Rigoroser Imster Sparkurs
Nun wird sogar bei den Blümchen gegeizt

Zumindest am Eingang zum Ostermarkt wurde die Optik gewahrt, nachdem zwei Mandatare den Blumenschmuck in Eigenregie in die Hand nahmen. | Foto: Perktold
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  • Zumindest am Eingang zum Ostermarkt wurde die Optik gewahrt, nachdem zwei Mandatare den Blumenschmuck in Eigenregie in die Hand nahmen.
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Glauben Sie, dass am Blumenschmuck und an der Weihnachtsbeleuchtung gespart werden soll?

In der jüngsten Imster Gemeinderatssitzung wurden Budgets abgesegnet und rundum gesunde Finanzen präsentiert. Trotzdem wird rigoros gespart, sogar am Imster Blumenschmuck.

IMST. Bürgermeister Stefan Weirather war bei der der Verkündung der neuesten Sparmaßnahme sichtlich unwohl in seiner Haut, als er im Plenum verlautete, dass heuer auf den Frühjahrs-Blumenschmuck im Stadtgebiet aus Kostengründen verzichtet wird - eine Forderung des Finanzausschusses.
Weirather erläuterte auf Anfrage: "Es handelt sich in Summe um rund 20.000 Euro, die wir hier für eine Bepflanzung samt den Bauhof-Stunden einsparen, die nur für drei Wochen gedacht ist." Die Mandatare nahmen dies ohne große Diskussion zur Kenntnis - ist somit beschlossene Sache.

Zwei Monate Beete leer

Gärtntereichef und Innenstadthaus-Sanierer Mathias Bair entgegnet: "Die Sommerpflanzung findet gegen Ende Mai statt, also in zwei Monaten, in denen die Beete im Imster Stadtgebiet nicht bepflanzt sein werden."
Das ruft bei den Innenstadt-Kaufkeuten und Investoren wenig bis gar keine Freude hervor.
"Bei der Weihnachtsbeleuchtung wollte man sinnlos sparen, nun will man nicht einmal mehr den obligaten Blumenschmuck. Alles Zeichen, dass speziell die Innenstadt ein politisches Stiefkind ist. Andererseits werden beispielsweise massive Kostenüberschreitungen beim Sportzentrum totgeschwiegen und auch anderweitig große Summen in den Sand gesetzt und dann will man mit ein paar Blümchen das Budget retten", schäumt ein Innenstadt-Unternehmer.

Eigeninitiative gestartet

Aus der Not eine Tugend versuchten Tags darauf die zwei Gemeinderäte Andrea Jäger und Friedl Fillafer, die kurzerhand und ohne großen Aufhebens auf eigene Rechnung eine beträchtliche Ladung Blumen beim Gärtner bestellten und eigenhändig rund um die Johanneskirche und das Bergl einpflanzten.
Zu Ostern wanderen bekanntlich tausende Gläubige aus nah und fern über den Imster Pilgerweg. Der Ostermarkt profitierte ebenso von der floralen Behübschung wie auch der bescheidene Platz vor der Johannes-Kirche, wo nun auch die Hermann-Gmeiner Statue Platz genommen hat.

Appell an Mitarbeiter

Ein ebenfalls einigermaßen befremdliches "Sparefroh-Schreiben" fand sich diese Woche an der Tür des Imster Bauhofes: Darin wird eindringlich der Spargedanke auf allen Ebenen eingefordert und eine wirtschaftliche Ausnahmesituation beschrieben.
Es existieren praktisch keine frei verfügbaren Mittel in der Stadt Imst. Welchen großen Beitrag die Bauhof-Mitarbeiter hier leisten können, ist dabei nicht klar, denn konkrete Maßnahmen werden nicht beschrieben. 
Einstweilen sind es jedenfalls die Blumen, denen es an den Kragen geht - durch die Blume gesagt.
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