"Corona-Alltag"
Körper und Geist in Schuss halten

Ausgewogene Ernährung und viel Bewegung gehört dazu. | Foto: Foto: panthermedia/choreograph
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  • Ausgewogene Ernährung und viel Bewegung gehört dazu.
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Home Office, geschlossene Schulen, Kurzarbeit – Experten geben gesunde Tipps zum Corona-Alltag.

BEZIRKE EFERDING, GRIESKIRCHEN (jmi). Die Corona-Krise massiv in den Alltag ein – das weiß auch Martin Schmid, Psychologe bei EXIT-sozial: „Der gewohnte Tagesablauf ist uns abhanden gekommen, viele sinnstiftende Tätigkeiten wie Arbeit oder Treffen mit Freunden können gerade nicht wie gewohnt gelebt werden. Das äußert sich in Niedergeschlagenheit, Angst sowie depressiven Gefühlen und Grübeleien." Die Kontaktpflege das A und O: Im Gespräch mit Familie und Freunden entstehen oft Lösungen für Probleme, einfach weil man darüber spricht. "Wir dürfen in solchen Situationen Angst, Sorge und Kummer haben – das ist normal und macht Sinn. Wichtig ist, sich darüber auszutauschen, zu reden: Am Telefon mit Freunden undBekannten aber auch mit professionellen Beratern in telefonischer Beratung", so Schmid.

Struktur im neuen Alltag

Eine Tagesstruktur bietet einen Überblick: "Freizeit und Arbeitsphasen klar trennen und diese Zeiten auch einhalten. In Familien ist auch wichtig und sinnvoll, sich Zeiten auszumachen, die man gemeinsam verbringt, aber auch solche, in denen jeder für sich selbst sein." Apropos Kinder: Der Experte betont, dem Nachwuchs die Situation erklären: „Dazu gehört auch, darüber zu reden, warum Mama und Papa manchmal angespannt sind, gestresst sind. Es gehört dazu, altersgerecht über die Gefahr des Virus zu sprechen und dabei ehrlich zu sein. Kinder bemerken schnell, wenn sie geschont werden oder ihnen etwas verschwiegen wird. Information und Erklärung hilft, Spannungen abzubauen und die Atmosphäre zu verbessern.“ Jetzt ist auch die Zeit für gemeinsame Projekte wie basteln, heimwerken, Umstellen im Kinderzimmer sowie Sortieren von Kästen. „All das sind gute, strukturierende Tätigkeiten. Lesen, Bewegung, Hörbücher sind zur Rettung der Tage ebenso gut geeignet.“ Ablenkung wie Lesen, Kochen, Aufräumen, Spaziergänge sind auch für Erwachsene willkommene Möglichkeiten. Auch der Körper darf nicht vergessen werden: "Es ist gerade in kleinen Wohnungen, auf engem Raum schwierig, aber dennoch wichtig auch den Körper in Schuss zu halten", so Schmid.

Auf Bewegung setzen

In Sachen Bewegung empfiehlt Gunda Wolfsgruber, Physiotherapeutin und Yoga-Trainerin: "Dreimal in der Woche ist sicher gut, jeden Tag ist optimal. Das muss auch nicht eine Stunde sein, sondern 20 bis 30 Minuten sind ein gutes Maß", erklärt Gunda Wolfsgruber. Eine Übung für Einsteiger hält sie bereit: den Vierfüßlerstand, bei dem Hände und Schienbeine am Boden sind. Dann wird das rechte Bein und der linke Arm gehoben und das Gleichgewicht gehalten, dann abwechseln. Trainierte greifen auf altbewährte Übungen wie Situps oder Kniebeugen zurück. Auch Spazierengehen – derzeit freilich alleine oder mit Personen, mit denen man zusammenwohnt – darf an der Tagesordnung stehen. "Bewegung hat auch eine beruhigende Wirkung auf die Seele und den Verstand. Besonders an der frischen Luft, kann man sich besser sammeln“, so die Expertin. Um Bewegung spannend für den Nachwuchs zu machen, gilt es kreativ werden: „Bei Kindern kann man Geschichten einbauen, indem man vorliest. Bei einem gewissen Wort muss dann eine Bewegung ausgeführt werden. Auch Lieder, zu denen sich Kinder bewegen können“, so Wolfsgruber.

Vielfalt auch bei der Ernährung

Abwechslungsreich muss auch die Ernährung bleiben. „Bei der Zubereitung der Mahlzeiten sollten wir alle drei Hauptnährstoffe – Kohlenhydrate, Fette und Eiweiß - dabeihaben. So sind wir ausreichend gesättigt und optimal versorgt“, erklärt Diätologin Julia Plöchl. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Marlene Jagersberger und Hildegard Lidauer informiert die Eferdingerin in der Diätologische Praxis Ernährungsliebe in Sachen Lebensmitteln. Wer sich jetzt zu Corona-Zeiten daheim einen Vorrat an Reis, Mehl und Nudeln angelegt hat, darf wichtige Vitamin-Lieferanten Obst und Gemüse nicht vergessen. Hinzunehmen sollte man bei den Mahlzeiten auch gesunde Fette sowie hochwertiges Eiweiß. Gerade pflanzliche Eiweißlieferanten, wie getrocknete Linsen oder Kichererbsen lassen sich gut und lange lagern. "Viel Gemüsesorten, wie Spinat, Erbsen, Karotten oder auch Obst kann man problemlos einfrieren. Äpfel und Birnen kann man zu einem leckeren Mus verarbeiten und Tomaten zu einem selbstgemachten Sugo – so lassen sich auch frische Lebensmittel haltbar machen", so die Eferdinger Diätologin.

Gut durchs Home-Office kommen

Auch im Home-Office ist eine persönliche Routine ganz wichtig. "Fängt man an, sich den ganzen Tag von Snacks und Kleinigkeiten zu ernähren, bekommt der Körper eventuell zu wenig Nährstoffe und zeigt uns das durch Heißhunger", so Plöchl. Die Expertinnen von Ernährungsliebe empfehlen beim Frühstück etwa ein Porridge aus Haferflocken, Milch und frischem Obst. Ein schnelles, ausgewogenes Mittagessen wäre zum Beispiel ein Wrap mit Hummus, frischem Gemüse und Schafkäse. "Zum Abendessen lieben wir eine Jause mit Brot, Aufstrichen und Rohkost oder auch warme Eintöpfe sowie Currys mit viel Gemüse", so das Trio.

Wichtige Nummern in Corona-Zeiten

  • Sorgentelefon: Die Krisenhilfe OÖ und das Rote Kreuz haben das Sorgentelefon 0732/2177 ins Leben gerufen und stehen verstärkt von 09:00 – 18:00 Uhr für Anfragen zur Verfügung.
  • Telefonische Trauerbegleitung: Das Mobile Hospiz Eferding bietet telefonische Trauerbegleitungen mit ausgebildeten ehrenamtlichen Trauerbegleiterinnen an. Trauernde können sich gerne bei der Rotkreuz-Hospizkoordinatorin Andrea Katzlberger melden unter Tel. 0664 / 82 34 376 sowie andrea.katzlberger@o.roteskreuz.at
  • In Corona-Zeiten bietet das JugendService jungen Menschen Tipps zur Freizeitgestaltung und Infos zur Arbeitssuche auf www.jugendservice.at/stayhome. Die Jugendberater sind Mo-Fr 9-15 Uhr erreichbar:  jugendservice@ooe.gv.at oder Tel. 0664/600 721 553 9.
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