Notarztsystem vorerst gesichert

Foto: Privat

Ob die notärztliche Versorgung im Oberland gewährleistet werden kann, war bis zum Jahreswechsel noch unklar. Die Verhandlungen zwischen dem Krankenhaus Zams und den Notärzten halten an.

BEZIRK (sz). Bisher wurden die meisten Notärzte vom Roten Kreuz und dem ÖAMTC als sogenannte "freie Dienstnehmer" während ihrer Notarztdienste angestellt. Aus sozialversicherungsrechtlichen Gründen forderte die Gebietskrankenkasse eine Anstellung aller Notärzte, die bis zum 1. Jänner 2011 umgesetzt werden sollte, was für Gemeinden, Spitäler und das Rote Kreuz einen enormen finanziellen Aufwand bedeutet. Für die Gewährleistung des Notarztsystem im Tiroler Oberland (Landeck, Imst und Telfs) wurde daraufhin das Krankenhaus Zams vom Land Tirol beauftragt alle Notärzte anzustellen. "Es gibt einen Vorschlag mit rund 950,- Euro brutto für 40 Prozent Anstellung", informiert Gebi Mair von den Grünen. Dieses Angebot würden aber viele Ablehnen. "Meines Wissens haben auch mehrere Jungärzte abgelehnt, sich unter diesen Bedingungen anstellen zu lassen", so Mair.

Schwierige Ausgangslage
"Im bisherigen System konnten sich Ärzte, die zumeist im Krankenhaus angestellt sind, durch die Notarztdienste ein Zubrot verdienen. Daher herrschte auch von Seiten des Roten Kreuzes kein Mangel an Interessenten", teilte Notarzt Harald Paul kürzlich mit. Ein weiteres Problem ergebe sich durch die vorgeschriebenen Ruhezeiten. Bei einer Anstellung werden Arbeits- und Ruhezeiten aus allen Arbeitsverhältnissen zusammengerechnet. In den meisten Fällen sind Ärzte zu 100 Prozent in Krankenhäuser beschäftigt.

Daher wäre es schwierig sich für weitere Notarztdienste anstellen zu lassen, wie Thomas Fluckinger, Chefarzt des Roten Kreuz Tirol zu denken gibt. Trotz intensiver Gespräche zwischen den Notärzten und dem Krankenhaus Zams konnte bis zum Jahreswechesl keine Einigung erzielt werden. Bis dorthin hang die notärztliche Versorgung somit an seidenem Faden. Anfang Jänner dann ein erster Lichtblick für die Bevölkerung. "Eine Einigung konnte zwar immer noch nicht erzielt werden, die Versorgung im Bezirk ist aber auf weiteres gesichert", gibt RK-Bezirksleiter Günter Kugler bekannt.

Das bisherige Notarztsystem wurde zwischenzeitlich um weitere sechs Monate verlängert. "Ob das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) in Imst besetzt sein würde war unklar", bestätigt auch Bezirksgeschäftsführer des Roten Kreuzes Thomas Köll. "Bis 30. Juni ist das Notarztsystem nun aber gewährleistet und wir sind froh, dass kurzfristig eine Übergangslösung gefunden werden konnte und diese gut funktioniert", fügt Köll hinzu. Die Rätsel rund um das Notarztsystem im Oberland sind noch immer nicht gelöst, zumindest bis zum 30. Juni sollte aber für die Bevölkerung alles so wie bisher weiterlaufen.

Notfallrettung
"Momentan ist der NEF in Imst von Montag bis Freitag besetzt. Das sind 66 Prozent. In Telfs und Zams hingegen sind eingerichtete NEF-Stationen", erklärt Kugler. Ein derartiger Stützpunkt würde auch im Bezirk Imst angestrebt, teilt Kugler mit: "Wünschenswert wäre eine Station auf der Ötztaler Höhe. Der Standort liegt genau zwischen Telfs und Zams und wäre daher ein idealer Verbindungspunkt. Wir haben jahrelange Erfahrungswerte und wissen, was für unseren Bezirk optimal ist. Erste Gespräche mit den betreffenden Gemeinden wurden bereits geführt".

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Anzeige

Passende Stellenangebote
Regionale Jobsuche – schnell und unkompliziert

Wer in seiner Region nach neuen beruflichen Möglichkeiten sucht oder qualifizierte Mitarbeitende gewinnen möchte, findet auf MeinBezirk.at eine passende Lösung. Das regionale Jobportal bringt Arbeitssuchende und Unternehmen effizient zusammen – direkt vor Ort. Egal ob du dich beruflich verändern möchtest oder als Arbeitgeber neue Mitarbeitende suchst – auf MeinBezirk.at/Jobs wirst du fündig. Durch clevere Filterfunktionen, persönliche Job-Benachrichtigungen und individuelle Profile findest du...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:
Die wichtigsten News direkt auf dein Handy.  | Foto: MeinBezirk Tirol
4

Service
Die Nachrichten des Tages im WhatsApp Kanal "MeinBezirk Tirol"

MeinBezirk Tirol ist auf WhatsApp! Abonniere unseren Kanal MeinBezirk Tirol und erhalte die News aus deiner Region direkt aufs Handy. TIROL. Ab sofort kannst du dich direkt über WhatsApp mit uns verbinden, um die neuesten Nachrichten, Geschichten und Updates aus Tirol zu erhalten. Egal, ob es um lokale Ereignisse, wichtige Ankündigungen oder inspirierende Geschichten geht - wir bringen sie direkt auf dein Handy! Um unserem WhatsApp-Kanal beizutreten, musst du nur folgende Schritte ausführen: ...

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.