8. März – Internationaler Frauentag
Hölbling und Pawlata – zwei starke Frauen in der Tiroler Politik

Die Rumer Gemeinderätin Sabine Hölbling und Frauenlandesrätin Eva Pawlata im Gespräch mit den BezirksBlättern.  | Foto: Kendlbacher
  • Die Rumer Gemeinderätin Sabine Hölbling und Frauenlandesrätin Eva Pawlata im Gespräch mit den BezirksBlättern.
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Die BezirksBlätter hatten kürzlich das Vergnügen, mit der Rumer GR Sabine Hölbling und der Frauenlandesrätin Eva Pawlata über Frauen in der Politik, deren Herausforderungen sowie über Initiativen zur Gleichberechtigung zu sprechen.

RUM. Tirol ist noch immer Schlusslicht in Österreich, geht es um den Frauenanteil in Gemeinde- bzw. Bezirksvertretungen. Laut SORA-Gleichstellungsindex 2021 lag der Frauenanteil in der Tiroler Lokalpolitik gerade mal bei 20 Prozent. Die BezirksBlätter haben zum Internationalen Tag der Frauen am 8. März die Rumer GR Sabine Hölbling und die Tiroler Frauenlandesrätin Eva Pawlata gefragt, woran das liegen könnte, dass der Frauenanteil noch immer sehr gering ausfällt: „Ich sehe den geringen Frauenanteil darin, dass in der Kommunalpolitik die Bezahlung sehr spärlich ist – aber auch die Arbeitszeiten, die unter anderem auch am Abend stattfinden, mit kleinen Kindern schwer vertretbar sind. Das ist, glaube ich, ein Hauptthema – sonst würden das viel mehr Frauen machen", so GR Sabine Hölbling, zuständig für Soziales, Wohnen, Bildung und Jugend. Die ehemalige Rumer Gemeinderätin und nunmehrige Landesrätin Eva Pawlata sieht es ähnlich:

„Dass Tirol Schlusslicht ist, verwundert mich nicht, weil wir so ein konservatives, patriarchal geprägtes Bundesland sind. Ich glaube, dass die Erfahrungen von Frauen in der Tiroler Politik ein Stück weit härter sind als in Wien oder in anderen urbanen Gegenden, wo mehr Gleichstellung und mehr Kultur herrscht, dass auch Frauen in gewissen Machtpositionen vertreten sind."

Rollentausch & Initiativen

Beide Politikerinnen sind sich einig, dass beim Thema Gleichstellung noch viel getan werden muss und sich als Frau die Arbeit in der Politik mit Familie nur schwer vereinbaren lässt, weil das weibliche Geschlecht noch immer in der Rolle steckt, sich um die Kinder zu sorgen, den Haushalt zu schmeißen und „dem Mann" das Essen hinzustellen. „Man muss sich das einfach nur umgekehrt vorstellen. Wenn ein Mann in die Frauenrolle schlüpfen würde, wird es relativ klar, warum die Situation so ist", betont die Landesrätin, die auch von den bereits bestehenden Initiativen berichtet, um mehr Frauen in die Politik zu bewegen. Vom Land Tirol wurde viel Geld in die Hand genommen und ein großes Gleichstellungspaket geschnürt, um mit entsprechenden Projekten der Situation entgegenzuwirken. Ein spezieller Lehrgang für Frauen mit dem sperrigen Namen „Nüsse knacken – Früchte ernten" zielt darauf ab, Frauen aller Altersgruppen abzuholen, die Interesse daran haben, ein politisches Amt auszuüben, oder sich auch vernetzen wollen. Um den Einstieg zu erleichtern, erhalten Teilnehmerinnen Hilfestellung, rhetorische Schulungen und vieles mehr. Darüber hinaus regt GR Hölbling an, dass politische Bildung in den Schulen noch intensiver gelehrt werden muss, weil sich viele junge Menschen nur sehr gering mit Kommunal- und Landespolitik auskennen. Aus diesem Anlass veranstaltet die Gemeinde Rum in wenigen Wochen wieder das Projekt „Jugend trifft Politik", bei dem die Mittelschule eingeladen wird, um die Gemeindearbeit vorzustellen und den Schülerinnen und Schülern einen Einblick hinter die Kulissen zu geben.

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