Protest in Strem gegen drohendes Aus für Biogas-Anlagen
Mit einer Mahnwache vor bei der Biogasanlage in Strem protestierten rund 300 umweltbewusste Bürger gegen das drohende Aus für diese Anlagen. Hintergrund ist die bevorstehende Novellierung des Ökostromgesetzes. Ihm zufolge würde für den Großteil der österreichischen Biogasanlagen der für 13 Jahre gewährte Einspeisetarif ohne Nachfolgelösung auslaufen.
"Nach der derzeitigen Lage muss die Biogasanlage Strem mit Jänner 2018 den Betrieb einstellen", warnte Bürgermeister Bernhard Deutsch. Davon wäre nicht nur die Forschung betroffen, In der Anlage, die 2005 auch zu Forschungs- und Demonstrationszwecken errichtet wurde, seien über 50 wissenschaftliche Projekte durchgeführt worden, berichtete Geschäftsführer Siegfried Legath.
Auch die Wärmeversorgung im Ort wäre laut Deutsch bedroht. Denn die Biogasanlage versorgt mit ihrer Abwärme 130 Abnehmer, darunter alle öffentlichen Gebäude. "Mit der Schließung würden diese Abnehmer nicht mehr ausreichend mit Wärme versorgt werden können", machte Deutsch klar.
Die Mahnwache fand parteiübergreifende Unterstützung. Mit NR-Abg. Christiane Brunner (Grüne), NR-Abg. Jürgen Schabhüttl (SPÖ), LAbg. Wolfgang Sodl (SPÖ), und LAbg. Walter Temmel (ÖVP) waren Abgeordnete von drei Parteien vertreten.
30 Bauern aus der Umgebung, darunter 30 Biolandwirte, liefern der Anlage Rohstoffe: Gras, Zwischenfrüchte, Grünschnittroggen, Ackerfutter, von Unwetter zerstörte Kulturen und Mais. Was bei der Stromproduktion übrigbleibt, wird als Naturdünger verwendet.
Die 18 burgenländischen Biogasanlagen versorgen laut Legath 15.000 Haushalte mit Ökostrom. Das spare jährlich 43.000 Tonnen Kohlendioxid.
Eine Petition der Bürgermeister-Initiative Pro Ökostrom wurde von über 200 steirischen und burgenländischen Bürgermeistern unterfertigt und in Wien vor dem Bundeskanzleramt an die politischen Vertreter auf Bundesebene übergeben.
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