"Der Waldzustand hat sich deutlich verbessert"

Der gebürtige Hopfgartener Josef Fuchs leitet seit 2011 die Landesforstdirektion.
  • Der gebürtige Hopfgartener Josef Fuchs leitet seit 2011 die Landesforstdirektion.
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Bezirksblätter: Der 21. März ist der Tag des Waldes. Ein Feiertag für den Tiroler Wald?
LFD Josef Fuchs: „Ja, weil die Bedeutung des Waldes in allen Funktionen in Tirol sehr wichtig ist. Wir haben viele Schutzwälder, ohne die weder große Teile Tirols besiedelt werden, noch der Tourismus existieren könnte. Aber er hat auch große Freizeitwirkung und ist ein enormer Wirtschaftsfaktor."
Wie zeigt sich der Zustand des Tiroler Schutzwaldes?
„Der Zustand des Tiroler Schutzwaldes ist relativ gut, aber es gibt vielfältige regionale Probleme. Bedingt durch Bodenbeschaffenheit, Alter oder sonnenexponierte Lagen, speziell in den nördlichen Bereichen, hat der Wald zu kämpfen. Auch der Wildbestand und die Weide sind Themen, wie auch die Freizeitnutzung, etwa durch Skitourengeher.“
Laut neuem Jagdschutzgesetz sollte der Rotwildbestand um ein Drittel verringert werden.
„Ein guter Schritt in die richtige Richtung. Weil bei der zukünftigen Abschussplanung der Zustand des Jungwaldes miteinbezogen wird. Es ist nicht die Stückanzahl entscheidend, sondern der Waldzustand vor Ort.“
Wie weit ist die zunehmende Freizeitnutzung ein Thema?
"Ein großes. Aber es geht nicht nur um den Wald, sondern um den gesamten Naturraum, weil das alles sehr verflochten ist. Das neue Projekt ‚Bergwelt Tirol - miteinander erleben’ zielt auf Information und auf die Schaffung von neuen Angeboten ab. Singletrailstrecken und Wanderwege müssen voneinander getrennt geführt werden. Aber es wird keine Sperrflächen geben."
Was wird jährlich von Seiten der öffentlichen Hand in den Tiroler Wald investiert?
"In etwa acht bis zehn Mio. Euro, 90 Prozent davon fließen in den Erhalt der Schutzwälder. Das Geld für die Schutzwaldbewirtschaftung ist gut investiert, eine künstliche Verbauung würde das Hundertfache kosten."
Es wurde in den letzten 30 Jahren viel für die Umwelt getan, Stichwort ‚Saurer Regen`. Wirkt sich das spürbar aus?
"Ja, die Maßnahmen haben den Waldzustand deutlich verbessert. Aber durch die Zunahme des Verkehrs, des Transits und des Hausbrands gibt es weiter Belastungen für die Wälder."
Wo liegen die Schwerpunkte der Landesforstdirektion?
"Die Schutzwaldbewirtschaftung und -verjüngung bleibt dauerhaft Schwerpunkt. Auch müssen wir die Wälder durch das verstärkte Einbringen von Mischbaumarten klimafit machen. Ein gut gemischter Wald wird auch in Zukunft die Sicherheit gewährleisten. Und die Nutzung der Ressource Holz bleibt in Tirol auch weiter wichtig."

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