Holzaufkommen nimmt zu
„Holzhunger“ in den Sägewerken sorgt für gute Preise. Der heimische Wald ist ein Ertragsgarant.
BEZIRK. Das Holzaufkommen im Bezirk Grieskirchen steigt seit etwa 30 Jahren an: „Früher hatte der Wald Sparkassenfunktion. Das Holz wurde nur dann verwendet, wenn man es für den Hausbau benötigt hat oder kurzfristig Geld gebraucht wurde“, berichtet Josef Hintermair, Forstberater der Bezirksbauernkammer Grieskirchen. Heute steht auch für die bäuerlichen Waldbesitzer der jährliche Ertrag im Mittelpunkt. Im Bezirk Grieskirchen kümmern sich 15 Waldhelfer um die Vermarktung des Holzes. „Sie vermitteln das Holz im Auftrag der Waldbesitzer an die Sägewerke. Die Holzpreise sind sehr gut, da in der Sägeindustrie ‚Holzhunger‘ herrscht“, berichtet Hintermair. Bundesweit sorgt die Forstwirtschaft für rund 300.000 Arbeitsplätze: „Bei Know-how und Technik ist Österreich führend. Vielen Menschen ist überhaupt nicht bewusst, wie bedeutend dieser Wirtschaftszweig inzwischen geworden ist“, betont der Forstberater.
Der Bezirk Grieskirchen wird von „Kleinstwald“ dominiert. Dies bedeutet, dass die Fläche der einzelnen Waldbesitzer – bis auf ganz wenige Ausnahmen – nicht größer als zehn Hektar ist. Derzeit ist die Fichte als Monokultur vorherrschend, allerdings gibt es den Trend zum Mischwald. „Die Fichte ist sehr schädlingsanfällig, besonders nach einem so milden Winter wie heuer. Ich rufe alle Waldbesitzer auf, ganz genau auf Schädlinge zu achten und befallene Bäume so rasch wie möglich zu entfernen“, sagt Hintermair. Als Gefahr für die Fichte nennt er auch die Klimaerwärmung: „In tiefen Lagen wird es der Fichte auf lange Sicht zu warm werden.“ Erfreulich ist, dass die Zahl der Forst-unfälle dramatisch gesunken ist: „Gute Ausbildung in Fachschulen und moderne Schutzausrüstung wie Schnittschutzhose und Schutzhelm machen sich bezahlt.“
Heimischer Wald
Oberösterreich hat einen Waldanteil von rund 40 Prozent. Mehr als 30.000 Waldbesitzer erwirtschaften ihr Einkommen teilweise oder zur Gänze aus dem oö. Wald. Wälder bieten zudem Schutz vor Steinschlag, Murenabgängen, Lawinen und Hochwasser. Grieskirchen und Eferding zählen zu den waldärmsten Bezirken in OÖ. In Grieskirchen beträgt die Waldfläche 16 Prozent. Die waldreichsten Gemeinden sind Natternbach, St. Agatha, Haag und Geboltskirchen. Die vorherrschende Baumart ist die Fichte. Im Bezirk Eferding beträgt die Waldfläche 4500 Hektar – das sind 17 Prozent der Gesamtfläche. Die waldreichsten Gemeinden im Bezirk sind Haibach mit etwa 800 Hektar, Hartkirchen mit gut 700 Hektar sowie Alkoven und Aschach mit je etwas mehr als 500 Hektar. Auch in Eferding ist die vorherrschende Baumart die Fichte, ausgenommen in den Auwaldgebieten Alkovens.
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