Fernpass spaltet die Gemüter

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TTV-Präsident Josef Falkner hat mit den jüngsten Aussagen zur Strategie am Fernpass wenig Freude. Ganz im Gegenteil: Er ortet massive Geldverschwendung bei gleichzeitiger Unlösbarkeit des Problemes durch die angepeilten Maßnahmen. LH Günther Platter hat ja vor kurzem den Bau eines Scheiteltunnels als "politisch fix" verkündet. Derzeit finden Probebohrungen statt, um die geologischen Bedingungen zu eruieren. Für Falkner ein grundfalsches Vorgehen, denn er glaubt: "Eine nachhaltige Lösung kann nur der Bau des 'Gartnerwand-Tunnels' darstellen, der den gesamten Fernpass untertunnelt und keine Nadelöhre hinterlässt. Es nützt nichts, wenn man halbherzige Teil-Lösungen baut, die in Summe nichts zu einer echten Lösunge des Problems beitragen. In den kommenden Jahren wird der Verkehr weiter zunehmen, kommt der Gletscherzusammenschluss von Pitz- und Ötztal muss man sogar mit einem Plus von 15 Prozent rechnen. Eine stundenlange Wartezeit bei der Anreise kann den Gästen nicht zugemutet werden." Falkner verweist aber auch auf die wirtschaftlichen Aspekte und auf die zahnlose Tonnage-Beschränkung. Es darf zwar offziell nur der schwergewichtige Ziel- und Quellverkehr über den Fernpass rollen, dieser reicht aber von Süd-Deutschland bis nach Mailand. Auch über die Finanzierbarkeit hat sich der Sölder Touristiker seine Gedanken gemacht. "Die Baukosten und die Erhaltungskosten müssen sicher über eine Art der Bemautung zumindest teilfinanziert werden. Auch mehr Unterstützung aus Wien wäre in diesem Fall eine legitime Forderung", sagt Falkner.
Die politische Ankündigung eines neuen Fernpasstunnels hinterfragt auch die Liste Fritz. „Platter übt sich in purem Politaktionismus, wenn er der Bevölkerung den Bau des Fernpassscheiteltunnels als fix verspricht. Das kann er gar nicht, denn noch fehlen alle Beschlüsse dafür, es gibt keine Probebohrungen und deshalb keine geologischen Ergebnisse, auch kein Geld und keinen beschlossenen Sonderfinanzierungstopf! Auch inhaltlich agiert Platter politaktionistisch, weil es Gutachten des Landes gibt, die den Fernpasstunnel gar nicht als Lösung sehen. Seit Jahrzehnten wird in der Region um die richtige Lösung gerungen, sämtliche Landeshauptleute vor Platter hatten den Fernpass- und/oder Tschirganttunnel auf der Agenda. Gebaut wurde nie, finanziert ist bis dato nichts, die Bevölkerung hört diese Versprechen von Wahl zu Wahl und glaubt nicht mehr daran. Es wäre fatal, wieder Millionen an öffentlichen Geldern für ein nicht ausgereiftes Projekt, das sich später gar nicht als Lösung erweist, auszugeben. Und es wäre unverantwortlich, die geplagte Bevölkerung hinters Licht zu führen und wieder einmal schwer zu enttäuschen“, erklärt Liste Fritz-Abgeordnete Isabella Gruber.

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