Rückblick für Bezirke Güssing und Jennersdorf
Arbeitsmarkt 2022 zwischen Rekorden und Trendwende

Vor allem die erste Hälfte des Jahres 2022 war gekennzeichnet von geringer Arbeitslosigkeit und sehr vielen offenen Stellen. | Foto: Martin Wurglits
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  • Vor allem die erste Hälfte des Jahres 2022 war gekennzeichnet von geringer Arbeitslosigkeit und sehr vielen offenen Stellen.
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Auf dem Arbeitsmarkt in den Bezirken Güssing und Jennersdorf war 2022 kein Jahr wie viele andere. Die Nachholeffekte aus der Corona-Pandemie hielten lange an, die Arbeitslosigkeit war rekordverdächtig niedrig. Im Bezirk Jennersdorf sank sie in den Monaten Mai, Juni und September sogar auf unter vier Prozent, was internationalen Definitionskriterien zufolge einer Vollbeschäftigung gleichkommt.

Arbeitslosigkeit sehr niedrig

"Die Arbeitslosenrate war in jedem Monat geringer als in den Vergleichsmonaten 2021", fasst Harald Braun, der Leiter des Arbeitsmarktservice (AMS) Jennersdorf, zusammen. "Im ersten Halbjahr gab es massive Rückgänge von bis zu 30 %, der Rückgang hat sich dann im zweiten Halbjahr etwas abgeschwächt." Was Braun positiv bewertet: "Auch unter den älteren Arbeitnehmern ist die Arbeitslosigkeit massiv gesunken, in den ersten zehn Monaten zwischen 20 und fast 40 Prozent."

"Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Herbst und im Winter ist traditionell, ist aber nicht mehr so stark ausgeprägt", bestätigt auch Sonja Marth, die Leiterin des AMS Stegersbach. Selbst im Dezember 2022 war die Arbeitslosigkeit im Bezirk Güssing noch immer um 4,1 % geringer als 2021.

Arbeitskräftemangel

Umgekehrt herrschte eine enorme Nachfrage nach Arbeitskräften. "Wir hatten so viele offene Stellen wie seit -zig Jahren nicht", analysiert Marth. Die Höchststände wurden im Juli bzw. Juni mit 283 bzw. 276 registriert.

Dass das nicht so bleibt, war auch im Bezirk Jennersdorf zu bemerken. Im gesamten zweiten Halbjahr gab es Rückgänge bei den offenen Stellen bis zu 20 %. "Erste Anzeichen von einer Trendwende am Arbeitsmarkt" nennt das Braun. Denn ab Mai begann auch die Zahl der unselbstständig Beschäftigten wieder anhaltend zu sinken.

Anzeichen für Trendkumkehr

Wie sich das Jahr 2023 entwickeln wird, ist angesichts von Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflation und Corona-Effekten auf dem Weltmarkt kaum einzuschätzen. Sind die Kündigungen im Güssinger Weitzer-Parkettwerk und die Kurzarbei bei Lenzing in Heiligenkreuz Einzelereignisse oder Vorboten einer Krise?

"Ich gehe nicht davon aus, dass es 2023 neuerlich eine so tolle Entwicklung gibt. Abzuwarten ist, ob Kurzarbeit vermehrt eingesetzt werden kann bzw. muss, um Arbeitsplätze zu sichern", sagt Braun. Marth rechnet damit, dass sich die sinkende Auftragslage im Bau deutlich niederschlagen wird.

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