Kirche als Ministranten aktiv gestalten

BEZIRK (bea). In den kommenden Tagen wird die Geburt Jesu gefeiert und in den Pfarren zu zahlreichen Festgottesdiensten eingeladen. Viele Buben und Mädchen werden bei den heiligen Messen aktiv als Ministranten mitfeiern. „Es ist sehr schön, dass es in unserer Pfarre viele Kinder und Jugendliche gibt, die den Ministrantendienst das ganze Jahr über sehr ernst nehmen“, sagt Pfarrer Franz Steinkogler aus Waizenkirchen. Selbst bei den Gottesdiensten jeden Freitag um 7 Uhr früh verrichten durchschnittlich vier Ministranten ihren Dienst. „Diese jungen Leute lernen, Kirche mitzugestalten. So werden sie gut ins Pfarrleben integriert und können – wenn sie älter sind – neue Aufgaben in der Pfarre übernehmen“, betont Steinkogler.
Die Zahl der Ministranten in Oberösterreich ist in den vergangenen Jahren etwa gleich geblieben. „Es gibt vereinzelt Pfarren, die mit Ministrantenmangel kämpfen. Doch grundsätzlich sind in allen Regionen ausreichend junge Menschen zu finden, die sich gerne als Minis engagieren“, sagt die Ministranten-Verantwortliche der Diözese Linz Michaela Druckenthaner. Es komme immer darauf an, wie sehr sich eine Pfarre um den Ministrantennachwuchs bemühe. Überall dort, wo es eine gute Tradition gebe, könne man junge Menschen relativ leicht für den Ministrantendienst begeistern.
„Denn Ministranten sind mehr als Kerzenhalter auf zwei Beinen. Man muss diesen Kindern und Jugendlichen etwas zutrauen und sie das Kirchengeschehen mittragen lassen. Sie sollen spüren, wie schön es ist, zu einer Gemeinschaft zu gehören“, erklärt Druckenthaner.
In der Stadtpfarre Eferding verrichten etwa 40 Kinder und Jugendliche den Ministrantendienst. „Es freut mich besonders, dass ein Viertel davon älter als 14 Jahre alt ist. Denn das zeigt, dass es immer noch Jugendliche gibt, die ihre Freizeit ehrenamtlich der Kirche zur Verfügung stellen“, sagt Pastoralassistent Thomas Mair aus Eferding. Wichtig seien der gute Zusammenhalt in der Gruppe sowie gemeinsame Ausflüge und regelmäßige Treffen. „Bei den Vorbereitungsstunden bekommen Ministranten viel Hintergrundwissen vermittelt. Sie erfahren, warum bestimmte Dinge auf gewisse Art und Weise gemacht werden“, erklärt Mair. Dennoch werde es zunehmend schwieriger junge Kinder dauerhaft als Ministranten zu gewinnen. „Das liegt aber gar nicht an den Kindern selbst. Es scheitert hauptsächlich an den Eltern, weil diese in der Früh nicht aufstehen wollen“, bedauert Mair. Dieses Problem kennt auch Dechant Johann Gmeiner aus Grieskirchen. „Ich halte das für erzieherisch bedenklich. Kinder, die sich für die Kirche engagieren wollen, brauchen unbedingt auch die Unterstützung ihrer Eltern“, sagt Gmeiner.