Solarstrom kommt bald vom freien Feld
Baubeginn für die größte burgenländische Freifeld-Photovoltaikanlage
Dass Ökostrom vom Hausdach kommen kann, ist mittlerweile eine gängige Sache. Großflächige Photovoltaik auf dem Erdboden ist aber noch eine Seltenheit. Am Ortsrand von Strem hat letzte Woche der Bau der größten Freifeld-Photovoltaikanlage des Burgenlandes begonnen.
1.400 Solarmodule
In einer ersten Ausbaustufe lässt Betreiber Patrick Wagenhofer auf einer Fläche von mehr als einem halben Hektar 1.400 Solarmodule installieren. "Diese Anlage kommt auf eine Leistung von 340 Kilowatt", erläutert der aus Wien stammende Energieberater.
Auf Metallstehern wird eine bayrische Spezialfirma die Solarmodule montieren. Läuft alles nach Plan, soll spätestens ab Oktober der Freifeld-Ökostrom ins Netz des Strombetreibers Energie Güssing eingespeist werden.
Rund um die Photovoltaikfläche wird ein Grüngürtel aus Hecken und Obstbäumen gepflanzt, der als Sicht- und Blendschutz behördlich vorgeschrieben ist.
Tarif: 10 Cent pro kWh
Für den Stremer Freifeld-Strom hat die Energiebehörde einen Einspeisetarif von 10 Cent pro Kilowattstunde genehmigt. Wagenhofer rechnet damit, dass sich die Errichtungskosten in etwa 15 Jahren amortisieren.
Weiterer Ausbau geplant
Für ihn ist die 340-Kilowatt-Anlage aber ist der Anfang. Wagenhofer hat eine zusammenhängende Fläche von rund drei Hektar gekauft, auf der im Endausbau Photovoltaikanlagen mit insgesamt 2,5 Megawatt Leistung installiert werden sollen. "Das wäre dann eine der größten Anlagen in ganz Österreich", so der Energiemanager.
"Umgerechnet würde diese Anlage den gesamten Strombedarf von Deutsch Ehrensdorf decken", vergleicht der Stremer Bürgermeister Bernhard Deutsch.
Abhängig macht Wagenhofer den weiteren Ausbau von der Entwicklung des Strompreises und vom Fortgang bei dem in Strem geplanten großen Ökoenergie-Forschungszentrum. Wird es gebaut, könnte der Freifeld-Strom für den Energiebedarf des Riesenkomplexes genutzt werden.
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