Radfahren
Förderungen für den Ausbau von Radwegen

Um Grieskirchen fahrradfreundlicher zu machen gingen Gemeindevertreter, Radexperten und der Radverkehrsbeauftragte des Landes OÖ gemeinsam auf Rundfahrt. Die Ergebnisse werden noch evaluiert und anschließend dem Verkehrsausschuss übergeben. | Foto: Constance Haslberger
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  • Um Grieskirchen fahrradfreundlicher zu machen gingen Gemeindevertreter, Radexperten und der Radverkehrsbeauftragte des Landes OÖ gemeinsam auf Rundfahrt. Die Ergebnisse werden noch evaluiert und anschließend dem Verkehrsausschuss übergeben.
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Anfang Juni präsentierte das Bundesministerium für Klimaschutz eine neue Fahrradoffensive. In einem Fördertopf stehen bis zu 40 Millionen Euro für den Ausbau und die Verbesserung des Radverkehrs in Österreich zur Verfügung. Auch im Rahmen des Corona-Hilfspakets für die Gemeinden können Kommunen Geld für entsprechende Infrastruktur-Projekte abrufen.

Qualitätsvolle Verkehrsplanung

Investitionen, die nicht nur die lokale Wirtschaft unterstützen, sondern auch die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) sieht Aufholbedarf bei der Radfahr-Infrastruktur, besonders zum Schutz der jungen Verkehrsteilnehmer. In sechs der 15 Bezirke Oberösterreichs sowie in der Statutarstadt Wels passierte seit dem Jahr 2015 ein tödlicher Kinderunfall im Straßenverkehr, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Doch in sechs Bezirken verunglückten seit dem Jahr 2015 insgesamt neun Kinder im Straßenverkehr, davon zwei im Bezirk Eferding.

„Die Anzahl von Kindern und Jugendlichen, die mit dem Fahrrad Alltagswege zurücklegen, ist ein Indikator für die Qualität der Verkehrsplanung. Denn dort, wo es sichere Bedingungen zum Radfahren gibt, fahren auch viele Kinder und Jugendliche Rad." 
VCÖ-Experte Michael Schwendinger

Er betont die Wichtigkeit von mehr und breiteren Radwegen. In Eferding und Grieskirchen wird bereits kräftig in den Ausbau der Infrastruktur investiert. Etwa 6,3 Millionen Euro für den Radweg auf der ehemaligen Haager-Lies-Bahnstrecke von Haag am Hausruck bis Neukirchen bei Lambach. In Meggenhofen wird der in Bau befindliche Geh- und Radwegs entlang der B 135 für mehr Sicherheit im Ortsteil Roitham sorgen.

Verkehrsmittel Fahrrad

Doch nicht nur Kinder sollen motiviert werden, das Fahrrad für Fahrten im Alltag einzusetzen. Die Klima- und Energiemodellregion (KEM) Eferdinger Land befragt gerade online, was es braucht, um die Menschen zum Umstieg auf das Fahrrad zu bewegen. Die Ergebnisse werden in das Projekt „Alltagsradverkehr und Gesundheit“ einfließen. Dieses hat zum Ziel, durch gezielte Maßnahmen das Radfahren in der Region noch attraktiver zu gestalten.

„Das Rad soll nicht nur in der Freizeit, sondern auch als Verkehrsmittel im Alltag genutzt werden.“ Susanne Kreinecker, Obfrau der Energiegenossenschaft Region Eferding

In Kooperation mit dem Radverkehrsbeauftragten des Landes Oberösterreichs und der Gemeinden des Zukunftsraums Eferding wurden neuralgische Stellen, Kreuzungen und Hauptverkehrswege in den Gemeinden Pupping, Fraham, Hinzenbach und Eferding unter die Lupe genommen. „Es sind konkrete Einzelprojekte und Maßnahmen definiert, die im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten der Gemeinden sukzessive umgesetzt werden sollen. Die Frage ist, wie die Projekte aktuell in den Gemeinden gereiht werden aufgrund des Einnahmenrückgangs durch die Corona-Pandemie. Allerdings wären Investitionen in den Ausbau von Geh- und Radwegen über die „Gemeindemilliarde“ möglich“, so Kreinecker. In Grieskirchen fand Anfang Juni ebenfalls eine Befahrung statt. Vertreter der Stadtgemeinde haben mit Günter Wagner vom Radclub Grieskirchen und dem Radverkehrsbeauftragten des Landes OÖ, Christian Hummer, eine Radtour unternommen. Allerdings hält man sich hier sehr bedeckt, an welchen Stellen Verbesserungsbedarf festgestellt wurde.

Flexibilität erhöhen

Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner bezeichnet den Radverkehr und öffentlichen Verkehr als "perfekte Partner". In Oberösterreich sollen deshalb verschiedene Mobilitätsformen optimal aufeinander abgestimmt werden. Die Investition in Radabstellanlagen sind für Steinkellner eine wichtige Komponente, das umzusetzen. In Grieskirchen wurde aus gleichem Grund bereits die Ladestation des E-Car-Sharings mit einer versperrbaren Box ausgerüstet. „Hier können Fahrräder oder Kinderwägen sicher verwahrt werden, während man das E-Car-Sharing-Angebot nutzt“, so Heinz Plohberger. Der Obmann der Vereine „Mobilcard Grieskirchen“ und „Otelo Grieskirchen“ möchte mit eigenen Veranstaltungen und Initiativen zur Bewusstseinsbildung beitragen „Beim Thema Alltagsradeln greifen viele Initiativen ineinander. Wir hoffen, dass wir damit auch den gewünschten Effekt erzielen können“, betont KEM-Obfrau Kreinecker abschließend.

Sag' uns die Meinung!

Investitionen in die Infrastruktur ist die eine Sache. Doch das Rad auch außerhalb der Freizeit zu nutzen, eine andere. Wie sieht es hier mit der Nutzung aus? Wer ist schon aufs Fahrrad umgestiegen und aus welchem Grund? Für die eigene Gesundheit oder um das Klima zu schützen? Was hält euch noch davon ab, das Fahrrad häufiger im Alltag zu verwenden? Wo steht ihr vor Hürden, wenn ihr mit dem Rad unterwegs seid? An welchen Stellen fühlt ihr euch nicht sicher? Wo fehlt ein Radweg? Was braucht ihr, um öfter mal das Auto stehen zu lassen und mit dem Rad zur Arbeit beziehungsweise zum (Bus-)Bahnhof und von dort mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren? Schreibt uns bitte an grieskirchen@bezirksrundschau.com

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