Decorona-Projekt in Imst
Ein Parkplatz, der nicht Straße werden will

Projektbetreiber, Straßenplaner und Stadtgemeinde sehen eine Zufahrt zum Decorona-Quartier über den Sonneparkplatz als ideal an. Die Eigentümer der verpachteten Fläche lehnen das strikt ab.
3Bilder
  • Projektbetreiber, Straßenplaner und Stadtgemeinde sehen eine Zufahrt zum Decorona-Quartier über den Sonneparkplatz als ideal an. Die Eigentümer der verpachteten Fläche lehnen das strikt ab.
  • hochgeladen von Manuel Matt

Zum Imster Decorona-Projekt gibt's einiges zu erzählen – vom Ringen um die Verkehrslösung, zum Beispiel.

IMST. Dem innerstädtischen Decorona-Projekt wird sich der Imster Gemeinderat heute wieder widmen – und wohl mit großer Mehrheit den weiteren Weg ebnen. Inkludiert ist auch eine Lösung für die Zufahrt: Ändern könne sich noch (fast) alles, aber was aktuell über Mühlenweg und Floriangasse geplant sei, funktioniere. Als idealer, zukunftsfähiger erachtet der Stadtpolitik-Tenor eine Verkehrslösung über den Sonneparkplatz, den die Stadt seit Jahrzehnten schon pachtet – zuletzt um etwa 4.000 Euro im Monat für rund 100 Parkplätze.

Der Weg ist versperrt...

Jene Parkplätze dürften nun wohl auch so bleiben, wie sie sind: Denn das Mitwirken an einer Verkehrslösung lehne die Eigentümerseite abkategorisch, in jeglicher Form, bedauern Stefan Handle und Elias Fink als involvierte Obmänner von Bau- und Stadtentwicklungsausschuss. Dabei wären mit externer Expertise mehrere Varianten ausgearbeitet gewesen, die allesamt auch den Mammutbaum im Zentrum geschützt und bewahrt hätten, sagt Handle mit dem Versprechen einer Teil-Renaturierung der einstigen, teilweise offenen Gartenanlage.

Zentral mit Mammutbaum: Der Imster Sonneparkplatz
  • Zentral mit Mammutbaum: Der Imster Sonneparkplatz
  • hochgeladen von Manuel Matt

Die Eigentümer hätten sich aber recht zugeknöpft gezeigt: „Eigentlich haben wir nur gehört, was alles nicht gewünscht ist“, so Handle. Reizvoll wäre auch gewesen, über den Sonneparkplatz den Verkehr aus der Innenstadt zu verbannen: Prinzipiell möglich sei das zwar noch immer, doch nicht so effizient und eben nicht schon ab dem Leinplatz, bedauert Fink. Eigentum bleibe aber Eigentum – und das Nein sei zu akzeptieren, sagen Handle, Fink und auch Stadtchef Stefan Weirather, die niemanden kritisieren möchten: Auch nicht Kathrin Grissemann-Keckeis als Ersatz-Gemeinderätin, deren Familie die Fläche zu nicht unbeträchtlichen Teilen gehört.

...und die Eigentümer halten ihn

Nun, etwas Kritik schwingt schon mit: „Einen Widerspruch zu einem gewissen Grad“ ortet Fink angesichts des öffentlichen Grissemann-Engagements für Innenstadtbelebung. In einer schwierigen Situation sieht Handle seine Listenkollegin, weil eben doch öffentliches Interesse an der Zufahrtslösung bestehen würde. 

