Vollbrand einer Tischlerei in Taufkirchen
„Ich war 24 Stunden im Einsatz“
Als „riesige Herausforderung“ beschreibt Monika Leidinger, Hauptbrandinspektorin der FF Taufkirchen an der Trattnach den Großeinsatz am 27. und 28. Juni: Ein unbekannter Täter setzte einen Tischlereibetrieb in Vollbrand.
TAUFKIRCHEN AN DER TRATTNACH. Die Freiwillige Feuerwehr (FF) Neumarkt im Hausruckkreis war die erste von insgesamt 23 Feuerwehren, die am späten Abend des 27. Juni zum Brand eines Tischlereibetriebes in Taufkirchen an der Trattnach alarmiert wurde. Binnen kurzer Zeit breitete sich das Feuer großflächig auf die Produktionshalle der Tischlerei aus. „Als wir – die FF Taufkirchen an der Trattnach – am Einsatzort eintrafen, war schon alles in Vollbrand“, berichtet Hauptbrandinspektorin (HBI) Monika Leidinger. Aufgrund des riesigen Brandausmaßes teilte sich Leidinger die Einsatzleitung mit Sebastian Muska, Hauptbrandinspektor der Neumarkter Feuerwehr. Rund 250 Feuerwehrleute bemühten sich in dieser Nacht um die Rettung des Gebäudes.
Wasserversorgung äußerst schwierig
Da sich die Wasserversorgung vor Ort als äußerst schwierig herausstellte, wurde kurze Zeit später von Alarmstufe zwei auf drei erhöht. Für den Löschvorgang wurden mehrere Tanklöschfahrzeuge benötigt, zusätzlich beförderte man durch die Güllefässer dreier Landwirte Löschwasser im Pendelverkehr zur Einsatzstelle.
Lack-Lager & Sägespäne-Silo
„Während die FF Neumarkt und die restlichen 21 Feuerwehren den Brand der Produktionshalle bekämpften, war unsere Priorität, die angrenzenden Nachbarbetriebe zu schützen, was auch gelungen ist“, so die Einsatzleiterin. Die nächste Herausforderung ließ nicht lange auf sich warten: „Kurz darauf entdeckten wir einen Lagerraum, indem sich verschiedene Holzlacke befanden, die ja bekanntlich entzündbar sind.“ Doch auch diese Situation konnten die Feuerwehrleute entschärfen. Gegen vier Uhr früh war am 28. Juni der Brand soweit unter Kontrolle. Tagsüber hat man Nachlöscharbeiten erledigt, am Abend widmeten sich die Einsatzkräfte einem neuen Problem: Der Brand hatte sich zuvor auch auf ein Sägespäne-Silo ausgebreitet, das regelmäßig geflutet werden musste, damit es nicht explodiert. Nun lag es daran, das Silo zu öffnen und zu entleeren, was glücklicherweise ohne weitere Hürden gelang.
24 Stunden im Dauereinsatz
„Der ganze Einsatz war eine riesige Herausforderung. Wenn eine Halle mit so vielen brennbaren Materialien in Vollbrand steht, kann man nur auf das Beste hoffen. Ich war selbst 24 Stunden durchgehend dabei, wobei in so einer Situation eine Minute ewig lang dauert“, erzählt Leidinger.
Ermittlungen belegen Brandstiftung
Nach den intensiven Ermittlungen des Landeskriminalamts (LKA) konnte festgestellt werden: Der Brand ist durch eine Brandstiftung im Bereich des Holzlagers entstanden. Zeugen beobachteten in der Dunkelheit den Täter beim Zufahren zum Betrieb. Danach setzte dieser einen Holzstapel mit einer brennbaren Flüssigkeit in Brand. Der Unbekannte flüchtete nach der Tat mit dem Fahrzeug vom Firmenareal. Obwohl die Zeugen sofort über Notruf die Feuerwehr alarmierten, konnte die Produktionshalle nicht mehr vor dem Feuer gerettet werden. Es entstand ein Schaden in Millionenhöhe. „Die Inhaber des Tischlereibetriebs, sind am Boden zerstört. Das wichtigste ist nun, den Täter zu finden“, appelliert Leidinger.
Hinweise an das LKA
Die Ermittler des Landeskriminalamtes ersuchen um Hinweise aus der Bevölkerung. Hinweise werden per E-Mail an LPD-O-LKA@polizei.gv.at oder telefonisch an 059/1334 03333 direkt beim Landeskriminalamt oder bei jeder Polizeidienststelle entgegengenommen.
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