„Bitte zu Tisch“ bei den Kapuzinern

- Ingrid Siller kocht seit 2009 für die Brüder und Mitarbeiter/innen im Innsbrucker Kapuzinerkloster.
- Foto: Kapuziner
- hochgeladen von Arno Cincelli
Fastenzeit und Karwoche im Innsbrucker Kapuzinerkloster
INNSBRUCK. 12 Uhr. Mittagsläuten. Im Speisesaal des Innsbrucker Kapuzinerklosters sind die Brüder für einen Moment in Stille versunken. Br. Alfred Stefan spricht ein Tischgebet. Zeit für Dankbarkeit und Besinnung, bevor das Essen aus der Küche geholt wird.
Dort kocht Ingrid Siller seit fünf Jahren für 16 Brüder und die Mitarbeiter/innen im Haus.
Altes Geheimrezept
Die Fastenzeit ist als Vorbereitungszeit für Ostern auch im Kloster eine besondere Zeit – sie findet in der Karwoche ihren Höhepunkt. Der Karfreitag ist ein strenger Fasttag, da steht eine leichte Gemüsecremesuppe auf dem Speiseplan. „Nach altem Geheimrezept“, verrät Ingrid Siller mit einem Augenzwinkern. Auch die Vorbereitungen für den Ostersonntag laufen bereits, denn da wird es Frittatensuppe, Lammbraten mit Rosmarinkartoffeln und Eispalatschinken geben. Nur wer richtig fastet, kann auch richtig feiern. „Daher darf zu Ostern dann auch geschlemmt werden“, sagt Ingrid Siller.
Freiwerden für das Wesentliche
Fasten und Verzichten – das wird oft mit Hungern und sich Kasteien verbunden. Br. Erich Geir meint dazu: „Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht – heißt es schon in der Bibel.“ Und er ergänzt: „Was wäre, wenn wir uns auf eine neue Bedeutung des Begriffs Fasten einigen würden? Könnte Fasten künftig heißen ‚Freiwerden von Abhängigkeiten‘ – also das Freiwerden für das Wesentliche?“ Auch sein Alltag im Kloster sei oft hektisch – daher versucht er, sich bewusst Zeit zu nehmen und sich auf das wichtigste Fest der Christenheit entsprechend vorzubereiten.
Spirituelle Dimension
In beinahe allen Kulturen und Zeiten haben Menschen aus verschiedenen Gründen gefastet. Den bewussten Verzicht auf Speisen als Vorbereitung auf wichtige Rituale kennen alle großen Weltreligionen genauso wie Naturreligionen oder Stammeskulte. Fasten ist also ein möglicher Zugang zur spirituellen Dimension des Menschen.
Rezept aus der Klosterküche
Das Rezept für eine typische Fastensuppe bei den Kapuzinern finden Sie hier:
www.meinbezirk.at/pfons/gedanken/rezept-fastensuppe-der-innsbrucker-kapuziner-d907750.html



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