteten Tieren sollte das nicht so oft vorkommen.

Gut zu wissen:

  • Insgesamt sind in Oberösterreich sieben Arten beheimatet.
  • Im Bezirk Grieskirchen und Eferding die Schlingelnatter, die Ringnatter oder die Äskulapnatter vor.
  • Giftige Schlangen kommen im Bezirk Grieskirchen und Eferding keine vor.
  • Während Nattern runde Augen haben, sind Ottern wie etwa die Kreuzotter durch ihre schlitzartigen Augen erkennbar.
  • ein Biss einer Schlange in dieser Region ist harmlos
  • Schlangen kommen in die Gärten, da sie auf der Suche nach einem Sonnenplatz sind
  • -> Schlangen haben keine eigene Körpertemperatur = wechselwarme Tiere
  • Nattern sind grundsätzlich ungiftig
  • Ringelnatter: 1, 20 bis 1, 50 Meter
  • Schlingelnatter: 60 bis 70 Zentimeter
  • Äskulapnatter: bis über 2 Meter
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