Lernen und Hoffen auf eine sichere Zukunft

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GRIESKIRCHEN/GALLSPACH (raa). Er war 12 oder 13 Jahre alt als sein alter und kranker Vater ihn aus dem kriegerischen Afghanistan wegschickte. Sein genaues Alter kenn der Sohn eines Soldaten nicht. Eine Schule hat er in seiner Heimat nie besucht. Mit sieben Jahren musste er schon eine Ziegenherde hüten. Die Flucht glückte damals nur bis in den Iran. Dort blieb er die nächsten zweieinhalb Jahre musste sich in einem Steinbruch verdingen. Schon im ersten Winter zog er sich durch entzündetes Gas großflächige Verbrennungen am Bauch zu und lag einen Monat im Krankenhaus. Gewalttätige Angriffe der iranischen Polizei gehörten für ihn zum Alltag. Da er sich über die Ausbeutung im Steinbruch bei der Polizei beschwerte, musste er sogar kurzfristig ins Gefängnis. Immer wieder drohte man ihm Schläge oder die Abschiebung nach Afghanistan an. So beschloss er, vor über zwei Jahren, sich auf den Weg nach Europa zu machen. Aufgrund der alltäglichen Morde der Taliban und des IS gab es für den Teenager keine wirkliche Alternative für eine Fortsetzung seiner Flucht.

Sein Vater wollte ihn retten
Über die Türkei und Bulgarien kam der damals etwa 15-jährige Abdul Ahmadi im sicheren Eisenstadt an. Nach drei Monaten in Traiskirchen schickte man ihn nach Gallspach. Dort stieg er, quasi als Analphabet, ins zweie Semester der Polytechnischen Schule ein. Dort hat er im letzten Jahr den Asylantrag gestellt, über den immer noch nicht beschieden wurde. "Hier war er dann dann erste Mal gewzungen, Deutsch reden zu müssen", so sein damaligen Lehrer Reinhold Strasser. Ein großer Vorteil war der praktische Unterricht. "Hier konnten wir es vormachen, aber es dauerte nicht lange, dann zeigte Abdul den anderen Schülern, wie die Werkstücke zu bearbeiten sind", bestätigt Straßer das Geschick und die Begeisterung fürs Lernen des jungen Afghanen. "Am Anfang rissen manche Mitschüler noch Witze über seine unbeholfene Sprache. Irgendwann dann nicht mehr, als sie merkten, dass er leistungsmässig auf der Überholspur ist". Der Respekt seiner Mitschüler und Lehrer wurde immer größer und Abdul lernte schnell und gut. In einem seiner Lieblingsfächer, Metalltechik, wurde er bald Gruppenbester und bekam im Jahreszeugnis ein "Sehr gut". Letztes Jahr hielt er ein sehr gutes Referat über Hochöfenprozesse.
"Vielleicht glauben sie das nicht, die Buchstaben A bis I habe ich in sechs Tagen gelernt", betont Abdul nicht ohne Stolz. In Fächern wie Mathematik lernte Abdul jeden Tag, teilweise bis spät in die Nacht. "Gab es keine Hausübung, dann bat er mich um Übungsbeispiele für die Freizeit", so sein Mathelehrer. Momentan will er innerhalb eines Jahres den Hauptschulabschluß machen. Großes Können und Ausdauer bewies Abdul im Fach Bewegung und Sport. Er suchte Anschluss im örtlichen Fußballverein, wurde jedoch schon nach eine Woche vom Trainer beschuldigt, 100 Euro gestohlen zu haben. Später stellte sich seine Unschuld heraus doch seine Ängste vor solchen Ungerechtigkeiten sitzen tief.
Seit Ostern läuft Abdul für das Laufteam Donautal. "Er hat seitdem 13 Läufe, bis hin zum Halbmarathon gelaufen und war fast immer auf dem Stockerl", so Strasser, der auch dort sein Betreuer ist. Neben der Schule läuft er dreimal die Woche rund 20 Kilometer. "Er hat so einen hervorragenden Laufstil", so Schuldirektor Josef Straßhofer. Für die Zukunft wünscht sich Abdul nichts mehr, als eine Lehre als Metalltechniker und die Gewissheit, hier weiter Lernen und Laufen zu dürfen.

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