Interview der Woche
Direktor der LLA Imst, Thomas Moritz im Gespräch

LLA Imst Direktor Thomas Moritz freut sich schon besonders auf den virtuellen Tag der offenen Tür am 16. Dezember. | Foto: LLA Imst
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  • LLA Imst Direktor Thomas Moritz freut sich schon besonders auf den virtuellen Tag der offenen Tür am 16. Dezember.
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Thomas Moritz, selbst früherer LLA-Schüler ist der Nachfolger von Josef Gstrein als Direktor der Landwirtschaftlichen Landeslehranstalt in Imst. In einem BEZIRKSBLÄTTER-Interview erzählt er über seine ehrgeizigen Pläne und stellt sich kurz vor.
BEZIRKSBLÄTTER: Wie groß war der Respekt vor der Aufgabe Direktor der LLA Imst zu werden?
Thomas Moritz: Mein Vorgänger, Josef Gstrein, hat diesem Haus ein viertel Jahrhundert seinen Stempel aufgedrückt, die Schule lag ihm immer sehr am Herzen. Dementsprechend groß sind die Fußstapfen, in die ich jetzt erst hineinwachsen muss. Respekt war da, aber ich kann mich auf die rund 130 Mitarbeiter voll und ganz verlassen, sie machen ihre Arbeit im höchsten Maß selbstständig und professionell. Ich kam also in ein gut funktionierendes Werk hinein und werde versuchen, eventuelle Umstrukturierungen so homogen wie möglich umzusetzen.

LLA Imst Direktor Thomas Moritz freut sich schon besonders auf den virtuellen Tag der offenen Tür am 16. Dezember. | Foto: LLA Imst
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Wie sehen ihre Pläne für die LLA Imst aus?
Was das Angebot verschiedenster Praxisrichtungen und Allgemeinbildung angeht, sind wir eine unglaublich breit aufgestellte Schule, aber auch viele Spezialausbildungen unserer Schüler finden bei uns ihren Anfang oder das Interesse wird bei uns überhaupt erst geweckt. Diese Botschaft möchte ich nach Aussen tragen. Ein weiteres Anliegen ist Themen wie Ökologie weiter in Theorie und Praxis zu etablieren, aber auch die Erweiterung der Berufsbilder. Wir sind im Gespräch mit Wirtschaft und Politik und möchten auch die Berufsbilder, die eng mit der Landwirtschaft verknüpft sind, bedienen. So ist der Seilbahntechniker ist ein oft gesuchter Beruf, hier legen wir jetzt schon den Grundstock in unserer Schule indem wir Seilbahnmaschinisten ausbilden - die Zusammenarbeit mit Seilbahnen möchten wir intensivieren.


Wie sieht es in der BHM (Betriebs-und Haushaltsmanagement) aus?
Die Ausbildung in der BHM steht schon seit einigen Jahren auf mehreren Säulen, Tourismus und Gesundheit & Soziales sind zwei der größten Zweige. Das Interesse der Schülerinnen ist ungebrochen und die Vielzahl der beruflichen Möglichkeiten nach der Ausbildung ist enorm. Auch hier werden wir uns weiterentwickeln, zum Beispiel ist die LLA auf dem Weg zur "Genussschule". 

Das sind ehrgeizige Ziele, woher kommt diese Leidenschaft?
Ich war selbst ein Jahr Schüler hier und unterrichte schon seit 2004 an der Landwirtschaftlichen Lehranstalt, seit 2009 leitete ich das Internat. Wenn man mit jungen Menschen die ganze Woche verbringt, ist man mehr als nur ein Lehrer oder eine Aufsichtsperson. Das ist das Besondere für mich an unserer Schule. Einzigartig ist bei uns auch, dass Schüler ein bis drei Jahre Zeit haben, herauszufinden, wo ihre Stärken liegen und wofür sie sich begeistern können. Diese Entwicklung begleiten zu können, ist auch für Lehrer sehr wertvoll.

Bleibt die Landwirtschaft eine Kernkompetenz?
Ja, denn obwohl die landwirtschaftlichen Betriebe immer weniger werden, steigt dennoch das Interesse am landwirtschaftlichen Facharbeiter, also der Abschluss in beiden Fachrichtungen für Mädchen und Burschen. Das beweisen die unglaublichen Zahlen des Abendkurses für Erwachsene, jedes Jahr sind hier zwei Klassen voll. Nach meiner Einschätzung spiegelt dies auch den steigenden Stellenwert der Natur in unserer Gesellschaft wider. 

Die Landwirtschaft soll Kernkompetenz an der LLA Imst bleiben, das Spektrum der unterrichteten Fächer in Praxis und Theorie ist jedoch enorm. | Foto: LLA Imst
  • Die Landwirtschaft soll Kernkompetenz an der LLA Imst bleiben, das Spektrum der unterrichteten Fächer in Praxis und Theorie ist jedoch enorm.
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Hat die LLA genügend Schüler?
Noch vor wenigen Jahren mussten wir die Hälfte der Anwärter ablehnen, doch jetzt sieht es nicht ganz so blendend aus. Während in der BHM konstant gute Zahlen gehalten werden, machen wir uns Gedanken, wie wir bekannter werden. Deshalb starten wir eine Informationsoffensive, denn auch in urbanen Regionen sind Ökologie, Tier- und Umweltkunde interessante Thematiken. Oder möglicherweise spezialisiert sich ein junger Landwirt auf Weinanbau, auch hier erfährt er bei uns eine erstklassige Ausbildung. Wir freuen uns über jede Bewerbung.

Das Gespräch führte 
Petra Schöpf
VIRTUELLER TAG DER OFFENEN TÜR DER LLA IMST AM 16.12.

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