Erich Pilsner: "Die Gemeinden stärken"

BezirksRundschau: Schon Ende der 80er-Jahre haben Sie in Ihrer Heimatgemeinde St. Marienkirchen/Polsenz eine sogenannte „Zukunftswerkstatt“ gegründet.
Damals setzten Sie ganz stark auf Bürgerbeteiligung. Wie sehen Sie das heute?
PILSNER: Bürgerbeteiligungsprojekte haben mir immer sehr imponiert. Damals, in der Zukunftswerkstatt, haben wir gemerkt, dass die Bürger schnell politisches Engagement zeigen, sobald man ihnen klar macht, dass man es ehrlich meint und sie ernst nimmt. Den Leuten ist nicht egal, was in ihrer Heimatgemeinde passiert. Sie sind sehr kreativ beim Einbringen von Vorschlägen, wenn man sie rechtzeitig dazu einlädt.

Werden die Bürger heute zu wenig in politische Entscheidungen eingebunden?
Ich denke, dass man die Bürger im Gestaltungsprozess wieder stärker miteinbinden müsste. Nicht nur in den Gemeinden, sondern auch wenn es um Bezirks- und Landesthemen geht.

Wie kann man die Bürger wieder mehr zur Mitarbeit anregen?
Grundsätzlich ist es notwendig die Gemeinden wieder zu stärken. Denn die Gemeinden sind die Säulen des Landes. Sie sind dem Bürger am nächsten. Deshalb muss man schauen, dass die Gemeinden intakt bleiben. Sie sollen nicht zu Bittstellern werden. Dazu braucht man ganz einfach die nötigen Finanzmittel.

Woher soll man Ihrer Meinung nach das Geld nehmen?
Die Bundesländer müssen sich bei den Verhandlungen mit dem Bund ganz einfach auf die Füße stellen. Bei den nächsten Finanzausgleichsverhandlungen müssen die Gemeinden die Gewinner sein. Sobald die Gemeinden wieder die Möglichkeit haben aktiv zu gestalten, wird es auch wieder viel mehr engagierte Leute geben, die sich in der Lokalpolitik einbringen wollen.

Welche Themen beschäftigen Sie derzeit?
Für ganz wichtig halte ich den Ausbau der Aschacher Bahn. Auch am Eferdinger Bahnhof gibt es dringenden Handlungsbedarf. Dieser Bahnhof ist ganz einfach nicht mehr zeitgemäß. Außerdem müssen wir schauen, dass die Fahrtzeiten mit der Lilo noch kürzer werden. Ganz übertrieben gesagt: Die Lilo soll so schnell wie eine U-Bahn werden.

Welche Vorschläge gibt es für den Bildungsbereich?
Eferding hat sich zu einer Lebensmittelregion entwickelt. Darum wäre es spannend, die Lebensmittel-HTL in den Bezirk Eferding zu holen. Das würde den Standort attraktivieren. Ich glaube, wir müssen einfach was tun. Denn wenn nicht bald etwas passiert, dann habe ich Angst, dass der kleine Bezirk Eferding am Ende doch von der Auflösung bedroht ist. Daher muss Eferding jetzt die Chance ergreifen um sich noch stärker als eigenständiger Bezirk zu etablieren.

Wofür machen Sie sich im Sozialbereich stark?
Wichtig ist, dass die geplanten Alten- und Pflegeheime in den Bezirken Grieskirchen und Eferding nach dem Sozialplan auch tatsächlich umgesetzt werden. Auch die vorherrschenden Standards dürfen nicht reduziert werden. Hier darf der Sparstift keinesfalls angesetzt werden.

Sie haben das Buch „Was jetzt“ von Hugo Portisch neben sich liegen.
Ja, ich interessiere mich für das, was Portisch über die EU schreibt. Ich halte es für wichtig, dass wir uns viel mehr mit Europa beschäftigen. Wir alle sind Europa – das ist vielen Leuten gar nicht bewusst. Darum dürfen wir das „Projekt Europa“ auch nicht einfach irgendwem überlassen. Wir müssen selber mitreden, uns einmischen. Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass die Europäische Union ein großes Friedensprojekt ist. Es ist auf jeden Fall viel gescheiter, wenn herumdebattiert statt Krieg geführt wird. Wir müssen uns bewusst machen, wie toll es ist, dass man heute frei in Europa herumfahren kann.

Im kommenden Herbst werden Sie Ihr 15-jähriges Jubiläum als Landtagsabgeordneter begehen. In dieser Zeit hat sich in der Kommunikation mit Politikern viel verändert. Viele Politiker nutzen inzwischen Social Media. Wie stehen Sie zu Facebook & Co.?
Man muss sich diesen Herausforderungen stellen, denn die Entwicklung ist nicht aufzuhalten. Ich verwende Facebook allerdings nicht. Ich könnte mit dieser Art der Kommunikation nicht ehrlich umgehen, weil ich nicht die Zeit und Lust habe mich damit ernsthaft zu beschäftigen. Ich beherrsche dieses System noch nicht. Der persönliche Kontakt zu den Menschen ist mir am liebsten.

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