Notarztsystem vorerst gesichert

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- hochgeladen von Stephan Zangerle
Die Verhandlungen zwischen Notärzte und dem Krankenhaus Zams laufen - Übergangslösung bis 30. Juni
Ob die notärztliche Versorgung im Oberland gewährleistet werden kann, war bis zum Jahreswechsel noch unklar. Die Verhandlungen zwischen dem Krankenhaus Zams und den Notärzten halten an.
BEZIRK (sz). Bisher wurden die meisten Notärzte vom Roten Kreuz und dem ÖAMTC als sogenannte "freie Dienstnehmer" während ihrer Notarztdienste angestellt. Aus sozialversicherungsrechtlichen Gründen forderte die Gebietskrankenkasse eine Anstellung aller Notärzte, die bis zum 1. Jänner 2011 umgesetzt werden sollte, was für Gemeinden, Spitäler und das Rote Kreuz einen enormen finanziellen Aufwand bedeutet. Für die Gewährleistung des Notarztsystem im Tiroler Oberland (Landeck, Imst und Telfs) wurde daraufhin das Krankenhaus Zams vom Land Tirol beauftragt alle Notärzte anzustellen. "Es gibt einen Vorschlag mit rund 950,- Euro brutto für 40 Prozent Anstellung", informiert Gebi Mair von den Grünen. Dieses Angebot würden aber viele Ablehnen. "Meines Wissens haben auch mehrere Jungärzte abgelehnt, sich unter diesen Bedingungen anstellen zu lassen", so Mair.
"Im bisherigen System konnten sich Ärzte, die zumeist im Krankenhaus angestellt sind, durch die Notarztdienste ein Zubrot verdienen. Daher herrschte auch von Seiten des Roten Kreuzes kein Mangel an Interessenten", teilte Notarzt Harald Paul kürzlich mit. Ein weiteres Problem ergebe sich durch die vorgeschriebenen Ruhezeiten. Bei einer Anstellung werden Arbeits- und Ruhezeiten aus allen Arbeitsverhältnissen zusammengerechnet. In den meisten Fällen sind Ärzte zu 100 Prozent in Krankenhäuser beschäftigt.
Daher wäre es schwierig sich für weitere Notarztdienste anstellen zu lassen, wie Thomas Fluckinger, Chefarzt des Roten Kreuz Tirol zu denken gibt. Trotz intensiver Gespräche zwischen den Notärzten und dem Krankenhaus Zams konnte bis zum Jahreswechesl keine Einigung erzielt werden. Bis dorthin hang die notärztliche Versorgung somit an seidenem Faden. Anfang Jänner dann ein erster Lichtblick für die Bevölkerung. "Eine Einigung konnte zwar immer noch nicht erzielt werden, die Versorgung im Bezirk ist aber auf weiteres gesichert", gibt RK-Bezirksleiter Günter Kugler bekannt.
Das bisherige Notarztsystem wurde zwischenzeitlich um weitere sechs Monate verlängert. "Ob das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) in Imst besetzt sein würde war unklar", bestätigt auch Bezirksgeschäftsführer des Roten Kreuzes Thomas Köll. "Bis 30. Juni ist das Notarztsystem nun aber gewährleistet und wir sind froh, dass kurzfristig eine Übergangslösung gefunden werden konnte und diese gut funktioniert", fügt Köll hinzu. Die Rätsel rund um das Notarztsystem im Oberland sind noch immer nicht gelöst, zumindest bis zum 30. Juni sollte aber für die Bevölkerung alles so wie bisher weiterlaufen.
"Momentan ist der NEF in Imst von Montag bis Freitag besetzt. Das sind 66 Prozent. In Telfs und Zams hingegen sind eingerichtete NEF-Stationen", erklärt Kugler. Ein derartiger Stützpunkt würde auch im Bezirk Imst angestrebt, teilt Kugler mit: "Wünschenswert wäre eine Station auf der Ötztaler Höhe. Der Standort liegt genau zwischen Telfs und Zams und wäre daher ein idealer Verbindungspunkt. Wir haben jahrelange Erfahrungswerte und wissen, was für unseren Bezirk optimal ist. Erste Gespräche mit den betreffenden Gemeinden wurden bereits geführt".
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