Gesundheit

ÖVP warnt vor Bettenreduktion im Spital Güssing

Die ÖVP warnt vor einer "Aushungerung" des Versorgungsangebots im Krankenhaus Güssing. Im Zuge der Umstrukturierung des burgenländischen Spitalswesens würden bis zum Jahr 2025 insgesamt 36 Betten für Interne Medizin, Chirurgie und orthopädische Traumatologie gestrichen und nach Oberwart verlegt, sagte LAbg. Walter Temmel in Bezug auf den derzeit in Begutachtung befindlichen "Regionalen Strukturplan Gesundheit 2025".

Dem stünden nur 24 neue Betten in der geplanten neuen Abteilung für Akutgeriatrie und Remobilisierung gegenüber. "Außerdem werden in Güssing ab 19.00 Uhr keine Akutoperationen durchgeführt", kritisierte der geschäftsführende ÖVP-Bezirksobmann Bernd Strobl. Die Gesamtzahl der Betten solle von 108 im Jahr 2017 auf 92 im Jahr 2025 reduziert werden, in Güssing sollen nur mehr planbare Operationen vorgenommen werden.

Brustgesundheitszentrum bleibt

Vorgesehen sei laut ÖVP auch die Verlegung des Brustgesundheitszentrums von Güssing nach Oberwart, was aber die burgenländische Krankenhausgesellschaft KRAGES energisch bestreitet. "Das ist unbegründet. Das Brustgesundheitszentrum bleibt in Güssing", stellt KRAGES-Sprecher Leo Szemeliker klar.

Die kolportierte Reduktion der Spitalsbetten in Güssing sei "aus dem Gesamtzusammenhang gerissen". Allgemein werde die Chirurgie für das Südburgenland derzeit neu entwickelt, bindend seien für die KRAGES die Entscheidungen ihres Aufsichtsrates, so Szemeliker.

Investitionen in Güssing

Darauf, dass heuer acht Millionen Euro ins Krankenhaus Güssing investiert würden, weist Christian Stiller, Sprecher von Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil, hin. Die ÖVP habe im Landtag dagegen gestimmt, indem sie das Budget für 2021 abgelehnt habe.

SPÖ-Abgeordneter Wolfgang Sodl bewertete die Kritik der ÖVP als "Fantasiegeschichten". Im Burgenland werde kräftig in den Gesundheitsbereich investiert. "Die ÖVP betätigt sich als Nestbeschmutzer in unserem Land", so Sodl.