Weitergehen wird's wohl auf jeden Fall: Immerhin wird das innerstädtische Decorona-Projekt von einer großen Mehrheit im Gemeinderat begleitet.
  • Weitergehen wird's wohl auf jeden Fall: Immerhin wird das innerstädtische Decorona-Projekt von einer großen Mehrheit im Gemeinderat begleitet.
  • hochgeladen von Manuel Matt

Sie fühle sich „in die Ecke gedrängt“, meint hingegen Grissemann-Keckeis auf Anfrage und bestätigt das Nein als Einigkeit in ihrer Familie und den anderen Grundeigentümern: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand dem zugestimmt hätte, wenn's sein Grund wäre“, sagt die Ersatz-Gemeinderätin, die in jedem Fall eine Entwertung, eine ewige Straße gesehen hätte – und auch kein Angebot, kein Geld für Kauf oder Dienstbarkeit. Eine Abgeltung sei „natürlich“ angedacht gewesen, sagt dazu Handle: „Aber so weit sind wir angesichts der Ablehnung nicht gekommen.“ Geändert hätte es nichts: „Wir wollen de facto keine Straße“, sagt Grissemann-Keckeis, die den Mammutbaum laut eigenem Gutachten übrigens durchaus bedroht sähe.

Darauf angesprochen, dass andere, an denen nun die weniger optimale Zufahrtsalternative vorbeiführen soll, vielleicht wenig angetan sind vom Nein ihrer Familie, wünscht sich die Stadtpolitikerin generell ein Umdenken in der Mobilität. Ziel müsse sein, dass die Menschen der Innenstadt kein Auto mehr haben müssen, weil alles fußläufig erreichbar sei – zum Beispiel ein Supermarkt, wie sie ihn samt Petition weiter fordert. Nun, hoffen lässt sich immer – so wie Fink und Handle, dass Gespräche wieder aufgenommen, eine Sonneparkplatz-Lösung doch noch gefunden werden könne. „Nein“, sagt dazu Kathrin Grissemann-Keckeis.

Was halten Sie vom Abbruch der Gespräch über eine mögliche Decorona-Zufahrt über den Sonneparkplatz – und der Einstellung von Ersatz-Gemeinderätin Kathrin Grissemann-Keckeis?

Decorona-Projekt: Homepage der Projektbetreiber
Mehr aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Imst

Nicht tot, aber doch anders als zuvor
Projektbetreiber, Straßenplaner und Stadtgemeinde sehen eine Zufahrt zum Decorona-Quartier über den Sonneparkplatz als ideal an. Die Eigentümer der verpachteten Fläche lehnen das strikt ab.
Weitergehen wird's wohl auf jeden Fall: Immerhin wird das innerstädtische Decorona-Projekt von einer großen Mehrheit im Gemeinderat begleitet.
Zentral mit Mammutbaum: Der Imster Sonneparkplatz
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Anzeige
Die Pokale in Form eines Fressnapfs.  | Foto: Fressnapf Österreich
1 4

Jetzt gleich bewerben
Tierisches Engagement und besondere Haustiere gesucht

Fressnapf möchte Projekte mit tierischem Engagement vor den Vorhang holen. Außerdem sucht Fressnapf nach dem Haustier des Jahres. Zu gewinnen gibt es tolle Preise! Du kennst eine tolle, tierische Initiative oder hast ein Haustier, das aufgrund seiner Geschichte etwas ganz Besonderes ist? Dann jetzt gleich Bewerbung einreichen - wir verraten dir, wie du mitmachen kannst! Mit der Initiative "Tierisch engagiert" fördert Fressnapf seit 2014 jedes Jahr einzigartige Projekte im ganzen Land. Im Rahmen...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:
Die wichtigsten News direkt auf dein Handy.  | Foto: MeinBezirk Tirol
4

Service
Die Nachrichten des Tages im WhatsApp Kanal "MeinBezirk Tirol"

MeinBezirk Tirol ist auf WhatsApp! Abonniere unseren Kanal MeinBezirk Tirol und erhalte die News aus deiner Region direkt aufs Handy. TIROL. Ab sofort kannst du dich direkt über WhatsApp mit uns verbinden, um die neuesten Nachrichten, Geschichten und Updates aus Tirol zu erhalten. Egal, ob es um lokale Ereignisse, wichtige Ankündigungen oder inspirierende Geschichten geht - wir bringen sie direkt auf dein Handy! Um unserem WhatsApp-Kanal beizutreten, musst du nur folgende Schritte ausführen: ...

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.