Interview mit Bgm Markus Freimüller
Bahnhofsumbau, 30er-Zone und Wohnprojekte in Fritzens

Bgm. Markus Freimüller im Gespräch mit den BezirksBlättern über das Megaprojekt Bahnhofsumbau und andere Projekte. | Foto: Kendlbacher
  • Bgm. Markus Freimüller im Gespräch mit den BezirksBlättern über das Megaprojekt Bahnhofsumbau und andere Projekte.
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In der Gemeinde Fritzens sind neben dem Mega-Projekt Bahnhofsumbau Fritzens-Wattens, eine 30er-Zone im  Ortsgebiet und Wohnprojekte geplant.

BezirksBlätter: Herr Bürgermeister, welche Projekte haben in diesem Jahr noch Priorität für die Gemeinde? Wo wird investiert?
Bgm. Freimüller: Neben dem Bahnhofsumbau sind wir gerade dabei eine PV-Anlage am Turnsaaldach bei der Volksschule zu errichten, damit wir zur Trendwende in Richtung erneuerbarer Energien auch unseren Beitrag leisten. Für heuer sind noch Asphaltierungen am Straßennetz sowie eine neue Gehsteigerschließung geplant. Außerdem sind wir dabei eine Geschwindigkeitsreduzierung im Dorf zu erwirken. Diesbezüglich sollten wir im September noch ein Gutachten erhalten. Das Ergebnis dieses Gutachtens ist dann die Basis für den Gemeinderatsbeschluss. Geplant ist im Ortsgebiet (Landesstraße ausgenommen) eine ausgeweitete 30er-Zone. Im Bereich Wasserversorgung sind wir gerade dabei, die Quellen nachzufassen und diese zu sanieren.

Wie schaut es beim Thema Infrastruktur aus?

Bezüglich des aktuellen Bahnhofumbaus ist höchstwahrscheinlich mit Verkehrseinschränkungen zu rechnen. Auf dem Terfnerweg ist eine kleine Gehsteigerschließung geplant. Verkehrstechnisch sollte das aber kein großes Problem darstellen. Darüber hinaus sind wir dabei, die Straßenbeleuchtung sowie in öffentlichen Gebäuden auf LED-Lampen umzustellen.

Stichwort Trinkwasserversorgung: Was ist hier konkret geplant?

Wir haben im Frühjahr festgestellt, dass die Schüttung zurückgeht. Daraufhin gab es Experten-Analysen, die uns mitteilten, dass man hier sanieren sollte und gegebenenfalls auch Neufassungen andenken sollte. Da sind wir dabei, ein Konzept auszuarbeiten und das Projekt im nächsten Jahr anzugehen.

Wie sieht der Ablauf beim Bahnhofumbau aus?

Mit Schulstart ist geplant, dass der Baustellenbetrieb startet und die Unterführung dann nicht mehr verfügbar ist. Ab dann muss der temporäre Steg ostseitig benutzt werden. Meines Wissens ist mit Ende September der Pendlerparkplatz nicht mehr verfügbar, weil dann schweres Gerät von den ÖBB dort parken muss. Die Arbeiten für den großen Bauteil mit Parkdeck und so weiter sind für 2024 vorgesehen. Als weitere Baumaßnahme im oberirdischen Teil ist der Baubeginn des Fritzner Stegs (Baumaßnahme vom Sonnenhang bis Bahngleis 4), der in diesem Jahr noch starten soll. Es ist ein großes Projekt und ich hoffe, dass die Bevölkerung ausreichend Verständnis aufbringt. Ich bin gespannt, was diese neue Mobilitätsdrehscheibe für zusätzliche Attraktivierungen im Bereich öffentlicher Verkehr und Radfahrverkehr ermöglichen wird.

Die geplante Ansiedelung von DB Schenker ist mittlerweile vom Tisch?
Als die Firma Schenker vor ca. zwei Jahren bei uns vorstellig wurde, habe ich gemerkt, dass, wenn man ein junger Bürgermeister ist, der Welpenschutz gleich vorbei ist (lacht). Es war dann so, dass die Firma Schenker sehr bemüht war, Lösungen zu finden. Nur all ihre Lösungen haben nicht ansatzweise zu dem gepasst, was wir uns in dem Bereich erwarteten und wünschten. In der Zwischenzeit haben wir unsere Aufgaben gemacht und den Flächenwidmungsplan geändert. Die Einsprüche, die bis zum Bundesverfassungsgerichtshof gegangen sind, wurden abgelehnt. Daraufhin hat sich die Firma Schenker zurückgezogen. Ich habe mich bemüht, das Beste für die Bevölkerung herauszuholen und ich glaube, es ist recht gut gelungen. Außerdem glaube ich, dass DB Schenker in Fritzens nicht glücklich gewesen wäre.

Gibt es Pläne zur Erweiterung der Lärmschutzwand Richtung Terfens?
In den Gremien haben wir uns mit den Anrainerbeschwerden auseinandergesetzt und einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss zusammengebracht, mit dem Ziel, ein Schreiben an das Verkehrsministerium und an die ASFINAG zu senden. Die ASFINAG ist dann an uns herangetreten und hat uns geschildert, was sie vorhaben. Daher sollen demnächst Lärmmessungen im vierten Quartal 2023 bzw. ersten Quartal 2024 stattfinden. Nach den Messungen ist vorgesehen, dass wir im nächsten Ausbauprogramm der ASFINAG mit dabei sind. Geplant wäre dies für das Jahr 2028. Besser spät als nie!

Wie schaut es mit Wohnbauprojekten in Fritzens aus?
Wir arbeiten derzeit Konzepte für leistbares Wohnen aus. Im besten Fall wird noch heuer mit dem zweistöckigen Bau (NHT) von elf Mietwohnungen (Terfnerweg) begonnen werden. Bezüglich Eigentumswohnungen sind wir noch in Gesprächen mit den Grundeigentümern. Diese wären dann im Osten des Dorfes vorgesehen. Hier gibt es aber noch viele Vorkehrungen zu treffen. Der Plan sieht vor, für junge Fritznerinnen und Fritzner Wohnungen zusammenzubringen, die sie sich auch wirklich leisten können.

Das Interview führte Redakteur Michael Kendlbacher

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