Online-Gerüchtebörse sorgt für viel Ärger

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Der traurige Fall der ermordeten Larissa, aber auch andere vermisste Personen sorgten in der jüngeren Vergangenheit für viel Wirbel in den sozialen Netzwerken und darüber hinaus. Leider nützten die unzählge Aktivitäten auf Facebook & Co. wenig. Im Gegenteil: Die ungefilterten Gerüchte verunsicherten Schüler und Eltern dermaßen, dass man vor allem von Seiten der Polizei von unsinnigen und fahlässigen Aktionen spricht. Eine Oberländer Mutter behauptete unlängst sogar, dass sie von Polizisten erfahren habe, dass nach einem Kastenwagen gesucht wird, in dem man Menschenhändler, ja sogar Organhändler vermutet. Bezirkskommandant Hubert Juen findet derartige Aussagen mehr als fragwürdig: "Selbst wenn es so wäre, darf ein Beamter derartige Informationen nie und nimmer an irgendwelche Privatpersonen weitergeben. Tatsache ist, dass kein einziger Fall in unseren Breiten bekannt ist, wo Kinder belästigt oder gar entführt wurden. Hier werden auf ganz dumme Art und Weise Gerüchte gestreut und die Bevölkerung verunsichert." Dass derartige Falschmeldungen krasseste Auswirkungen haben können, zeigt der Fall eines Mannes, der vor einigen Wochen einer Gruppe Kindern beim Vorbeifahren zuwinkte. Sofort wurde in den sozialen Netzwerken ein "Kinderschänder" geortet, die Polizei überprüfte den Mann - er hatte sich in keinster Weise fehlverhalten. "Einige Wochen später meldete sich der Mann bei uns und zeigte sich einigermaßen verzweifelt, denn die Online-Hetze gegen den Mann hörte auch nach unseren Ermittlungen nicht auf. Hier zeigt sich, dass soziale Netzwerke nicht dazu taugen, die Ermittlungen der Polizei zu unterstützen oder gar zu fördern", weiß Bezirkskommandant Juen. Die Verunsicherung bei vielen Schülern sitzt jedenfalls tief. "Wir gehen nur noch in Gruppen nach Hause und wenn es irgendwie geht, dann holen unsere Eltern uns von der Schule ab", erklärt eine Schülerin, die anonym bleiben will. Die Gerüchte kursieren natürlich nicht nur online, sondern werden auch in der "richtigen Welt" ausführlich diskutiert. Dabei entstehen nicht selten haarsträubende Versionen, die bei näherer Überprüfung nicht ein Körnchen Wahrheit hinterlassen.

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