Die verlorene Zeit

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Weihnachten wird heutzutage nicht mehr erlebt, es wird erlitten!

Die Tage vor Weihnachten rollen immer schneller auf uns zu. Niemand scheint mehr Zeit zu haben. Zeit, aufgesogen in hektischer Jagd nach einem „passenden“ Geschenk, man will sich ja nicht blamieren. Keine Zeit, um sich auf die Festtage vorzubereiten. Bald schon müssen wieder Kindermäuler mit Vanillekipferln gestopft werden und der Christbaum ist noch nicht aufgeputzt! Strohsterne oder Lametta?

Überleben im Kreis der Liebenden

Das Fest der Liebe, kein rauschendes Fest, sondern ein Fest der Familie verkommt zu einer dekadent zur Schau gestellten, oftmals geheuchelten Inszenierung gespielter häuslicher Perfektion: Zelebrierte Symbolik, Familienrituale, ein Fest des Stetigen, Immergleichen, Unverrückbaren.

Schlag 18 Uhr beginnt die Bescherung mit glühenden Sternspritzern an Ästen, die unter der Last von Schoko-Schleckereien, Blasengeln, Lametta-Urwald und bunten Christbaumkugeln ächzen. Ein Berg aufgetürmter Geschenke verdeckt den Blick auf eine Krippe, in der das Jesuskind im Stillen weint. Ein pausbäckiger Knabenchor mit Engelsstimmen trällert „Stille Nacht, Heilige Nacht“. Nach dem dritten Glas Sekt glänzen nun nicht nur Kinderaugen.

Unter heimischen Weihnachtsbäumen regiert vielerorts kalter Geschenke-Pragmatismus. Wochenlang aufgestauter Stress, das perfekte Fest vorzubereiten, entlädt sich explosionsartig. Da werden Augen gerollt, übers Erbe gestritten, Stiefmütter verflucht und zweideutiges über den neuen Freund der Tochter getratscht. Zurück bleibt die Enttäuschung eines verpatzten Weihnachtsfestes.

Wo kam unsere Zeit hin?

Können wir uns befreien von dem Irrglauben, dass zu Weihnachten immer alles in eitler Wonne sein muss? Können wir neben dem Guten und dem Schönen, der Liebe und der Harmonie auch das Konfliktreiche, das Hässliche, den Streit und die schlechte Laune akzeptieren und allem Raum geben, wenn es auftaucht?

Verloren ist etwas erst, wenn wir aufhören danach zu Suchen. Unsere Suche nach der verlorenen Zeit wird erst dann zu Ende sein, wenn wir erkennen, dass der wahre Wert der Zeit darin liegt, sie mit anderen zu teilen. Frohe Weihnacht!

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