Votivgaben - Bilderfunde in der Arzler "Maria-Hilf Kapelle"
Bei Renovierungsarbeiten an der Friedhofkapelle in Arzl im Pitztal wurden im Dachboden bemerkenswerte Votivbilder, datiert mit 1799 gefunden. Pfarrer Otto Gleinser gab den Bildern einen neuen Platz im "Bischofzimmer" im Widum Arzl.
Solche, auf einfachen Holzbrettern gemalte Bilder waren besonders während der Barockzeit in der katholischen Kirche häufig verbreitet. Sie sollten immer die Rettung aus einer Notsituation darstellen und wurden meist mit dem schriftlichen Hinweis ex voto (lat., wegen eines Gelübdes) versehen.
Bei den in Arzl gefunden Bilder bekommt man vor allem auch den Hinweis auf die damalige Tracht.
Die "Maria-Hilf" Kapelle war für die Bevölkerung immer bedeutsam, sie ist eine Wallfahrtskapelle und war immer ein Ort des persönlichen Gebetes zur Gottesmutter.
Das Marienbild in der Mitte des Altares hat die Gläubigen immer ganz besonders angezogen. Oberhalb des Marienbildes ist die Krönung Maries dargestellt. Anstelle des Tabernakels schmückt das "Prager Jesukind" in einem reich geschnitzten Schrein den Altar.
Am Fasadengiebel der Kapelle steht die Jahreszahl "Anno 1670", zu der Zeit wurde die Kapelle erweitert. Vermutlich wurde sie in der spätgotischen Zeit, aus der das restaurierte Kreuz in der Kapelle stammt, errichtet.
Auf der Vorderseite der Kapelle sind in barocken Medaillons "Gericht", "Tod", "Hölle" und "Himmel" zu sehen.
Das Untergeschoß der Kapelle diente lange Zeit als Peinhaus. (Davon kommt wohl der in der Dorfbevölkerung häufig gebrauchte Ausdruck "Totenkapelle")
2013.11.15
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