Ärzte gründen Forum „Gesunde Lunge Tirol“

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TIROL. Unter der Abkürzung COPD versteckt sich eine heimtückische Lungenkrankheit, die zwar einfach zu diagnostizieren aber bei fortgeschrittenem Verlauf nicht heilbar ist. Eine neue Plattform „Gesunde Lunge in Tirol“ wurde von drei leitenden Lungenfachärzten ins Leben gerufen und sollte das Bewusstsein für diese weitverbeitetete Krankheit schaffen. Initiator Prim. Peter Heininger von der REHA Münster: „Jeder 10. Tiroler ist betroffen, bis zu 50 Prozent sind nicht diagnostiziert, was die Spätfolgen dramatisch verschlimmert.“
Judith Löffler-Ragg, verantwortliche Oberärztin an der Lungenambulanz an der Klinik in Innsbruck, sieht vielfältige Ursachen für die Erkrankung. Rauchen, der Feinstaub in der Atemluft, mangelnde Bewegung und ein Alter über 40 sind Riskofaktoren. „Regelmäßigs Husten, Räuspern oder öfters Atmenot sind Anzeichen, die ernst genommen werden sollten“, sagt die Fachärztin.
Prim. Herbert Jamnig vom LKH Natters verweist auf die schwerwiegenden Spätfolgen ohne Diagnose: „Es ist sehr belastend für Patienten und Angehörige, meist sind es Pflegefälle. Je früher man diagnostiziert, umso länger könne schwere Folgen hinausgezögert werden“, so der Primar. Durch diese neue Plattform sollten alle Bezirkskrankenhäuser, praktischen Ärzte und auch Lungenfachärzte vernetzt werden.
Die vielfältigen Ursachen sind neben Rauchen auch die Umweltbelastung. „Bei Kindern ist der Zusammenhang zwischen der Feinstaubbelastung und Asthmaerkrankungen belegt, auch eine hohe Ozonbelastung trägt zur Erkrankung bei“, sagt Jamnig. „Daher ist der Lufthunderter schon rein aus medizinischer Sicht notwendig“, sind sich die Ärzte einig.

Feinstaubbelastung rückläufig

Welche Auswirkungen hat also der Lufthunderter? Die Feinstaub-Belastung bleibt im neuen Luftgüte-Jahresbericht im Gegensatz zur Stickstoffbelastung an allen sechs Messstellen in Tirol deutlich unter den gesetzlichen Vorschriften des Immissionsschutzgesetzes Luft. „Neben der Richtig Heizen-Kampagne haben alle Maßnahmen zur Reduktion des Verkehrs positive Effekte auf die Feinstaubbilanz“, erklärt die zuständige Landesrätin Ingrid Felipe. "Jeder LKW weniger durch Tirol und jede Autofahrt, auf die wir verzichten und stattdessen in einen Bus oder Zug steigen, helfen, die Luftbelastung zu reduzieren. Als Tiroler Landesregierung arbeiten wir mit der Einführung des sektoralen LKW-Fahrverbots und mit dem Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel daran, dass Tirol vom Luftsanierungs- zum Lufterholungsgebiet wird."

Zur Sache COPD:

„Chronic Obstructive Pulmonary Disease“ leiden weltweit mehr als 600 Millionen Menschen. Die Häufigkeit der Krankheit steigt noch immer und wird bald die dritthäufigste Todesursache sein.
Weitere Infos finden Sie hier:

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