Kreativer Ideenreigen & nachdenkliche Fingerübungen

Foto: Projekttheater Hall

HALL. Die Spielleiter Stephanie Larcher-Senn und Kurt Benkovic, der auch als Autor firmiert, haben sich in ein Abenteuer mit kurzen Stücken, Szenen, Fingerübungen gewagt und Parallelwelten, thematische Variationen, Kreiert, die auch als kurze Kollagen eigenständig wirken und zum Weiterdenken anregen. Die Themen Hundesitter, Kumpel, Schulfreunde, Kusinen werden einmal ohne und einmal mit Fragezeichen abgearbeitet, Konflikte sichtbar gemacht, wobei der Humor nicht zu kurz kommt.
Acht Herren und fünf Damen treffen sich in jeweils kleineren Gruppen und treten in kurze episodische Begegnungen ein, die Wertungen im Zuschauer auslösen sollen.
Max Stroka überzeugt als penibler Hundehalter sowie als schüchterner Bernhard, Sonja Fuchs gibt den Figuren Elisabeth und Karoline eine klar gezeichnete Kontur, Eva Kuster, akrobatisch und gestisch sicher als Hundewesen, cool als Jacqueline & Tina, Hans Peter Höllriegl als Uwe und Peter Holzer als Hans-Peter brillieren als ungleiches Paar, das sich schwerfällig ans Kumpelwesen herantastet , Rene Orbini vermag die Figur des Machos Suleyman und des Flegels Joe durchgehend überzeugend umzusetzen, in Augenhöhe dazu Anette Lechner als gebildete und „integrierte“ Inländerin mit türkischen Wurzeln, Erich Thummer gibt den miesen Politfunktionär Emre und dem Kompromisseschmied Horst Gesicht und Stimme.
Hervorragend in Mimik und Gestik Bruno Graber als starrsinniger Alter (Alfred) und Kumpel Samuel, der mit Nachsicht als Wachmann seinem alternden Kollegen Thomas (differenziert und sensibel umgesetzt von Heinz Schnaiter) bei dessen vermutlichem Ende beisteht. Christina Neßmann agiert sprachlich und mimisch sicher als Tochter Ricarda und Cousine Doris, Lorenz Penz ist der elegante Herbert und Kellner, Tina Taferner ist einmal mondän und diplomatisch als erfolgreiche Künstlerin, einmal kampffreudig als Anastasia.
Ja, das mag alles ein wenig verwirren, aber die einzelnen Handlungen und Situationen greifen doch irgendwann ineinander, es ergibt sich ein buntes Gewebe, das man einfach als charmant bezeichnen kann und dem man sich entspannt ausliefern sollte. Gelegenheit gibt es dazu bis zum 12. November.

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