Frauen am Land: Das Dorf steht für Identität und Heimat

Die Zufriedenheit der Frauen in ihren Dörfern ist hoch. Das hat auch die Diskussion von Forum Land zum Thema „Weiberwirtschaft im Dorf?“ in Silz gezeigt. Sie beschäftigen sich aber mit den harten Fakten wie der Infrastruktur oder dem Wohnbau genauso wie mit sozialen Themen. Viele Anliegen werden durch die Brille der betroffenen Mutter gesehen. Das Wohl der Familie ist wichtig. Frauen für Ehrenämter zu begeistern wird laut der Diskussion in Silz immer schwieriger. Interessierte für die Gemeindestuben zu finden, ist besonders schwer.

In ganz Österreich finden Wanderungsbewegungen statt. Die Städte und ihr Umland gewinnen Einwohner, die peripheren Gemeinden verlieren. Oft sind es die Frauen, die zuerst gehen – der Liebe, der Bildung und der Familie wegen.„Viele Frauen am Land finden wenig neue Angebote zur Mitsprachevor, wollen aber mitgestalten und wünschen sich eine ehrliche Partnerschaft in Gemeinde und Politik. Es gilt die Stärken von Frauen einzubinden“, fordert LAbg. Kathrin Kaltenhauser. Bei den Themen geht die junge Abgeordnete ins Detail: „Ein Dorf steht für Familie und Heimat. Die ideale Gemeinde wirkt zusammen führend und stiftet Identität. Als Stärken werden die Nähe zur Natur, die hohe Lebens- und Freizeitqualität und die soziale Integration genannt. Diese Dinge stehen für die Frauen im Vordergrund. Aber Fakt ist: Die Infrastruktur hat sich viel schneller entwickelt als die Gesellschaft. Siedlungen und Gewerbe drängen an den Ortsrand, der Arbeitsmarkt bietet oft noch nicht entsprechende Angebote für Frauen.“ Die Gesellschaft ist noch in alten Weltbildern verhaftet, das Dorf von heute schaut aber bereits ganz anders aus. „Es gibt hier viel zu tun“, erklärt Kaltenhauser.
Die hohe Lebensqualität, die Nähe zur Natur und die gut ausgebaute Infrastruktur werden im Zentralraum von Silz sehr geschätzt. Blickt man in die Randgemeinden, fehlt zumindest oft die Infrastruktur. Die Mobilität ist ein großes Thema. Gelobt werden überall das Vereinsleben und die dörfliche Struktur. Was die Frauen stört, sind fehlende Arbeitsplätze, soziale Einrichtungen und Treffpunkte, Verkehr, aber auch die politische Vision für das Dorf. „Einzelprojekte werden verwirklicht, das große Ganze wird nicht gesehen“, so der Tenor. Spannend wird für SIlz die Eingliederung in einen Seelsorgeraum, die noch im Jahr 2014 stattfinden wird. Auch der Blick auf die stockende Ortskernrevitalisierung wird kritisch gesehen. „Leerstehende Gebäude gibt es mittlerweile fast überall, es passiert leider nur wenig“, so eine Diskutantin. Bei Zugezogenen, aber auch Einheimischen fehlt oft das Bewusstsein für das Dorfleben, das bei den Einrichtungen beginnt und über Vereine bis hin zu den Feierlichkeiten geht. Als konkrete Maßnahmen werden eine Ideenwerkstatt, das eigene Engagement zu verstärken oder auch die Bewusstseinsbildung etwa beim regionalen Einkauf genannt. „Man muss schon selbst ein Vorbild sein, sonst kann man von anderen nichts verlangen“, unterstreicht eine Teilnehmerin.

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