Blau statt Rot für Rehaugen
Andersfärbige Reflektoren am Straßenrand sollen Wildunfälle verhindern
35 Rehe mussten allein heuer schon im Gemeindegebiet von Ollersdorf nach Kollisionen mit Autos ihr Leben lassen. "In Neustift bei Güssing machen Reh-Unfälle bereits rund 80 % des behördlich genehmigten Jagdabschusses aus", weiß Bezirksjägermeister Kurt Kanzer.
Um die Zahl der Wildwechsel-Unfälle zu verringern, setzt die Landesstraßenverwaltung künftig auf Blau. Sie rüstet die roten Warnreflektoren, die auf den Pflöcken am Straßenrand angebracht sind, farblich um.
Blaues Licht ist unnatürlich
„Blaues Licht löst bei Rehen einen Warnreflex aus, da es in der Natur nicht vorkommt. Spiegelt sich ein Autoscheinwerfer im Reflektor, reagieren die Tiere mit Vorsicht. Sie meiden die Annäherung und flüchten“, erklärt Verkehrslandesrat Helmut Bieler.
Im Bezirk Güssing wurden besonders umfallträchtige Abschnitte bereits umgerüstet. "Besonders neuralgisch sind die Bundesstraßenstücke Urbersdorf - Strem, Güssing - Neustift oder Ollersdorf - Litzelsdorf", weiß Kanzer. Aber auch im Raum Moschendorf oder St. Michael sind die Unfallzahlen hoch.
Unfälle: minus 70 %
Die Ergebnisse auf umgerüsteten Teststrecken zeigen, dass die Zahl der Wildunfälle um durchschnittlich 70 Prozent gesunken ist“, so Bieler.
Von rund 5.000 bestehenden roten bzw. weißen Reflektoren wurden im Burgenland bereits 2.300 ausgetauscht. 2015 sollen die restlichen 2.700 folgen. Weitere 3.000 Stück werden neu montiert.
Österreichweit ereignen sich ca. 84.000 Wildunfälle pro Jahr, bei 310 Unfällen kommen Menschen zu Schaden. Im Burgenland werden im Jahr gut 3.000 Wildunfälle gemeldet, davon 13 mit Personenschaden.
Wildunfälle im Südburgenland im Jahr 2013
Bezirk Oberwart: 4 Hirsche, 871 Rehe, 2 Damwild, 25 Wildschweine
Güssing: 491 Rehe, 3 Hirsche, 18 Wildschweine
Bezirk Jennersdorf: 1 Hirsch, 490 Rehe, 2 Damwild, 7 Wildschweine
Gesamt: 8 Hirsche, 1.852 Rehe, 4 Damwild, 50 Wildschweine (insgesamt 1.914)
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