Ein Kulturzentrum entsteht in Imst
Ein Kulturbetrieb mit Rückenwind

Kulturarbeiter: Roman Polak, Barbara Hauser und Martin Flür. | Foto: Perktold
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Die neue Stadtbühne Imst: Neues Zentrum für Bühnenkunst soll ab Herbst 2023 den Spielbetrieb am Gottstein-Areal aufnehmen.

IMST. Mit der Stadtbühne Imst bekommt die Bezirkshauptstadt ein neues Zentrum für Performances in den Bereichen Theater, Musik, Literatur und Kleinkunst.
Als spartenübergreifende Einrichtung soll die künftige Spielstätte ein breit ausgerichtetes kulturelles Veranstaltungs-Angebot an einem Ort bündeln. Ihre Heimat findet die neue Bühne am Gottstein-Areal.

Eine Lücke geschlossen

Imst zeichnet sich seit vielen Jahren durch ein vielfältiges Kulturleben aus. Seit Jahren laboriert die Stadt allerdings daran, dass für einen Kulturbetrieb mittlerer Größe keine adäquate Spielstätte existiert.
Während für große Events im Glenthof eine multifunktionale Halle zur Verfügung steht, mangelt es an einer dimensional wie auch atmosphärisch schlüssigen Räumlichkeit für Events mit einer Größenordnung von bis zu 200 BesucherInnen.
Das Manko besteht in einem Begegnungszentrum, das einen regelmäßigen, ganzjährigen Kulturbetrieb sicherstellt. Und somit auch als fixer Treffpunkt für das Publikum des musischen Veranstaltungsangebotes dient.

Stadt Imst als Vorreiter

Diese Lücke will nun der Verein Stadtbühne Imst mit der gleichnamigen neuen Location für Kulturveranstaltung schließen. Ihre Heimat wird die Stadtbühne im einstigen Modegeschäft der Firma Gottstein finden.
Der Standort liegt direkt an der Bundesstraße in Nachbarschaft zum Imster Ortsteil Am Grettert und ist fußläufig vom Stadtzentrum aus erreichbar.
Hinter dem Verein, der dieses Projekt nun realisiert und in Folge betreibt, stehen Martin Flür und Roman Polak.
Seit rund einem Jahr haben die beiden die Stadtbühne-Initiatoren das Konzept entwickelt und bei den einschlägigen Förderstellen vorgestellt. Allen voran bei der Stadtgemeinde Imst. Der Imster Gemeinderat hat bereits im September 2022 den Grundsatzbeschluss für eine Unterstützung des Spielbetriebs getroffen.
Dieser positive Beschluss war Voraussetzung für die Förderzusage von Land Tirol, Bund und Regioverein Imst.
„Wir sind überall auf mehr als nur offene Ohren und viele positive Reaktionen gestoßen. Der Tenor war allseits, dass eine ganzjährig bespielbare Location für verschiedene Formen der Bühnenkunst eine wichtige Bereicherung für das Kulturleben im gesamten Tiroler Oberland darstellt“, erklärt Roman Polak.
In der neuen Räumlichkeit, die in den kommenden Monaten baulich adaptiert wird, sollen neben etablierten KünstlerInnen vor allem auch junge Talente aus der gesamten Region eine Plattform bekommen, um sich der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.
„Die Bühne bietet eine fix installierte Ton- und Lichttechnik sowie Sitzplätze für rund 160 Personen. In dieser Größenordnung lässt sich künftig eine ganzjährige kulturelle Nahversorgung sicherstellen“, so Polak.

Neue Heimat für Humiste

Stadtbühne-Mitinitiator Martin Flür ist selbst aktiver Schauspieler und langjährig erfahrener Bühnendarsteller. Im ausgelaufenen Mietverhältnis des Theatervereins Humiste in der Bühne Imst Mitte entstand eine zusätzliche Notwendigkeit für einen vielfältig zu bespielenden Veranstaltungsort, betont der Imster.
„Unter dem Dach der Stadtbühne Imst werden auch die Theatermacher:innen von Humiste ihre künftige Spielstätte finden. Damit hat eine Theaterinitiative, von der in der Vergangenheit viele starke Impulse ausgegangen sind, auch in Zukunft einen festen Platz auf der Landkarte des Tiroler Kultur- und Theaterlebens“, so Flür.
An rund 45 Spieltagen pro Jahr wird das Theater-Ensemble rund um Obfrau Roswitha Matt seine Produktionen der Öffentlichkeit präsentieren.

Raum für Kulturinitiativen

An weiteren 40 bis 45 Abenden soll sich dazu ergänzend ein breitgefächertes Kulturprogramm entfalten, das Musik in all ihren künstlerischen Facetten, Kleinkunst bis hin zum Poetry Slam, Literatur und Tanz vereint.
Auch etablierte Kultur-Institutionen wie z. B. der Art Club Imst erhalten hier die Möglichkeit, auf eine fix verankerte räumliche und technische Infrastruktur für eigene Veranstaltungen zurückzugreifen.
Organisiert wird der neue Kulturbetrieb durch ein kuratierendes Team, dem operativ Martin Flür vorsteht. Er verantwortet eine fortlaufende Programmierung des Spielkalenders. Davon unabhängig stellt Humiste in bewährter Manier sein eigenständiges Theaterprogramm auf die Beine.

Ort der kulturellen Befruchtung

„Wir sind überzeugt davon, dass damit ein Ort des Austauschs und der Begegnung entsteht. Kunst und Kultur sind Nahrungsmittel für die Seele. Etwas, was wir in Zeiten wie diesen, alle gemeinsam dringend brauchen“, erklärt die Imster Kulturstadträtin Barbara Hauser. Finanziell unterstützt und getragen wird die Initiative von der Stadtgemeinde Imst, dem Land Tirol, dem BMKÖS sowie dem Regioverein Imst.
Die Kosten für den Umbau des Lokals sowie die Ersteinrichtung belaufen sich auf rund 250.000 Euro.
Den Löwenanteil der nötigen Fördermittel trägt die Stadt Imst. „Im Gemeinderat wurde allseits begrüßt, dass wir ein solches Kulturzentrum mit gezielter Unterstützung ermöglichen. Die Bündelung verschiedener Programme an einem gemeinsamen Ort soll dazu beitragen, dass sich die verschiedenen Angebote und Initiativen gegenseitig befruchten. Diese Eigendynamik wird das lokale Kulturleben stärken. Als Bezirkshauptstadt fördern und bewahren wir damit auch unsere Strahlkraft in die gesamte Region“, so Bürgermeister Stefan Weirather.
Neben den öffentlichen Geldern wird das Projekt finanziell vor allem durch Erlöse aus Eintritten, Gastroumsätzen und Sponsorenbeiträgen getragen.

Bauliche Adaptierung

In den kommenden Monaten finden die baulichen Adaptierungen am Gottstein-Areal statt. Neben Bühnen- und Veranstaltungstechnik fallen vor allem Trockenbauten sowie Elektro- und Lüftungsinstallationen an. Von der Lieferbarkeit der einzelnen technischen Komponenten hängt der Eröffnungstermin ab.
„Wir streben eine Aufnahme des Spielbetriebs ab Herbst an. Bis zu einem gewissen Grad unterliegen wir dabei allerdings Faktoren, auf die wir keinen Einfluss haben. Insbesondere werden wir sehen, wie sich die Lieferketten für Komponenten der Raumtechnik in den kommenden Monaten entwickeln“, erklärt Stadtbühne-Kurator Martin Flür.
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